Am nächsten Morgen wurde ich spät wach. Die Sonne stand schon weit über unseren Köpfen. Die Decke auf der ich lag, roch nach Darian und ich erlaubte es mir einige Sekunden lang, einfach nur den Geruch aufzusaugen und mich wie ein verliebter Teenager zu fühlen.
Die letzte Nacht war... unbeschreiblich!
Darian war perfekt.
Zumindest für mich.
Ich grinste und fuhr mir müde durch die Haare.
„Bitte sag mir, du hast etwas an!", ertönte es hinter mir weinerlich.
Unwillkürlich drückte ich mir das Laken dichter an die Brust.
„Natürlich.", erwiderte ich schmunzelnd. Dann blickte ich dennoch schnell an mir hinab.
Ein T-Shirt und meine Unterhose. Also alles gefahrlos.
„Natürlich ist das nicht.", entgegnete John und fuhr sich übers Gesicht. „Es war gar nicht so leicht, euch zu überhören. Ich fand es besser mich auf alles vorzubereiten."
Eine gefährliche Röte stieg mir ins Gesicht, als ich mich aufrichtete und in die Hose schlüpfte, die neben unserem Lager lag.
„Das möchte ich jetzt unkommentiert lassen.", wisperte ich mit piepsiger Stimme und vermied es John anzusehen.
„Besser so...", brummte er.
Mein Rücken knackte laut, als ich unsere Decken aufsammelte und danach zusammenrollte.
„Wie alt warst du nochmal?", fragte er amüsiert.
„Viel zu alt...", antwortete ich.
Er lachte laut auf.
Im Vergleich zu ihm, war ich noch ein Kleinkind. Dessen war ich mir durchaus bewusst.
Seufzend setzte ich mich zu ihm und genoss die Sonne auf meiner Nase.
„Die anderen sind essen?"
Ein Nicken seinerseits.
„Wie geht's weiter?", wollte ich wissen und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. Meine roten Haare waren zottelig und standen mir wirr vom Kopf. Sie waren viel zu lang. Es nervte mich und es war unpraktisch. Zumindest für diese Welt.
„Wenn alles so läuft wie geplant, erreichen wir morgen einen Stützpunkt deines Vaters und ab da haben wir festes Geleit, bis zum Palast. Naja und dann liegt es an dir..." Er stupste mich sanft von der Seite an.
„Ich will da nicht hin.", flüsterte ich. Ich wollte meinem Vater nicht begegnen. Und ich wollte nicht, dass diese Reise hier endete.
Darian.
Ich hatte Angst, dass das mit Darian und mir dann zu Ende war.
„Ich weiß." John legte seinen großen Arm um mich und zog mich an seine Schulter, um mir ein wenig Halt zu geben. „Aber wir kriegen das schon hin. Außerdem hat Darian dir auf sein Blut geschworen."
„Wird meinen Vater mit Sicherheit freuen...", warf ich ein.
„Jaaa... Das könnte in der Tat spannend werden. Bis jetzt gehörte sein Schwur seinem König. Mal sehen, was er davon hält." Johns Stimme verriet mir, dass das wohl nichts Gutes hieß.
Ein weiterer Grund auf meiner Liste mit Punkten, warum ich mich nicht mit meinem Vater auseinandersetzen wollte.
„Wir kriegen das schon hin.", versuchte John mich zu beruhigen, als er den besorgten Blick in meinen Augen sah.

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Teufelsherz
FantasiaDies ist die Legende über eine verschwundene Prinzessin und eine längst vergessene Welt. Eine Welt, die unter der unseren existiert. Eine Welt in der Blut Macht bedeutet. Elizabell hat alles was sich eine junge Frau wünschen kann: Einen Fre...