Ich schrie!
Ich schrie mir die Seele aus dem Leib.
Es schmerzte.
Mein Leben wurde mir aus dem Körper gerissen und doch wollte es nicht gehen.
Dann ebbte der Schmerz langsam ab.
Eine wohlige Wärme legte sich um mich und ich schloss die Augen.
Als ich sie wieder öffnete lag ich auf einer Wiese.
Die Sonne kitzelte warm auf meiner Haut.
All der Schmerz, all die Dunkelheit, war fort.
Lächelnd blinzelte ich in die Ferne.
Die endlose Weite von Wald und Feld lachte zurück.
War ich tot?
Sah so mein Leben nach dem Tod aus?
Ich hatte es mir irgendwie aufregender vorgestellt.
Meine Haare wehten mir um den Kopf und ich setzte mich langsam in Bewegung.
Beim Gehen bemerkte ich, dass ich lediglich ein weites weißes Kleid trug. Meine Schuhe waren verschwunden. Ebenfalls mein Tattoo. Meine Arme sahen aus, als hätten sie nie einen Kratzer gehabt. Geschweige denn, ein schwarzes Muster.
Ich schüttelte den Kopf und blickte wieder nach vorne.
Wohin ich lief, wusste ich nicht.
Aber es fühlte sich richtig an.
Als ich mich dem Wald näherte, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden.
Aufmerksam ließ ich meinen Blick über die Bäume schweifen und tatsächlich: Ein paar Meter entfernt von mir stand ein Wolf.
Ein großer Wolf.
War es ein Schattenwolf?
Er sah genauso aus, wie ein ganz normaler Wolf. Ziemlich groß geraten und durchdringende Augen. Es gab fast keine Ähnlichkeit mit den Schattenwölfen, die uns angegriffen hatten.
Trotzdem war ich skeptisch.
Mein mein Körper hatte offenbar keine Zweifel, denn meine Füße zogen mich immer weiter auf das Tier zu.
Schwarzes Fell, gelbliche Augen.
Furchteinflößend ohne Frage!
Wenige Zentimeter voneinander entfernt hielt ich an.
Der Blick des Wolfes und meiner verwebten sich.
Warum hatte ich keine Angst?
Warum kam mir das schwarze Fell so bekannt vor?
Vorsichtig streckte ich die Hand aus und hielt sie dem Wolf entgegen.
Vielleicht kam es mir nur so vor, aber bei meiner Geste, hätte ich schwören können, ein amüsiertes Funkeln in den Augen des Fellbündels zu sehen.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Das hier war mein Wolf!
Der Wolf aus meiner Hand!
Der Wolf, den ich wohl getötet hatte.
Ich schluckte. „Hey Großer!", sagte ich mit leiser Stimme und beobachtete die gelben Augen, die mich anstarrten.
Ein Stupsen an meiner Hand.
Mit seiner Nase berührte er ganz sanft meine Handfläche.
„Weißt du wo ich hier bin?"

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Teufelsherz
FantasíaDies ist die Legende über eine verschwundene Prinzessin und eine längst vergessene Welt. Eine Welt, die unter der unseren existiert. Eine Welt in der Blut Macht bedeutet. Elizabell hat alles was sich eine junge Frau wünschen kann: Einen Fre...