Kapitel 47

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"Ich sagte was zur Hölle machst du hier?!" ich wurde lauter mich überkam die Angst.
Die Person vor mir antwortete nicht sondern kam Schritt für Schritt näher.
Mir wurde plötzlich ganz kalt und die Gänsehaut an meinem Körper verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.
"Dich hätte ich als letztes hier erwartet! Komm mir nicht näher ich warne dich! Du kannst das unmöglich die ganze Zeit gewesen sein oder doch? Hast du mir die ganzen Briefe geschrieben."
Ich war sichtlich verwirrt. Plötzlich knallte ich gegen etwas hartes. Als ich mich umdrehte sah ich das große Klettergerüst.
"Welche Briefe meinst du?" Fragend schaute er mich an. Ich überlegte, konnte er mir die ganzen Nachrichten oder Hinweise zukommen lassen? Das ergab doch alles keinen Sinn!
Aber das er gerade hier vor mir steht ergab auch keinen Sinn!
"Kyle ich frage dich nochmal was zum Teufel machst du hier?!"
"Ich habe dich gerade hier sitzen sehen außerdem wurde unser letztes zusammen treffen von Remy gestört." er hatte so ein komisches Grinsen im Gesicht. Eins wusste ich, ich muss hier weg! Aber ich muss noch etwas herausfinden.
"Ich dachte du wohnst in Monaco? Was machst du hier?"
"Geschäftliches erledigen ich bin mindestes einmal im Monat hier." sagte er.
Bestimmt kriminelle Drogengeschichten. Mehr wollte ich nicht wissen. Er stand genau vor mir. Jetzt musste ich handeln, ich muss weg von hier!
So schnell wie ich konnte rannte ich los. Ohne mich umzudrehen und ohne richtiges Ziel. Ich hoffte einfach nur das Kyle mir nicht nach rennen würde. Mein Atem wurde immer kürzer und mein Herz raste bis ich irgendwann stehen blieb. Es war dunkel und ich war allein. Ich bin nicht weit gelaufen und Kyle ist mir nicht nachgelaufen aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich war irgendwo in den dunklen Ecken von Beverly Hills, die Ecken die oft gemieden werden tagsüber und nachts vor allem. Nach einer gewissen Zeit beruhigte sich mein Atem und ich machte mich auf dem Weg nach Hause. Ich habe mir etwas anderes von dem Treffen erwartet.
Nie im Leben hat mir Kyle diese Briefe geschickt, er kennt mich gerade seit ca. 1 Woche. Das passt alles nicht zusammen.
Ich versuchte mich weiter auf den Weg zu konzentrieren, später zu Hause würde ich darüber nachdenken.
Nachts allein in Beverly Hills sollte echt keiner unterwegs sein. Die Beleuchtung war spärlich und ich lief durch irgendwelche Gassen. Ich hatte so ein komisches Gefühl in meiner Magengrube. Teilweise fühlte ich mich auch beobachtet. Aber ich verdrängte das Gefühl. Meistens bildete ich mir solche Sachen ein.
Ein kleines Licht blitze auf. Ich schaute auf mein Handy das ich in der Hand hielt. Ein Anruf von Remy.
Ich wollte ran gehen doch dann geschah es. Ruckartig wurde ich in eine Ecke gezogen, ich wollte schreien doch eine Hand hielt meinen Mund zu. Ich zappelte wie verrückt, doch ich konnte mich nicht bewegen. Plötzlich saß ich mit der Person die hinter mir war auf dem Boden. Ich zitterte am ganzen Körper und mir war zum Weinen zumute. Ich dachte es ist aus. Ich dachte Kyle hätte mich erwischt. Keiner kann mich retten. Ich wehrte mich nicht mehr und die Person lockerte den Griff. Die Hand von meinem Mund verschwand. Ich traute mich nicht mich umzudrehen, weil ich Angst hatte wer vor mir stehen würde. Werde ich gleich sterben? Werde ich überleben? Soll ich weglaufen? Verschiedenen Fragen auf die ich keine passende Antwort fand. Je mehr ok darüber nachdachte desto dümmer kam ich mir vor. Mir war klar ich muss mich umdrehen! Ich laufe nicht mehr weg! Aber ich kann das gesehen nachher nicht ungeschehen machen. Langsam, beinahe in Zeitlupe, drehte ich mich um. Nun saß ich genau vor der Person, die mit mir auf dem harten und kalten Boden saß. Ich konnte das Gesicht der Person nicht erkennen, weil es dunkel war und er oder sie war ganz schwarz angezogen und trug einen Kapuzenpulli. Das erinnerte mich an damals wo ich jemanden, der genauso angezogen war, hinterher gelaufen bin und ich Max in der einen Gasse sah.
Es herrschte toten Stille. Eine Frage schwirrte mir im Kopf rum.
Will ich wirklich wissen wer es ist?
Ohne groß darüber nachzudenken nahm ich der Person die Kapuze ab.
"Oh mein Gott." flüsterte ich leise in mich hinein. Mehr konnte ich nicht raus bringen. Mein Kopf war leer. Es ist so als ich verlernt hätte zu reden. Ich war mir nicht sicher ob es wirklich die Person ist die hier jetzt vor mir sitzt. Keiner sagt was man hört nur unseren gleichmäßigen Atem.
"Aber... Aber ich dachte... du..." ich konnte keine klaren Satz zu Stande bringen oder einen klaren Gedanken fassen. Ich wusste nicht mal ob ich meinen Augen trauen kann, ich war schon ziemlich müde. Außerdem wurde mein Satz unterbrochen.
"Was dachtest du? Das ist tot bin?"
"Du bist es oder?" fragte ich. "Du bist Blair."
Sie guckte kurz zur Seite erwiderte dann aber "Ja".
Ich schaute sie mit großen Augen an. Ihre schulterlangen Brauen Haare, die blauen Augen, wie auf den Fotos die ich von ihr gesehen habe. Sie sieht mir aber nur ein wenig ähnlich, das einzige was wir gemeinsam haben sind die Haar- und Augenfarbe.
"Hast du mir die ganzen Sachen geschickt oder zugesteckt? Warst du das letztens als ich dir nachgelaufen bin?"
"Ja" sagte sie leise.
"Was willst du mir mit den ganzen Sachen sagen?" fragte ich erneut.
Sie guckte mich direkt an. "Nicht hier und nicht jetzt. Morgen um 12:00 Uhr vor The Queens. Ich wollte heute schon mit dir reden aber es kam was dazwischen. Komm allein und sag keinem etwas ich vertraue dir." währenddessen standen wir beide auf. Ich nickte einmal. Ich wusste nicht wie ich reagieren soll. Plötzlich blinkte etwas auf dem Boden. Es war mein Handy das ich anscheinend fallen gelassen habe. Ich hob es schnell auf und wollte Blair noch etwas fragen.
"Kann..." Setze ich an doch sie war schon wieder weg. Als ich wieder auf mein Handy blickte sah ich fünf verpasste Anrufe von Remy.
Oh mein Gott er dreht durch! Genauso wie ich!
Zuerst realisierte ich noch gar nicht was überhaupt passiert ist. Blair steckt hinter allem. Sie hat mir die ganze Zeit diese Hinweise gegeben. Ich weiß nicht ob ich mich jetzt freuen sollte oder heulen?
Eine Frage blieb noch offen.
Gehört sie zu den Guten? Oder zu den Bösen?

Hidden Secrets #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt