Während die Zauberwesen mit ihrer neuen Freundin unterwegs waren, fanden sie kein Gesprächsthema.
"Also... hast... ähh... hattest du irgendwen... Freunde oder so... die dich vermissen?", fragte Ora vorsichtig.
"Nur einen Ehemann, der mich nicht vermissen wird, und einen Haufen Fans!", sagte Emma, "Ich bin... war Sängerin, weißt du? Irgendwie bin ich ganz froh, dass ich den Mist nicht mehr mitmachen muss! Diesen ganzen... Druck von meinen Sponsoren und so!"
"Dann schätze ich mal, dass schon jeder weiß, dass du tot bist, oder?", fragte das Mädchen, "Das macht es natürlich noch schwieriger!"
"Wieso?", fragte die Frau.
"Weil es dann jeder gewesen sein könnte!", sagte der Drache, "Ein einzelner Eifersüchtiger reicht schon! Weiße Augen hätte derjenige ja einfach fälschen können!"
"Glaubst du, die Polizei hat schon eine Spur?", fragte die Erwachsene.
"Wenn, dann wäre das nicht gut für uns!", sagte die Königin, "Wir arbeiten gegen sie und die Zeit gleichzeitig! Ich fürchte fast, wir können nur verlieren, wenn wir so weiter machen!"
"Und was hast du vor?", fragte der Geist.
"Wir müssen die Menschen dazu bringen, uns zu helfen! Dass wir deinen Mörder töten müssen, brauchen wir ihnen ja nicht unbedingt zu sagen!"
"Und was willst du ihnen sagen?", fragte die Tote, "'Hallo, wir haben zufällig den Geist von der Toten gefunden und ihr Mörder hatte leuchtend weiße Augen'?"
"Ja!", sagte Ora, "Wieso nicht?"
Dann ging sie weiter.
"Meint sie das ernst?", fragte Emma Rewe leise.
"So ist sie eben!", sagte diese, "So ist mein Mädchen!"
Sie lächelte und ging dann ihrer Freundin hinterher.
Der Geist sah sie verwirrt an, doch folgte ihr.Sie gingen in die Stadt Reims.
Dort hingen überall Trauerplakate.
"Sieht aus, als würden sie dich vermissen!", sagte das Mädchen, "Beeindruckend, wie schnell sich schlechte Nachrichten in der Welt der Menschen verbreiten!"
"Irgendwie komm ich einfach nicht mit dem Gedanken klar, dass ihr Drachen seid!", sagte der Geist, "Das klingt einfach so absurd!"
"Wissen wir!", sagten die Zauberwesen gleichzeitig.
"Du, Rewe?", fragte der Drache.
"Ja?", fragte der Vogel.
"Find' ich ja echt toll, dass du mir den Rücken kraulst, aber könntest du das lassen?", bat die Königin, "Die ganzen Leute schauen schon komisch!"
Der Papagei seufzte.
"Also gut!", sagte sie und zog ihre Hand unter dem Umhang der Drachin heraus.
"Heb's dir für zuhause auf!", sagte diese und versuchte, das taube Gefühl auf ihrem Rücken wegzubekommen, "Wir müssen uns jetzt um was anderes kümmern!"
Sie sah sich um.
"Hmm... soweit ich auf den Zeitungen da lesen kann, ist heute deine Beeridigung!", sagte sie, "Natürlich öffentlich!"
"Dacht' ich's mir doch, dass mein geschätzter Gatte meinen Wunsch nicht erfüllt!", sagte die Tote wütend, "Ich hatte mir eine heimliche Einäscherung gewünscht, aber nein, er muss es ja unbedingt ganz öffentlich machen! Aber im Ernst... du kannst das da lesen?"
Sie zeigte auf den Zeitungsstand etwa 20 Meter vor ihnen.
"Ja, Drachen sehen ein bisschen anders, als Menschen!", sagte Ora, "Aber da wollen wir dich doch gleich mal besuchen! Kommt mit!"
Sie gingen in eine kleine Gasse.
"Gebt mir eure Hände!", sagte sie.
Rewe nahm ihre rechte, Emma ihre linke Hand und dann waren sie auch schon verschwunden.Sie landeten neben einem riesigen Friedhof.
"Hier soll in 15 Minuten das 'Fest' steigen!", sagte das Mädchen, "Wir sollten uns was passendes anziehen!"
Sie teleportierte sie in das nächstbeste leerstehende Haus.
"Wir können doch nicht in den Klamotten auf eine Beerdigung gehen!", sagte sie, "Da müssen wir uns besser anziehen!"
"Hast du denn ein Kleid für mich?", fragte der Vogel.
"Natürlich!", sagte der Drache.
Sie schnippte einmal und plötzlich trug die Frau ein langes, pechschwarzes Kleid.
Sich selbst zauberte sie ebenfalls eines.
Dann holte sie wie aus dem Nichts ihr Diadem aus ihrer Tasche.
"Was willst du denn damit?", fragte der Papagei.
"Das ist sozusagen unsere Eintrittskarte zu dieser Beerdigung!", sagte die Königin, "Sie werden da keine gewöhnlichen Leute rein lassen, aber einer Königin können sie es sicher nicht abschlagen!"
"Du bist Königin?", fragte der Geist, "Eine Drachenkönigin?"
"Ich bin sogar die einzige Königin!", sagte die Drachin, "Es gibt keine anderen Königreiche! Die ganze Welt der Drachen ist ein einziges! Und das regiere ich mit meinen Schwestern!"
"Da bist du ja fast noch bekannter als ich es war, möchte ich meinen!", sagte die Tote.
"O ja, allerdings!", sagte Ora, "Aber jetzt kommt, wir wollen noch vor Beginn der Beisetzung auf dem Hof sein! Uns nicht rausschmeißen zu lassen ist nämlich einfacher, als uns durch die Menge zu kämpfen!"
Sie teleportierte sie wieder an den Hintereingang des Friedhofs.
"Welche Rolle soll ich übernehmen?", fragte Rewe.
"Wenn jemand fragt... Hofdame!", sagte das Mädchen und schmunzelte.
Die Frau sah sie ungläubig an.
"Das zahl' ich dir heim, wenn wir wieder zuhause sind, das kannst du mir glauben!", sagte sie gespielt wütend.
"Noch sind wir aber nicht zuhause!", sagte der Drache und grinste, "Komm jetzt!"
Sie zog sie hinter sich her.
Auf dem Platz standen schon einige wenige Leute.
"Da ist er ja, mein lieber Ehemann!", sagte Emma wütend, "Wenn der eines Tages stirbt, dann kriegt er von mir aber mächtig den Hintern versohlt!"
"Dann lass uns ihm doch einen Besuch abstatten!", sagte die Königin und ging auf die Leute zu.
Der Vogel folgte ihr.
Einige Meter von den Angehörigen entfernt, wurden sie von den Leibwächtern dieser aufgehalten.
"Keinen Schritt weiter!", sagte einer von ihnen, "Wer seid ihr zwei Gören?"
"Einen etwas respektvolleren Ton, bitte!", sagte der Papagei und unterdrückte ihre Nervosität, "Sie sprechen hier mit meiner Königin!"
"Danke Magd, doch ich möchte gerne mit dem Herrn alleine sprechen!", sagte die Drachin, "Wenn du dich kurz ein wenig entfernen könntest?"
"Ja, Majestät!", sagte Rewe und verschwand nach einem Knicks etwas weiter nach hinten.
"Eine Königin also, ja?", fragte der Mann unfreundlich, "Und welches Königreich regierst du?"
"Ich komme aus Ukuphela*!", sagte Ora, "Es ist ein kleines Reich, ich erwarte nicht, dass sie es kennen! Ich war zufällig hier in Frankreich zu Besuch und hörte von dem Vorfall! Es ist wirklich furchtbar! Ich hoffte, den Angehörigen hier mein tiefes Beileid aussprechen zu können!"
*("Ende" in der Sprache Zulu)
"Sie macht das wirklich gut!", sagte Emma.
"Ich denke mal, sie hat darin Übung!", flüsterte Rewe.
"Warte kurz!", sagte der Wachmann und ging zu seinen 'Schützlingen'.
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Die Königin der Drachen
ParanormalInspiriert von Minecraft (Enderdrache) (Ps. Es stimmt nicht genau mit den Verhältnissen im Spiel überein) Das Drachenmädchen Ora war früher schon besonders, als Tochter der Königin. Nachdem ihre Mutter von Menschen getötet wird, ist das Band zwische...