Kapitel 66

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Nun fehlte noch der letzte Schliff.
Ich setzte die Maske gekonnt auf.
Dann warf ich einen letzten Blick in den Spiegel.
Das schwarze lange Kleid die Maske und die gelockten offenen brauen Haare.
Ich war bereit für den Ball und um den Plan zu Ende auszuführen. Der finale Schritt würde ausgeführt werden.
Als ich nach draußen sah merkte ich wie die Sonne langsam unterging.
Ich musste mich auf den Weg machen bevor ich zu spät kommen würde zu dem Abschluss treffen.
Ich packte meine schwarze Clutch zusammen und lief in Richtung Tür. Ich schaltete alle Lichter aus, sodass ich das schwache Strahlen der selbst geschnitzten Kürbis Laterne sehen konnte, die sich auf der Veranda befand.
Nachdem die Tür abgeschlossen war, machte ich mich auf den langen Weg, ohne zu wissen wie lang dieser Abend noch werden sollte.

Mittlerweile war es schon dunkel geworden.
Die Schule sah Nachts gruseliger aus als sie es tagsüber schon war.
Überall die leuchtenden Kürbis Laternen. Die Musik dröhnte von innen und außen waren ein paar Leute zu sehen, viele mit bunten Kleidern, Anzügen und alle trugen ihre Masken.
Ich musste vorsichtig sein. Kyle und seine Clique könnten schon drin sein und Blair suchen.
Ich ging ins düstere Schulgebäude. Die Lichter waren gedimmt und die Flure Menschenleer. Ich folgte der Musik, die mich in die Sporthalle führte.
Ab und zu lief ich in diese Fake Spinnennetze rein.
Man musste zugeben das die Schule gut dekoriert war, es sah aus wie in einem Geisterhaus.
Mittlerweile stand ich vor der riesigen Metall Eingangstür der Sporthalle.
Diese drückte ich mit aller Kraft auf.
Der Geruch von Punsch stieg mir in die Nase. Die Lichter flackerten vor sich hin, an Gewissen stellen kam Nebel aus der Nebelmaschine. Die Leute tanzten wild. Fast die ganze Stadt war hier versammelt.
Die Band, deren Namen ich nicht kannte spielten verschiedene Songs.
Ich lies meinen Blick durch die Menge schweifen, dann ging ich zu meinem Ziel. Ich quetschte mich durch die Masse hindurch. Mehr mal bin ich jemanden auf die Füße getreten, aber das war mir egal. Endlich war ich am Punschstand angekommen.
Vor mir stand eine Person mit dem Rücken zu mir. Sie trug die selben Sachen wie ich und die Haare waren genauso gestylt wie meine.
Ich räusperte mich. Sie drehte sich um.
Mit einem Blick bedeutete ich ihr mir zu Folgen. Gemeinsam liefen wir in Richtung Bühne. Seitlich neben der Bühne stand die andere auch bereit. Als sie uns sah folgte sie uns unauffällig. Jetzt fehlte nur noch eine.
Wir fanden sie in einer Ecke stehend, wo fast kein anderer stand.
Wir liefen zusammen auf die Mädchentoilette und stellten uns in einer Reihe vor den Spiegel.
Gleichzeitig nahmen wir unsere Masken runter.
Rechts von mir war Ashley und Links Blair und Cece.
Wir versicherten uns noch schnell das wir alleine in der Mädchentoilette waren bevor wir anfingen zu reden.
"Jeder weiß was er zu tun hat?" fragte Cece.
Jeder nickte.
"Hat schon jemand Kyle, Jason oder Max gesehen?"
Ich schüttelte den Kopf wie die anderen auch.
"Sie müssten aber gleich kommen wir müssen aufpassen und am besten wir bleiben weit Weg voneinander damit das nicht auffliegt." entgegnete ich.
"Habt ihr eigentlich schon Officer Kipton gesehen?" Ashley meldete sich zu Wort.
"Nein. Aber er wird kommen." versicherte ich ihnen.
"Gut dann lasst uns gehen."
"Stop!" rief Blair.
Wir drehten uns zu ihr.
"Danke! Ich weiß ich habe das so oft gesagt aber ich kann euch nicht genug danken und ich kann gar nicht in Worte fassen wie froh ich darüber bin euch zu haben."
In ihren Augen blitzen kleine tränen auf.
Ashley umarmte Blair. Cece und ich gesellten uns zu der Gruppenumarmung dazu.
Wir umarmten uns als wäre es die letzte Umarmung unseres Lebens. Es war ein besonderer und emotionaler Moment.
"Los Leute. Wir müssen unseren Plan erfolgreich beenden." erwiderte Cece.
"Achja Ashley dir steht die Braunhaar Perücke. Du solltest dir mal überlegen ob du dir die Haare nicht in braun färben lassen willst." fügte sie noch hinzu.
Wir lachten alle und setzten unsere Masken wieder auf.
Danach verließen wir die Toilette und gingen getrennte Wege.
Die anderen verschwanden an ihre Positionen und ich blieb in der Nähe des Eingangs.
Ich unterhielt mich ab und zu mit einigen Leuten.
Nach ungefähr zwanzig Minuten. Gab mir Blair das Zeichen.
Sie ging an mir vorbei, raus zum Schulhof.
Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich das es schon höchste Zeit war.
Nachdem sie verschwand folgte ich ihr.
Jedoch blieb ich weiter entfernt im Korridor stehen. Ich hatte eine perfekte Sicht auf das Geschehen draußen.
Blair stand da Mitten auf dem Schulhof und setzte ihre Maske ab. Es war schon sehr dunkel draußen.
Mehrere Minuten verweilte sie so.
Im nächsten Moment nährte sich eine Jungsgruppe dem Schulhof.
Auch sie trugen Anzüge und verschiedene Masken. Es waren vier Jungs. Alle trugen schwarze Anzüge mit schwarzen Hemden. Zwei von ihnen trugen weiße Masken und die anderen beiden hatten schwarze Masken. Aber alle gingen nur bis zur Hälfte des Gesichts.
Ich war mir ziemlich sicher das es Kyle und die anderen waren.
Mein Verdacht bestätigte sich als sie langsam auf Blair zu steuerten und ihre Masken abnahmen.
Es waren wie vermutet Kyle, Max und Jason. Der vierte war Kyles Cousin, der Polizist Eddy Gormel. Mit ihm hatten wir nicht gerechnet. Ich hoffe nur das alles gut laufen würde.
Blair schien sie jetzt erst bemerkt zu haben.
Sie ging einige Schritte zurück als sie näher kamen.
"Da sieht man sich also wieder. Hast wohl nicht mit uns gerechnet." sagte Kyle. Ich hörte seine Stimme schwach von dieser Entfernung, aber sie war hörbar.
Ab jetzt musste ich Blair ihrem Schicksal wieder überlassen. Ich musste zurück auf meine Position.
Schnell lief ich zurück in die Halle und stellte mich in die nähe des Eingangsbereichs.
Ich suchte Cece und Ashley mit meinem Blick. Als ich fündig wurde nickte ich ihnen zu.
Das Zeichen das die Jungs angekommen sind.
Als ich mich nach Links drehte sah ich Remy. Er tanzte eng umschlungen mit Elena. Das versetzte mir einen Stich. Ich sollte an ihrer Stelle dort stehen.
Sie trug ein dunkelgrünes Knielanges Kleid. Es war schlicht und einfach ihre Maske hatten beide abgesetzt. Sie waren sich sehr nah, für meinen Geschmack etwas zu nah.
Bevor ich auch nur weiter über die beiden nachdenken konnte kam Blair durch die Tür reingestürzt. Sie warf mir einen Blick zu und versteckte sich so schnell es ging hinter der Halloween Dekoration. Wir hatte beim Aufbau der Dekoration geholfen damit wir einige Notfall verstecke hatten.
Ich lief weiter in die Mitte der Halle in die Menschenmenge.
Die vier Jungs kamen rein gestürmt jedoch hatten sie wieder ihre Masken aufgesetzt. Sie suchten Blair mit ihren Blicken, wurden aber nicht fündig.
Mich quälte die Frage wo Officer Kipton blieb. Ich hatte wieder dieses ungute Gefühl in meiner Magengrube.
Zurecht denn das war ein Spiel mit dem Feuer.
Mein Herz schlug bis zum Hals vor Panik das etwas schief gehen könnte. So schnell das Gefühl kam, verdrängte ich es auch wieder.
Die Jungs teilten sich auf.
Das Katz und Maus Spiel hatte nun endgültig begonnen.
Viele trugen schwarze Kleider und schwarze Masken wie wir.
Kyle schaute sich jedes Gesicht genauestens an, das Blair in irgendeiner Weise ähnelte.
Ich stand mitten auf der Tanzfläche und wurde mehrmals angerempelt.
Jede von uns hatte die Aufgabe einen der Jungs im Auge zu behalten. Meine war es Kyle im Blickfeld zu haben.
Ich konnte die anderen nicht mehr sehen. Überall komische gestalten und alle trugen Masken.
Plötzlich merkte ich wie Kyle auf mich zu kam.
Ich musste mich schnell verstecken.
Ich lief weiter in die Menge. Dann bemerkte ich einen Typen mit einer silbernen Maske. Schnell lief ich ihm in die Arme.
"Tanz mit mir!"
Er schien etwas überrumpelte, trotzdem tat er das was ich sagte. Ich stand mit dem Rücken zu Kyle.
Der Typ legte seine Hände auf meine Hüften und ich meine auf seine Schultern. Er war ein Stück größer als ich.
Im Augenwinkel erkannte ich einen suchenden Kyle.
In der Menge hatte er mich wohl verloren. Er musste denken ich sei Blair.
Er stand so nah neben mir. Ich zitterte beinahe und schwitze. Ich hoffte inständig darum das er mich nicht erkannt hatte oder sah.
Er ging immer weiter in die Masse. Als ich mir sicher war das er weit genug weg sein würde.
Wollte ich mich von dem Typen lösen, doch er lies mich nicht los.
"Das Lied ist zu Ende, der Tanz war nett und du kannst mich jetzt loslassen." sagte ich.
"Vielleicht will ich das aber nicht. Es ist Halloween du solltest dich nicht alleine an irgendwelche dir Fremden Typen schmeißen." seine Stimme war rau und verursachte mir eine Gänsehaut. Ich hatte wirklich Angst. Es könnte irgendein Psychopath sein. So sehr ich es auch versuchte mich von seinem Griff zu lösen, es ging einfach nicht.
Plötzlich wurde der Typ von hinten am Hinterkopf geschlagen. Ruckartig lies er mich los und taumelte leicht. Er hielt sich die Hand am Hinterkopf und lief einfach schnell woanders hin. Ich war immer noch in einer schockstarre. Doch dann blickte ich zu meinem Retter auf.
Erleichtert umarmte ich ihn. Es war Remy. In seinen Armen fühlte ich mich wieder sicher. Trotz Maske erkannte er mich.
"Was machst du für Sachen?! Stell dir vor ich wäre nicht da gewesen?"
"Du warst aber da und ich danke dir dafür!"
"Remy!" rief jemand von der Seite.
Wir beide drehten uns zu der Stimme um.
Es war Damian. Er sah gehetzt und außer Atem aus.
"Tut mir leid Aria ich muss jetzt schnell los. Wir sehen uns. Pass auf dich auf!" er klang besorgt und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich wusste die beiden planten etwas nur ich wusste nicht was.
Ich hatte nur gehofft das sich unsere Pläne nicht kreuzen würden.
Ich geriet wieder leicht in Panik. Ich hatte Kyle aus den Augen verloren.
So schnell wie möglich suchte ich in der ganzen Halle nach ihm. Es war schwerer als gedacht. Nicht einmal die Mädels konnte ich finden. Ich hatte alle aus den Augen verloren. Nach weiteren Minuten der Suche erkannte ich Ashley, zumindest vermutete ich das sie es war, an der Seite der Bühne stehen.
Ich ging auf sie zu.
"Wo sind die alle?" fragte ich panisch.
"Ich weiß es nicht. Ich habe sie aus den Augen verloren."
"Das ist gar nicht gut."
"Wo ist Officer Kipton?"
"Ich weiß es nicht. Ich gehe die anderen suchen." fügte ich hinzu.

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