Ora wachte erst wieder auf, als William mit ihrem Abendessen in die Zelle kam.
"Ach, du schläfst schon?", fragte er verwundert, "Ich kann dich auch in Ruhe lassen, wenn du willst!"
"Nein nein, lass nur!", sagte das Mädchen und gähnte, "Aber sei etwas leiser, Phoenix schläft noch!"
"Bin schon wieder weg!", sagte der Mann, nachdem er die Fische auf den Boden gestellt hatte, und ging wieder.
Die Echse stand langsam auf und trottete zu ihrem Teller.
Als sie versehentlich auf eines der Spielzeuge trat, wachte ihre Tochter auch auf.
"Mamaa!", murrte sie.
"Tut mir leid, Süße!", sagte der Drache und ging wieder zu ihr.
Sie deckte sie wieder zu und fing an, wahllos eine Schlafmelodie zu summen, die sie in einem Film gehört hatte.
Schnell war die Kleine wieder eingeschlafen.
Ihre Mutter blieb noch kurz neben ihr sitzen, bevor sie zurück zu ihrem Essen ging.
Das Spielzeug räumte sie schnell weg.
Als sie gerade den letzten Fisch aß, hörte sie ein leises Klopfen an dem Fenster zu ihren Freunden.
Sie stand auf und öffnete es.
"Ist etwas?", fragte sie.
"Wir wollten nur gute Nacht sagen!", sagte Leroy leise, "Wir gehen so langsam ins Bett!"
"Ist gut!", sagte die Königin, "Schlaft gut!"
Dann schloss sie das Türchen wieder.
Nach dem Essen legte sie sich zurück ins Bett.
Nachdem sie Phoenix gefüttert hatte, konnte sie schließlich auch schlafen.Am nächsten Tag war sie schon längst wach, als das Frühstück kam.
"Guten Moorgen!", sagte der Erfinder freundlich, "Gut geschlafen?"
"Ja, leider zu gut!", sagte die Drachin, "Sag', habe ich zu befürchten, dass ich demnächst morgens ganz woanders bin?"
"Nein, sowas machen wir nicht!", sagte der Mann, "Aber gut, dass du es ansprichst, wir hätten da etwas, wobei du uns helfen musst!"
"Und das wäre?", fragte Ora.
"Du musst einen LKW aus einem Straßengraben ziehen!", sagte der Erwachsene, "Bedank' dich beim Fahrer! Er war wieder nicht schlau genug, geradeaus zu fahren!"
"Holt euch doch gefälligst einen Abschleppwagen!", schimpfte das Mädchen, "Ihr erwartet doch nicht, dass ich das einfach so für euch mache!"
"Du machst das dann schon, wenn dir die Schmerzen zu viel werden!", sagte William frech, "Extra für sowas haben wir einen alten elektrischen Stuhl gekauft! Wir wissen, dass dir Strom nichts anhaben kann, aber trotzdem weh tut! Also los, iss dein Essen und überleg es dir lieber gut! Außerdem... da wo wir jetzt gerade sind, gibt es kein Telefonnetz!"
Dann schlug er die Tür zu.
Als er wenige Minuten später wiederkam hatte die Echse ihr Frühstück bereits verschlungen.
"Na gut, ich mach's!", sagte sie wütend, "Aber nur, wenn ihr mich das in meiner Menschengestalt machen lasst! Ich werde das tonnenschwere Ding nicht mit einer Kette um den Hals ziehen!"
"Das lässt sich einrichten!", sagte der Mann und nahm ihr den Maulkorb und die Kette ab, "Deine Freunde sind noch immer in meiner Gewalt, also... du weißt ja!"
Der Drache schnaubte genervt.
Sie verwandelte sich zurück und ließ sich brav die Handschellen anlegen.
Auf dem Weg nach draußen winkte sie ihren Freunde noch einmal zu.
Dann stieg sie in das Auto des Erwachsenen und sie fuhren davon.An der Unfallstelle angekommen, ketteten die Männer die Hände der Königin an die hintere Stoßstange des Lastwagens.
"Na dann mal los!", sagte ihr Chef und verschränkte die Arme.
Die Drachin sah ihn wütend an, doch fing ohne Widerspruch an, zu ziehen.
Zuerst bewegte sich nichts, doch als dann einer der Männer rückwärts gas gab, konnte Ora das riesige Gefährt langsam aus dem Schlamm ziehen.
Sie brauchte eine ganze Weile und rutschte mehrmals aus, doch am Ende stand der Wagen wieder auf der Straße.
"Aber putzen dürft ihr ihn selber!", sagte sie genervt und schüttelte den Matsch aus ihren Haaren.
"Dafür hast du dir ein schönes heißes Bad verdient!", sagte der Erfinder und klopfte ihr auf die Schulter.
"Aber bringt mich zuerst zu meiner Tochter!", sagte das Mädchen, "Ich hoffe für euch, dass sie noch nicht aufgewacht ist!"
Sie stieg ohne ein weiteres Wort wieder ein.
Nach kurzer Zeit fuhren sie los.
"Ora, was ist passiert?", fragte Peyrot erschrocken, als er ihre Freundin völlig schmutzig zurückkommen sah.
"Nicht der Rede wert!", sagte diese nur.
Sie ging in ihre Zelle.
"Glück gehabt!", sagte sie zu William, als sie sah, dass Phoenix noch schlief.
Sie nahm sie behutsam in den Arm und mit ins Badezimmer.
"Meine Leute haben dir schon ein schönes Schaumbad eingelassen!", sagte der Mann, "Aber du solltest vielleicht vorher den meisten Dreck rauswaschen, sonst wird das Wasser gleich dreckig! Wir haben dir frische Kleidung hingelegt!"
"Sehr liebenswürdig!", sagte der Drache mit einer genervten Betonung.
Dann ging sie hinein und die Tür wurde fest verschlossen.
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Die Königin der Drachen
ParanormaleInspiriert von Minecraft (Enderdrache) (Ps. Es stimmt nicht genau mit den Verhältnissen im Spiel überein) Das Drachenmädchen Ora war früher schon besonders, als Tochter der Königin. Nachdem ihre Mutter von Menschen getötet wird, ist das Band zwische...