Die Ruhe war ungewohnt.
Mehr als das. Ich konnte einfach noch nicht glauben, dass ich hier tatsächlich meinen Frieden hatte.
Kein David konnte mich hier erwischen.
Kein Schattenwolf konnte mir hier auflauern.
Das hier waren die beschützenden Mauern eines Schlosses. Meines Schlosses, wie ich beim Betreten des Gebäudes herausfand.
Man hatte mir gestern Nacht erklärt, dass mein Vater es mir gewidmet hatte, als er es erbauen ließ.
Den Bau hatte er in Auftrag gegeben, als er von der Schwangerschaft meiner Mutter erfuhr. Sie hatte es hier geliebt.
Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass der Raum, in dem ich gerade lag eigentlich meiner Mama gehören sollte. Als Ausflucht aus dem Alltag im Schloss.
Ich gähnte, als die Sonne mir sanft ins Gesicht fiel.
Die Bettwäsche war unglaublich weich und das Himmelbett, in dem ich meine letzte Nacht verbracht hatte, hätte ich selber nicht besser aussuchen können.
Helles Holz zierten die Balken und daran hing ein fast durchsichtiger Stoff, der im leichten Wind wehte.
Das Zimmer war groß und trotzdem warm eingerichtet.
Gegenüber vom Bett war ein großer offener Kamin. Die Wand daneben zierte ein wunderschöner Schminktisch mit filigranen Details, welche sich auf dem davorstehenden Hocker fortsetzten.
Neben dem Bett stand ein großer weißer Kleiderschrank, im selben Stil, wie der Tisch.
Ein schön flauschiger Teppich in zartem Lila lag um das Bett herum.
Links neben mir waren bodentiefe Fenster eingelassen und führten auf eine Art Dachterrasse, von welcher man einen herrlichen Blick über das Wasser, bis hin zu zum Festland auf der anderen Seite hatte.
Rechts fanden sich zwei weitere Türen. Eine zum Badezimmer und eine in den Flur.
Ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich mich aus dem Bett wagte und auf nackten Füßen über den Teppich zum Balkon schlich.
Obwohl dies meine erste Nacht in Sicherheit war, konnte ich nicht viel besser schlafen als zuvor.
Irgendwie lag es wohl daran, dass es auch meine erste Nacht ohne Darian in dieser Welt war und mir das Unbehagen bereite.
Langsam verließen meine Füße den warmen Teppich und berührten die noch kalten Fließen der Terrasse.
Mein Blick glitt über das ruhige Wasser unter mir.
Es war so wunderschön, wie die Sonne auf der anderen Seite des Sees hinaufkletterte und alles mit sanfter Helligkeit weckte.
Der angenehm kühle Wind, spielte mit meinen Haaren und ich zog mir unwillkürlich meinen seidigen Morgenmantel enger um den Körper.
Was würde ich gerade für eine heiße Tasse Kaffee tun?
Seufzend setzte ich mich auf die breite Brüstung und fuhr mir durch die Haare.
„Oh Gott Prinzessin!" Ein erschrecktes Keuchen hinter mir. „Was macht Ihr denn hier draußen?"
Eine junge Frau stand im Türrahmen und blickte mich mit großen Augen an.
Sie hatte dunkle Haare, die sie in einem engen Dutt zusammentrug. Ein dunkelrotes Kleid schmiegte sich um ihre Figur und betonte ihre dunkeln Augen.
„Ähm..." brachte ich nur hervor und konnte überhaupt nichts mit dieser Situation anfangen. „Wer sind Sie?"
„Verzeihung, wie unangenehm." Sie knickste vor mir und sengte demütig den Blick. Augenblicklich lief ich rot an.
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Teufelsherz
FantastikDies ist die Legende über eine verschwundene Prinzessin und eine längst vergessene Welt. Eine Welt, die unter der unseren existiert. Eine Welt in der Blut Macht bedeutet. Elizabell hat alles was sich eine junge Frau wünschen kann: Einen Fre...