Kapitel 89. Viele schöne Dinge

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Als die Freundinnen wieder zurück zu ihren englischen Freunden kamen, wurden sie von Fragen beinahe durchlöchert.
"Wartet bitte kurz, ich bringe nur Phoenix in's Bett, ja?", bat Ora, "Dann erzählen wir euch alles!"
Sie verschwand mit ihrer Tochter und kam nur wenig später alleine wieder zurück.
"Soo... jetzt dürft ihr fragen!", sagte sie.
Sie unterhielten sich eine ganze Weile über das, was an diesem Vormittag passiert war.
"Und das hat irgendwie länger gedauert, als ich gedacht hatte!", sagte Rewe und sah auf die Uhr, "Es ist schon wieder fast Abend!"
"Die Zeit im Ende ist komisch!", sagte das Mädchen, "Mal läuft sie schneller, mal langsamer und mal genauso schnell wie hier! Das kann man nie genau sagen!"
"Habt ihr Hunger?", fragte Jack, "Wir waren gerade erst einkaufen!"
"Mmm... ein bisschen!", sagte die Frau.
Der Mann schob ihnen einen gemischten Teller hin.
"Lasst es euch schmecken!", sagte er.
"Danke!", sagte der Drache und lächelte.
Sie aßen zusammen zu Abend und gingen dann erschöpft zu Bett.

Am nächsten Morgen trafen sie sich wieder am Frühstückstisch.
"Na, gut geschlafen?", fragte Marianne.
"So gut wie schon länger nicht mehr!", sagte die Königin, "Und heute ist endlich einmal rein garnichts! Endlich hab ich einmal Zeit für meine Familie! Und gar kein Stress mit irgendwelchen Pflichten oder so!"
Sie seufzte und lehnte sich entspannt zurück.
"Und was machen wir dann heute?", fragte der Vogel.
"Weiß nicht!", sagte die Drachin, "Einfach, was uns gerade so einfällt!"
"Mama, wann kann ich eigentlich fliegen?", fragte Phoenix plötzlich.
Ihre Mutter hob die Augenbrauen.
Sie sah die Flügel der Kleinen an.
"Groß genug sollten sie sein!", sagte sie, "Versuchen wir es!"
"Jaaa!", rief das kleine Mädchen und wollte aufstehen.
"Warte, zuerst essen wir fertig!", sagte Ora und hielt sie auf, "Ohne Stärkung fliegst du mir nirgendwo hin!"
"Na gut!", sagte das Kind und steckte sich so schnell sie konnte jede Wurstscheibe auf ihrem Teller in den Mund.
"Frrtg!", sagte sie dann mit vollem Mund, "Knn wrr jttzt rrus ghhn?"
Rewe konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
Ihre Freundin lachte ebenfalls.
"Wenn du das alles runtergeschluckt hast, gehen wir!", sagte sie.
Ihre Tochter murrte.
Sie musste einiges wieder ausspucken, bevor sie richtig kauen konnte.
Dies tat sie dann möglichst schnell und schluckte teilweise fast eine ganze Scheibe hinunter. Deshalb verschluckte sie sich auch manchmal, doch das war ihr egal.
"Aber jetzt, oder?", fragte sie, noch bevor sie das letzte Stück schluckte.
Das Mädchen seufzte.
"Ja, jetzt können wir gehen!", sagte sie und stand auf.
"Yaaaay!", rief Phoenix und rannte so schnell sie konnte nach draußen.
Ihre Mutter sah die Frau an, welche aich ein Grinsen verkniff.
Sie gingen zusammen hinterher.

Draußen angekommen, hatte die Kleine sich bereits zurückverwandelt und flatterte wie wild auf dem Boden umher.
"Hey, doch nicht so!", sagte der Drache belüstigt, "Du musst von höher oben starten!"
"Und wie?", fragte ihre Tochter.
Die Königin verwandelte sich zurück.
"Steig auf meinen Rücken, dann bringe ich dich in die Luft!", sagte sie.
Das kleine Mädchen ließ sich das nicht zweimal sagen und kletterte an ihrem Flügel nach oben bis auf ihren Hals.
"Na dann, halt dich fest!", sagte die Drachin und flog geradewegs nach oben.
Als sie einige Meter über den Bäumen waren, blieb sie in der Luft stehen.
"Bereit?", fragte sie.
"Jaa!", sagte das Kind und kletterte auf ihren Kopf.
Sie machte sich bereit zum Absprung.
"Na dann... los!", sagte Ora und warf sie mit einer kräftigen Kopfbewegung in die Luft.
Phoenix breitete instinktiv die Flügel aus und sauste von selbst vorwärts.
Ihre Mutter folgte ihr sofort und flog neben sie.
"Mama, ich fliege!", rief die Kleine und schlug aufgeregt mit den Flügeln.
So verlor sie das Gleichgewicht, weshalb die Königin sie auffangen musste.
"Sei vorsichtig!", sagte sie, "Mit dem Flattern fangen wir erst etwas weiter unten an!"
"Ja, Mama!", sagte ihre Tochter.
Sie kletterte auf ihren Kopf und ließ sich ein weiteres Mal in die Luft werfen.
"Versuch einmal eine Kurve zu fliegen!", sagte die Drachin.
Das kleine Mädchen zögerte.
"Alles ist gut!", sagte Ora, "Ich bleibe ganz nah bei dir! Dir kann nichts passieren!"
"O... ok!", sagte Phoenix unsicher.
Doch dann drehte sie sich vorsichtig zur Seite und flog eine halbwegs runde Kurve.
Sie wackelte noch kurz, doch dann fing sie sich wieder im Gleitflug.
Für einen kurzen Moment war sie ruhig, bevor sie ein Jubeln ausstieß.
"Ich hab's geschafft!", rief sie ihrer Mutter zu, welche einige Meter von ihr entfernt war.
"Siehst du?", fragte diese, "Ist doch ganz einfach, oder?"

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt