„Wage es ja nicht, die Vorhänge weiter zu öffnen!", fauchte ich und zog mir die Bettdecke über den Kopf.
Ein leises Lachen antwortete mir. „Du bist oder warst Seekrank. Das eine Sonnenallergie damit einhergeht ist mir neu."
„Darian, bitte.", flehte ich.
„Es gefällt mir, wenn du mich so anbettelst..." Seine Stimme war auf einmal ziemlich nah und ich wusste, dass er neben mir auf dem Bett saß, denn immerhin hatte die Matratze sich dort vor wenigen Sekunden gesenkt.
„... das könntest du das nächste Mal auch machen, wenn ich mich nachts zu dir schleiche."
In diesem Moment war ich unglaublich dankbar, dass die Bettdecke mein Gesicht verdeckte, denn ich könnte schwören, dass sich eine verräterische Röte auf meine Wangen gelegt hatte.
„Warum so still auf einmal?"
Und noch bevor ich mir eine schlagfertige Antwort überlegen konnte, wurde mir mit einem einzigen Ruck mein Schutzschild aus Stoff weggerissen.
„Erwischt." Darians Gesicht tauchte in meinem Blickfeld auf und schnell verschränkte ich die Arme vor den Augen.
„Gar nicht.", schmollte ich und zog eine Grimasse.
Bedächtig musterte er mich mit seinem typischen wissenden Lächeln auf den Lippen. „Doch, deine Lippen sind leicht geöffnet, dein Blick ein wenig verträumt, fast glasig und der Bereich um deine Nase hat eine schöne rosafarbene Tönung bekommen... Ich weiß also auch ohne zu fragen, wo deine Gedanken gerade waren."
Als Antwort schickte ich ihm nur ein warnendes Grummeln.
Aber vielleicht hatte er ja Recht.
Ganz eventuell dachte ich an unsere letzte Nacht.
An die Art, wie er sich zu mir ins Zimmer geschlichen hatte.
An die Art, wie seine Hände meine Haut liebkost hatten.
Wie seine Lippen meine erobert und schließlich eingenommen hatten.
An das Gefühl, das er in mir ausgelöst hatte.
Und auch nur ganz eventuell, an den Moment, in dem ich mir auf die Hand beißen musste, damit nicht das gesamte Schloss erfuhr, was wir gerade taten.
„Du tust es ja schon wieder."
Ertappt stöhnte ich und wälzte mich in meinem Bett umher.
„Hör auf! Ich bin krank.", jammerte ich.
„Du bist nicht krank. Du hast dich vorhin nur übergeben, weil du mit dem Wellengang nicht umgehen konntest.", spielte er meine Krankheit runter.
„An Seekrankheit zu leiden, ist eine anerkannte Krankheit." Leiser fügte ich hinzu: „Zumindest in meiner Welt..."
„Nur zu doof, dass wir hier in meiner Welt sind." Unschuldig grinste er mich an und am liebsten hätte ich ihn einfach an mich gezogen, geküsst und nie wieder losgelassen.
Verdammt ich war süchtig nach ihm.
Nach seinem Lachen.
Seiner Stimme.
Seinem Geruch.
Seinen Berührungen.
Seinen Küssen.
Allem, was mit ihm in Verbindung stand.
Dieses Gefühl, welches er in mir auslöste war beängstigend. Ja natürlich, es war auch etwas Neues und damit auch aufregend.

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Teufelsherz
FantasíaDies ist die Legende über eine verschwundene Prinzessin und eine längst vergessene Welt. Eine Welt, die unter der unseren existiert. Eine Welt in der Blut Macht bedeutet. Elizabell hat alles was sich eine junge Frau wünschen kann: Einen Fre...