Kapitel 51

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"Ich ehm... Habe mein Armband verloren." dabei kratzte ich mich verlegen am Hinterkopf und tat so als ob ich es auf dem Boden suchen würde.
Die zwei Polizisten und mein Vater schauten mir verwirrt dabei zu.
Als ich mein Kopf wieder aufrichtete guckte ich direkt in zwei Eisblaue Augen, sofort durchfuhr mich ein eiskalter Schauer.
Er stand unmittelbar vor mir und lächelte. Dann legte er seinen Arm auf meine Schulter und bedeutete mir raus zu gehen.
Ich fühlte mich unwohl, vor allem sein Arm auf meiner Schulter beunruhigte mich zunehmend. Es fühlte sich an als wäre ich in einer Art Gefängnis. Gefangen von ihm.
Draußen im Krankenhausgang ließ er mich wieder los und stellte sich vor mich. Ich betrachtete ihn genauer. Er war ungefähr einen halben Kopf größer als Remy, seine blauen Augen stachen regelrecht aus seinem Gesicht raus. An der linken Wange hatte er einen Leberfleck, der mir bis vorhin nicht auffiel und dann wären da natürlich noch seine pechschwarzen Haare die er zur Seite gekämmt hatte.
"Ich weiß du machst dir sorgen um deinen Vater aber wir stellen ihm nur paar harmlose fragen." meinte er plötzlich. Seine Stimme klang sehr tief. Je länger ich ihn anschaute umso mehr Angst hatte ich vor ihm.
Er war so um die Mitte zwanzig.
Nachdem ich mich aus meiner schockstarre gelöst hatte redete ich weiter "Wieso sind sie dann zu zweit hier? Wie heißen sie überhaupt? Kann ich ihren Ausweis sehen?"
In meinem inneren lobte ich mich selbst für meinen cleveren Schachzug.
"Edison Gormel." dann zog er seine Brieftasche raus und zeigte mir seinen Ausweis.
Auf dem Ausweis war ein Foto von ihm zu sehen und natürlich sein Name, Geburtstag und die üblichen Dinge.
Das war hundert prozentig dieser Eddy von dem Blair gerade gesprochen hatte.
Wie hieß Kyle eigentlich mit Nachnamen? Wenn Eddy sein Cousin war mussten die beiden doch den selben Nachnamen haben, es musste aber nicht zwingend so sein.
"Du kommst mir bekannt vor."
Eddy holte mich aus meiner Gedankenwelt.
Fragend sah ich ihn an.
"Du mir nicht. Was will eigentlich der Officer aus New York hier? New York ist ja nicht gerade um die Ecke außerdem..."
In der Mitte des Satzes schnitt er mir das Wort ab.
"Bist du nicht etwas zu neugierig? Das geht dich gar nichts an." gab er bissig von sich.

"Wer nichts zu verbergen hat braucht vor nichts Angst zu haben." erwiderte ich kurz und lief weiter Richtung Rezeption, weg von diesen komischen Typen.
Ich wusste er hatte etwas zu verbergen. Die Sache wurde immer komischer aber es musste doch auch mal ein Ende in Sicht sein. Das würde jedoch ein weiter und gefährlicher Weg werden.

Wo meine Mutter sich befand wusste ich nicht.
Das Krankenhaus langweilte mich. Ich lief die sämtlichen Flure entlang, bis ich wegen meiner eigenen Dummheit umgeknickt bin und auf dem kalten, glatten Boden lag.
Vorsichtig setzte ich mich auf und hörte plötzlich eine tiefe Männerstimme hinter mir.
"Sie sind ja heute ganz durch den Wind."
Officer Kipton stand vor mir und reichte mir die Hand.
Dankend nahm ich diese an und rieb mir mit der anderen Hand meinen Hintern, der durch den Aufprall höllisch schmerzte.
"Ja war viel los in letzter Zeit."

Er lächelte und wollte weiter laufen. Doch dann kam mir eine Idee auf.
Ein Plan womit man alles beenden könnte.

"Officer Kipton! Wenn ich sie richtig verstanden habe sind sie aus New York, das ist ja nicht gerade hier um die Ecke. Was für komisch Dinge passieren hier? Und wie lange bleiben sie hier?"

Er strich sich dir sein kurzes, graues Haar und lächelte schon wieder, so das zahlreiche Falten zum Vorschein kamen.

"Hat dir schon mal jemand gesagt das du ziemlich neugierig bist?"
"Ja sehr oft. Sogar gerade eben. Aber das beantwortet meine Frage nicht."

"Ich als Polizist muss eine gewisse Schweigepflicht einhalten. Aber ich hoffe vor meiner Rente bin ich hier raus.
Ich kann dir nicht viel sagen außer das es hier einpaar Auffälligkeiten gab, denen wir nach gehen müssen und ich nicht eher hier weg kann bis sich alles aufgeklärt hat."
Ich nickte. Vorerst musste ich über seine Worte nachdenken.

"Aber passen Sie auf ,auf diesen Officer Gormel." gab ich ihm noch als letzten guten Rat mit.
Ich wusste nicht wieso aber Officer Kipton war mir von Anfang an sympathisch und ich konnte ihm vertrauen.

Er drehte sich ein letztes mal mir um.
"Mal ganz unter uns. Er ist mir auch nicht so ganz geheuer. Ich bleib an dem dran. Wenn du irgendwelche Auffälligkeiten bemerkst, dann melde dich."
Nachdem er das ausgesprochen hatte, lief er weiter Richtung Ausgang und ich schaute ihm hinterher.

Sofort beschloss ich Cece anzurufen.
Nachdem zweiten Piepen ging sie ran.
"Seid ihr noch auf dem Dach der Lagerhalle."
Cece antwortete mit einem kurzen Ja bevor ich weitersprach.
"Gut bin auf dem Weg zu euch."
sagte ich schnell und legte auf.
Meiner Mutter schrieb ich kurz eine SMS das ich gleich wieder kommen würde.

Schnell lief ich die Treppen, die aufs Dach führten, nach oben.
Sobald ich ankam starrten mich zwei Augenpaare überrumpelt an.
Völlig abgehetzt kam ich den beiden näher.
"Wir können die ganze Truppe zur Strecke bringen."
sagte ich außer Puste.
Ich setzte mich zu den beiden hin und und erzählte ihnen von Officer Kipton.
Er war unsere einzige Rettung. Er war nicht so dumm wie die anderen Polizisten hier und er ermittelt hier in einem Fall. Wir brauchten nur noch Beweise.
"Ich habe die Idee." rief Cece auf einmal.

"Der Halloween Maskenball."

"Der was?" fragte ich.
"Unsere Schule veranstaltet jedes Jahr einen Halloween Maskenball. Dort sind nicht nur die Schüler eingeladen sonder die ganze Gegend. Wir müssen einen Plan entwickeln wie wir sie alle dahin locken."
meinte Cece.

"Blair du musst aus der Versenkung auftauchen und wir werden dich nicht aus den Augen lassen. Wir müssen sie zu einem Geständnis zwingen." erwiderte ich.

"Wann ist der Ball?" fragte nun Blair.
"In zwei Wochen."

"Ich muss noch eine Nacht drüber schlafen. Lasst uns morgen wieder hier treffen um 13:00 Uhr."

Endlich war ein Ende in Sicht...

Hidden Secrets #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt