Kapitel 50 - Sophia Smith

1.5K 137 15
                                    

Kapitel 50: Sophia Smith



Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, war das erste, was ich überhaupt wahrnahm, Regen. Ich hörte das sanfte Prasseln der Tropfen gegen das Fenster noch bevor ich meine Augen öffnete. Ich streckte meine Arme aus, um mich aus der zugegebenermaßen ziemlich bequemen Position, in der ich geschlafen habe, zu befreien. Louis hatte seine Arme fest um mich geschlungen, als müsse er mich festhalten und mich beschützen, und ich hatte meinen Kopf auf seiner weichen und warmen Brust abgelegt, die sich nun gleichmäßig schnell hob und wieder senkte. Er schlief noch, stellte ich fest, als ich das leise Schnarchen an meinen Ohren wahr nahm. Mit geschlossenen Augen schmiegte ich mich noch etwas fester an ihn und genoss seine Anwesenheit.

Wenn ich daran dachte, dass ich irgendwann auch wieder zurück nach London musste, da die Semesterferien auch nicht ewig andauern würden, verblasste das Lächeln auf meinem Gesicht.


Eine Fernbeziehung zu führen war nie etwas, das ich mir vorstellen konnte. Auch wenn ich immer gesagt habe, dass ich mich darauf wohl nicht einlassen würde, stand ich nun an einem Punkt, an dem ich keine Wahl hatte. Natürlich hatte ich eine, doch die Antwort würde ganz klar sein, dass ich Louis unter keinen Umständen verlieren wollte. Auch wenn das bedeutete, dass ich nachts mit ihm skypen musste oder mir die Tourvideos im Internet ansehen musste, wollte ich ihn nicht missen. Das alles war mir egal, ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nehmen, wenn ich Louis dadurch behalten durfte. Ich öffnete meine Augen. Für Louis würde ich alles tun.

Ich drehte meinen Kopf und blickte in sein ruhiges Gesicht. Seine Augenlider lagen geschlossen aufeinander, zwischen seinen Lippen hatte sich eine kleine Lücke gebildet.


Ich schmunzelte bei seinem Anblick und konnte das Herzklopfen in meiner Brust nicht vermeiden.

„Hör auf mich anzustarren", grummelte Louis schließlich und grinste. Da er seine Augen noch geschlossen hatte, zog ich meine Augenbrauen in Verwirrung zusammen.

„Hab ich gar nicht", meinte ich trotzig. Aus Louis Kehle drang ein kratziges Lachen.

„Ich habe es gespürt, El", beharrte er weiterhin auf seiner Meinung. Augenverdrehend löste ich mich aus seinem Griff und schwang meine Beine über die Bettkante. „Und wenn schon?", fragte ich ihn lachend. Ich drehte mich von ihm, damit er die leichte Röte in meinem Gesicht nicht bemerkte und erhob mich, um ins Badezimmer zu gehen.

Als ich einen Blick auf Louis warf, hatte er seine Hände hinter seinem Kopf verschränkt und starrte mich mit gefälligem Grinsen an. „Was?", wollte ich wissen und blieb mit eingestützten Armen vor ihm stehen.


„An diese Aussicht frühs könnte ich mich gewöhnen", schmunzelte er verschmitzt, was mich zum Lachen brachte. „Vielleicht sollte ich ja auch so frühstücken gehen", schlug ich ihm vor. Ich trug nur meinen BH und meinen Slip. Glücklicherweise war Louis so nett gewesen, mir eines seiner T-Shirts zu geben, sodass ich nun ein T-Shirt trug, das mir meilenweit zu groß war. „Untersteh dich, Eleanor Calder. So darf nur ich dich sehen", drohte er mir. „Ach? Bist du dir da sicher?", fragte ich ihn schmunzelnd und wartete auf seine Reaktion, die jedoch ausblieb. Er starrte mich nur mit angehobenen Augenbrauen an und grinste schon bevor er seine Aussage getroffen hatte. „Bist du dir sicher, dass dich jemand so sehen will?", fragte er im Gegenzug, was mich empört schauben ließ. „Du brauchst dir darüber keine Gedanken mehr machen, denn du wirst mich jedenfalls nicht mehr so sehen", erklärte ich ihm konsequent, während ich kopfschüttelnd im Badezimmer verschwand und mich für das Frühstück fertig machte.

Eleanors ShoesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt