Ich konnte kaum glauben, wen meine Augen dort erblickten.
Langsam wackelte er auf mich zu, doch viel weiter kam er nicht, da hatte ich mich schon auf ihn gestürzt.
„DU hast mich alleine da draußen gelassen!", schrie ich und schlug auf ihn ein. „Das ist alles deine Schuld!"
Bevor meine Faust ihn erneut treffen konnte, wurde ich grob zurückgerissen und Lucas Gesicht tauchte in meinem Blickfeld auf.
„Bist du bescheuert?", fuhr er mich an.
„Ich werd ihn umbringen!", schwor ich und zappelte in Johns Griff umher.
„Du solltest dankbar sein, dass er uns gefunden hat. Ohne ihn würdest du immer noch in diesem dunklen Kellerloch sitzen!" Entsetzt sah Adam mich an.
„Dankbar?" Ungläubig riss ich meine Augen auf. „Ich werde mit Sicherheit nicht einem Mann dankbar sein, der mich David ausgeliefert hat! Wegen ihm bin ich überhaupt in diesem Keller gelandet!"
Ächzend richtete Anik sich auf. Seine Knie knackten laut dabei. Lucas sützte ihn und reichte ihm ein Tuch, damit er sich das Blut von der Lippe wischen konnte.
Verdammt! Da hatte ich wirklich gut getroffen. Seine Lippe war aufgeplatzt und etwas Blut lief aus seiner Nase.
Und nein, ich hatte keine Schuldgefühle, weil ich gerade einen alten Mann angegriffen hatte. Zumindest überwiegte meine jetztige Zufriedenheit, das schlechte Gewissen. Wie lange das so blieb, war allerdings fragwürdig.
„Sie tut ja haben Recht.", murmelte Anik, löste sich von Lucas und wackelte auf mich zu.
„Ich tun haben Angst bekommen und ich mich schämen tun dafür." Er sengte den Kopf und ließ die Schultern und zack da war es: Hallo schlechtes Gewissen.
„Kannst du mir verzeihen tun, Prinzessin?" Mit großen tränenerfüllten Augen blickte er zu mir hoch.
Ich seufzte und entspannte mich. „Schon gut Anik. Ich kanns dir nicht mal übel nehmen. Wahrscheinlich hätte ich auch die Flucht ergriffen."
John ließ mich los, behielt mich aber im Blick.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, spürte ich zwei Arme, die sich um meine Mitte schlangen und Anik begann laut zu schniefen.
„Es mir so leid tun. Ich nur wollten weg. David ist böser Mann. Ich tun haben Angst gehabt. Also ich verschwunden sein. Mir so leid tun.", heulte er an meinem frischen Pullover und ich blickte überfordert zu Adam.
Er lachte nur und deutete mir, ihn ebenfalls zu umarmen.
Dies tat ich also, woraufhin der Alte nur noch mehr zu weinen anfing. Das hatte ich nun wohl davon...
„Ist schon okay. Ich bin dir nicht böse.", versuchte ich ihn zu beruhigen und tätschelte ihm sanft den Rücken.
Er gab ein paar laute unverständliche Geräusche von sich und schmiegte sich an meine Brust. So verharrten wir, bis er sich ein bisschen beruhigt hatte.
Dann sah er mich aus rotunterlaufenen Augen an. „Du tun werden eine gute Königin sein."
Verwirrt sah ich ihn an. „Das werde ich definitiv nicht."
„Aber warum denn nicht?", mischte sich nun Adam ein. „Ich muss ihm leider Recht geben. Du wirst eine sehr, sehr gute Königin abgeben."
John und Lucas nickten und sahen mich erwartungvoll an.
„Mal ganz langsam alle zusammen!!!", stoppte ich die plötzlich aufflammende Stimmung und deutete mit meinen Händen, dass das hier mir so gar nicht gefiel.
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Teufelsherz
FantasíaDies ist die Legende über eine verschwundene Prinzessin und eine längst vergessene Welt. Eine Welt, die unter der unseren existiert. Eine Welt in der Blut Macht bedeutet. Elizabell hat alles was sich eine junge Frau wünschen kann: Einen Fre...