Kapitel 100. Das größte Geheimnis

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Die drei Drachen gingen planlos durch die Stadt.
"Und was machen wir jetzt hier genau?", fragte Rewe.
"Lass uns... in die Schule gehen!", sagte Ora, "Dort finden wir unsere Freunde!"
"In den Ferien?", fragte ihre Freundin.
"Sie treffen sich manchmal da!", sagte das Mädchen, "Außerdem kann man mit Phönix-Augen die Auren von Lebewesen sehen! Auch durch Wände!"
"Ist Auren die Mehrzahl von Aura?", fragte die Frau, "Ich werde menschliche Sprachen nie verstehen!"
"Ich auch nicht...", sagte der Drache, "Komm, lass sie uns besuchen!"
Sie flog vor.

Die Klasse saß zusammen mit ihrer Lehrerin in ihrem Stammraum und sie unterhielten sich über den Sylvesterball.
Doch plötzlich hörten sie ein leises Kratzen an der Tür.
"Habt ihr das auch gehört?", fragte Madame Rousseau.
"Klang wie eine Katze oder so!", sagte Adelina.
Die Frau öffnete die Tür.
In diesem Moment sauste der orange Vogel an ihr vorbei und landete elegant auf dem Lehrerpult.
Sie krächzte und schüttelte sich.
"Ähh... hi...", sagte die Erwachsene verwirrt.
"Das ist ein Phönix!", sagte Louis sofort, "Der Wahnsinn!"
Der Greifvogel kreischte und schlug aufgeregt mit den Flügeln.
Sie ging auf die Lehrerin zu.
Diese sah sie kurz an, als ihr etwas auffiel.
Sie sah ihr kurz in das linke Auge.
"Ora?", fragte sie ungläubig.
In diesem Moment stürmte Rewe durch die Tür.
"Nächstes Mal wartest du!", sagte sie zu der verwandelten Königin, "Ich bin im Moment schließlich diejenige, die deine Kleine mit sich rumträgt! Nicht, dass ich das nicht gern mache, aber warten hättest du können!"
"Ich hab schon mal hallo gesagt!", sagte diese, "Es hätte doch auch nichts gebracht, wenn ich neben euch her geflogen wäre!"
"Stimmt!", sagte der Vogel.
"Warte... das ist wirklich Ora?!", fragte Maelle, "Was ist mit ihr passiert?!"
Die Drachin klapperte mit dem Schnabel.
"Sie... mutiert!", sagte der Papagei und kratzte sich am Hinterkopf, "Näheres müsste sie euch selbst erklären, aber... das kann sie im Moment nicht!"
"Was meinst du damit?", fragte Damien, "Wir dachten, sie hat Fieber!"
"Das dachten wir auch!", sagte Rewe.
"Woher wissen die, dass ich krank war?", fragte Ora verwirrt.
"Sie waren heute früh bei uns!", sagte ihre Freundin.
"Ach so!", sagte das Mädchen.
"Ach, du kannst sie verstehen?", fragte Aimee.
"Ja, als Vogel kann ich Vogelsprachen sprechen!", sagte die Frau, "Komisch, nicht?"
Der Drache zwickte ihr in den Finger.
"Au!", rief die Erwachsene und zog ihn weg, "Bist du verrückt geworden?!"
"Tut mir leid, das wollte ich nicht!", sagte die Königin, "Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe, ehrlich nicht!"
"Da war dein Schnäbelchen wohl sehr neugierig!", sagte der Vogel, "Nächstes Mal kleb ich's dir zu!"
Die Drachin zupfte an ihrem Pullover herum.
"Was machst du denn?", fragte der Papagei, "Ist dir langweilig oder so?"
"Ich muss doch ausprobieren, was mit dem Ding so alles geht!", sagte Ora.
"Dann zupf an dir selber herum!", sagte Rewe.
"Zeigst du mir, wie man sich die Federn putzt?", fragte das Mädchen.
"Das zeig ich dir daheim!", sagte die Frau, "Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist!"
"Und was soll ich denn dann machen?", fragte der Drache.
Die Erwachsene seufzte.
"Ich geb dir deinen Geldbeutel und du gehst dir was Gutes zu beißen kaufen, wie wär das?", fragte sie, "Ich schreib dir auch nen Zettel!"
Die Königin hopste.
"Super Idee, ich hab so langsam Kohldampf!", sagte sie.
"Dann warte kurz!", sagte der Vogel.
Sie sah Rousseau an.
"Hast du mal Zettel und Stift?", fragte sie.
"Öhh... klar!", sagte die Lehrerin und reichte ihr ein kleines Blatt Papier und einen Bleistift.
Der Papagei schrieb etwas darauf.
"Geben sie dem kleinen Racker ein großes Stück Fleisch, das hat er sich verdient.", schrieb sie darauf, "Bezahlen kann er selber. Liebe Grüße, Ora."
"'Kleiner Racker'?", fragte die Drachin, "Muss das?"
"Ja!", sagte ihre Freundin und grinste.
"Und warum unterschreibst du mit meinem Namen?", fragte Ora.
"Mit meinem können die Leute nicht viel anfangen!", sagte Rewe.
Sie holte den Geldbeutel aus der Tasche des Mädchens und gab ihn ihr.
Diese packte ihn und den Zettel mit den Klauen.
"Dann ab mit dir!", sagte die Frau und öffnete das Fenster, "Lass dur ruhig Zeit, ich kümmer mich um Phoenix!"
Der Drache verschwand nach draußen.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt