Als Ora am nächsten Tag aufwachte, lag sie alleine im Bett.
Sie sah sich um, doch konnte ihre Freundin nicht finden.
Also stand sie auf und ging auf die Suche.
Kaum stand sie im Flur, hörte sie ein leises Schluchzen aus dem Zimmer ihrer Tochter.
Sie rannte sofort hin, um nachzusehen.
Rewe saß auf dem Boden und hatte Phoenix im Arm.
Diese schluchzte leise.
"Was ist passiert?", fragte das Mädchen.
"Mama!", schluchzte die Kleine und lief zu ihr um sich in die Arme nehmen zu lassen.
"Sie hat schlecht geträumt!", sagte die Frau leise, "Ich wollte dich nicht wecken!"
"Da ist ein Monster unter dem Bett!", winselte das Kind, "Ich hab es krabbeln gehört! Das war kein Traum, Mama!"
"Hey, Monster gibt es nicht!", sagte ihre Mutter ruhig, "Das musst du dir eingebildet haben!"
"Kannst du nachsehen?", bat Phoenix, "Bitte Mama!"
Der Drache seufzte.
"Also gut!", sagte sie, "Warte hier!"
Sie ging zum Bett und sah darunter.
"Nichts, oder?", fragte die Erwachsene.
"Ein Monster nicht, aber...", sagte die Königin und zog eine winzig kleine Frau mit Flügeln hervor, "Eine Fee!"
Das kleine Wesen war gerade einmal so groß wie eine Libelle.
Sie hatte lange, türkise Haare und trug hauptsächlich grün.
Ihre vier grünen Flügel funkelten hellblau und ihre Haut war fast schneeweiß.
Eines der dünnen, durchsichtigen Gebilde war abgeknickt.
Ihre Augen waren geschlossen und sie bewegte sich nicht.
"Ist sie...?", fragte der Vogel vorsichtig.
"Sie ist nur ohnmächtig!", sagte die Drachin, "Aber wie ist sie hier rein gekommen?"
"Vielleicht hat sie sich verflogen?", fragte der Papagei.
"Feen dürfen nicht in Höhlen fliegen!", sagte Ora, "Die Kälte und das fehlende Licht kann sie umbringen! Normalerweise ziehen sie im Winter in Bienenstöcke!"
"In Bienenstöcke?", fragte Rewe verwirrt.
"Die Arbeiterinnen sterben im Herbst!", sagte das Mädchen, "Feen ernähren sich von dem übergebliebeben Honig und säubern das Nest, damit die überlebende Königin im Frühling ein neues Volk gründen kann! So helfen beide Arten einander! Deshalb verstehe ich nicht, warum sie hier ist! Es gab in diesem Jahr mehr als genug Bienenvölker! Dass sie vom Schnee geflüchtet ist, kann schon sein, aber eigentlich sollte sie garnicht draußen gewesen sein!"
"Wir können sie ja fragen, was passiert ist, wenn sie aufwacht!", sagte die Frau, "Sorgen wir erstmal dafür, dass das auch passiert! Wie können wir ihr helfen?"
"Wir müssen sie wärmen und einer von uns sollte Honig besorgen!", sagte der Drache, "Wenn sie aufwacht ist sie sicher hungrig!"
"Und wo kriegt man um die Zeit Honig her?", fragte die Erwachsene.
"In Paris gibt es einen Imker, bei ihm kann man welchen kaufen!", sagte die Königin.
"Gut, du besorgst Honig, ich sorge für Wärme!", sagte der Vogel, "Und du, Phoenix, schläfst dich erst einmal gut aus!"
"Ist gut!", sagte die Kleine und legte sich zurück ins Bett.
Die Drachin verschwand nach Paris und in einen kleinen Laden.In dem übersichtlichen Raum liefen nur ein paar Leute zwischen den Regalen herum.
Ora lief sofort zur Kasse.
Dahinter stand im Moment niemand, weshalb sie kurz wartete.
Als ein etwas älterer Mann aus dem Nebenraum kam, erschrak er erst einmal.
"Ora!", rief er erschrocken, "Wie komme ich zu der Ehre?"
"Ich brauche Honig!", sagte das Mädchen, "Nicht viel, aber ein bisschen!"
"Natürlich doch, ich bringe dir welchen!", sagte der Mann und verschwand.
Kurz darauf kam er mit drei verschiedenen Gläsern zurück.
"Ich hätte einmal 30, einmal 250 und einmal 500 Gramm zur Auswahl!", sagte er.
"Ich glaube, das Kleine reicht!", sagte der Drache.
"Wald- oder Blütenhonig?", fragte der Erwachsene.
"Wald!", sagte die Königin.
"Gut!", sagte der Mann, "Ich fülle dir schnell eins ab!"
Er verschwand wieder und kam wenig später mit einem kleinen Glas voll Honig zurück.
"Was hast du denn mit einem Esslöffel voll Honig vor?", fragte er, während er kassierte, "Hast du oder eine deiner Schwestern plötzlich Mini-Heißhunger auf Honig gekriegt?"
"Nein, ich und eine Freundin haben in ihrer Höhle eine erschöpfte Fee gefunden und wenn sie aus ihrer Ohnmacht aufwacht, hat sie sicher Hunger!", sagte die Drachin.
"Öhh... ok...", sagte der Verkäufer verwirrt, "Feen essen also Honig?"
"Das ist ihre beste Energiequelle!", sagte Ora, "Sie essen eigentlich so gut wie alles was Menschen auch essen, am liebsten Früchte, aber solche gibt es jetzt um die Zeit keine guten mehr! Im Supermarkt braucht man garnicht zu suchen! Deshalb bin ich ja für den Honig zu dir gekommen!"
"Da hast du allerdings recht!", sagte der Erwachsene, "Es gibt nicht mehr viele, die gleicher Ansicht sind! Bald können ich und meine Frau von diesem Laden nicht mehr leben! Die Leute schauen lieber auf den Preis als auf Qualität!"
"Falls ihr finanzielle Unterstützung benötigt, setzt euch bitte frühzeitig mit mir in Kontakt!", bat das Mädchen, "Ich möchte nicht, dass ihr das hier aufgeben müsst!"
"Ich... werde daran denken!", sagte der Mann, "Aber jetzt solltest du dich erstmal um deine kleine Fee kümmern!"
"Ja, das sollte ich wohl!", sagte der Drache, "Aber sag mal... gibt es eine Möglichkeit, Bienen gezielt Wasser zu geben? Weil... Feen sind schon ziemlich klein und ich will vermeiden, dass sie am Ende auch noch in ein Glas fällt!"
"Na ja... es gibt so Bienentränken, die funktionieren wie die für Hühner!", sagte der Erwachsene, "Da läuft immer nur eine kleine Menge raus! Wenn ihr sie auf die richtige Höhe hängt, sollte sie einfach davon trinken können! Gleich zwei Blocks weiter gibt es einen Laden für Imkereibedarf, dort findest du sowas!"
"Perfekt, danke!", sagte die Königin, "Ich muss los! Wiedersehen!"
"Tschüß!", sagte der Verkäufer und lächelte.
Die Drachin besorgte noch schnell das, was der Mann ihr beschrieben hatte, und noch ein paar andere Dinge, bevor sie zurück nach hause verschwand.
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Die Königin der Drachen
ParanormalInspiriert von Minecraft (Enderdrache) (Ps. Es stimmt nicht genau mit den Verhältnissen im Spiel überein) Das Drachenmädchen Ora war früher schon besonders, als Tochter der Königin. Nachdem ihre Mutter von Menschen getötet wird, ist das Band zwische...