Als Ora wieder in dem Laden ankam, waren die beiden Männer spurlos verschwunden.
Es herrschte eine Totenstille im ganzen Haus.
"Hallo?", rief das Mädchen, "Wo seid ihr?"
Als sie keine Antwort bekam, machte sie sich auf die Suche.
Sie sah durch jede Tür und in jede kleinste Ecke, doch fand keine Spur.
Die Eingangstür war noch immer abgeschlossen und der Schlüssel lag an der gleichen Stelle wie zuvor.
Nur eines war anders.
Sie witterte eindeutig zwei völlig fremde Menschen.
Sie folgte der Spur in den Lagerraum.
Dort war alles stockdunkel und der Lichtschalter funktionierte nicht.
Der Drache nutzte ihre Fähigkeiten und erzeugte einen, wenn auch schwachen, Nachtsichteffekt auf ihren Augen, welche sich daraufhin hellgrün färbten.
Auch, wenn der Laden nicht sehr groß war, so schien das Lager fast unendlich.
Als sie kurz davor war, wieder zu gehen, hörte sie plötzlich etwas krachen.
Am Ende ihres Sichtfeldes sah sie jemanden durch eine Tür huschen.
"Hey, das ist nicht lustig!", rief sie demjenigen nach, doch nichts passierte.
Also ging sie hinterher.Sie kam in einen neuen Raum, der aber nicht so groß war, wie der andere.
Gerade als sie in der genauen Mitte stand, schlug die Tür hinter ihr zu.
Durch den Schreck verlor sie die Konzentration und alles wurde wieder dunkel.
Jetzt konnte sie nur noch die Augen ihres Kindes sehen.
Die Kleine winselte leise und drückte sich gegen ihre Mutter.
"Ganz ruhig!", sagte diese und streichelte sie sanft, "Du brauchst gar keine Angst zu haben! Hier ist nichts!"
"Da solltest du dir nicht so sicher sein!", sagte plötzlich jemand.
"Wer ist da?", fragte die Königin und drehte sich in die Richtung, aus der die fremde Stimme gekommen war, "Komm sofort her!"
"Komm du doch her!", sagte der Fremde und lachte.
Plötzlich ratterte es laut, als würde ein Tor ungebremst zufallen.
"Maamaa!", schluchzte Phoenix und versteckte sich unter dem Pullover der Drachin.
Diese wurde wütend.
"Wer auch immer du bist, hör auf meine Tochter zu erschrecken!", rief sie.
"Oh, tut mir leid!", sagte die Männerstimme, "Ich mache das Licht an!"
Es klickte leise und sofort war es hell.
Erst, als Ora's Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, merkte sie, dass sie in der Falle saß.
Um sie herum sah sie nur noch Gitter.
Sie stand auf einer massiven Platte aus Netherit, auf die genau der Rest des Käfigs passte.
Der Mann, den sie zuvor gehört hatte, befestigte gerade das sehr feinmaschige Gitter mit dicken Schnallen an dem Boden.
Der Gitterkasten war gerade einmal so groß, dass das Mädchen ihre Arme noch auf beide Seiten strecken konnte.
"Was soll das werden?", fragte sie wütend und trat mit voller Wucht gegen das Metall.
"Ich mache dich nur fertig für den Transport!", sagte der fremde Erwachsene mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
"Den Transport wohin?", fragte der Drache und knurrte aggressiv, "Wo sind meine Freunde? Was habt ihr mit ihnen gemacht?"
"Deinen Freunden geht's gut!", sagte der Fremde, "Noch! Du darfst sie sehen, vorrausgesetzt du gehorchst uns und machst keine Dummheiten!"
"Ich gehorche niemandem!", fauchte die Königin, "Was habt ihr mit ihnen vor?"
"Sie kommen natürlich mit uns!", sagte der Mann, "Wir brauchen doch jemanden, auf den du hörst! Sie dürfen dir während der Fahrt in deinem wunderschönen Käfig Gesellschaft leisten!"Wie auf das Stichwort kamen zwei weitere Männer hinein und brachten die beiden Freunde mit.
Diese trugen Handschellen und konnten sich nicht wehren.
"Bist du jetzt bereit, uns zu gehorchen?", fragte der Mann, der noch am Käfig stand, und hielt Hugo seine Waffe an die Kehle.
Die Drachin biss verkrampft die Zähne zusammen und knurrte.
"Das werte ich mal als ja!", sagte der Erwachsene und lachte, "Du hörst jetzt nur noch auf mich, klar?"
Ora sah ihn wütend an, doch tat genau, was er ihr sagte.
Als der Fremde fertig war, saß sie mit den Händen am Rücken an das Gitter gekettet auf dem kalten Boden.
Ihre Tochter lag auf ihrem Schoß und war mit einer einfachen Leine festgebunden.
Ihre beiden Menschenfreunde wurden dann durch eine kleine Luke in den Käfig gebracht und bekamen die Hände frei.
"Wenn ich wegen euch eine Erkältung bekomme, bring ich euch um!", knurrte das Mädchen.
Sie hatte Gänsehaut am ganzen Körper.
"Wir werden schon dafür sorgen, dass du es in unserer Basis schön warm hast!", sagte der Mann, "Zumindest so lange, bis wir alles für unseren Plan vorbereitet haben!"
"Darf man wenigstens noch erfahren, wie der werte Herr heißt?", fragte der Drache genervt, "Was willst du von uns?"
"Man darf!", sagte der Erwachsene, "Ich bin William*! Meinerseits stolzer Erfinder vieler teuflischer Maschinen! Wofür ich dich brauche, erfährst du, wenn wir da sind!"
*(Engl. Aussprache)
Dann gab er seinen Leuten ein Zeichen und diese nahmen eine der Stapelmaschinen, die dort standen, und fuhren den Käfig in einen großen Lastwagen.
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Die Königin der Drachen
ParanormalInspiriert von Minecraft (Enderdrache) (Ps. Es stimmt nicht genau mit den Verhältnissen im Spiel überein) Das Drachenmädchen Ora war früher schon besonders, als Tochter der Königin. Nachdem ihre Mutter von Menschen getötet wird, ist das Band zwische...