Kapitel 29 - Look after you

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Kapitel 29 - Look after you

Gerade bei diesem Kapitel würde es mich sehr freuen, wenn ihr eure Meinung und eure Reaktionen zu den einzelen Stellen kommentieren würdet! ♥

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„Ich bin immer noch für das Rote."
Chloe begutachtete mich schon seit mehreren Minuten, die sich für mich quälend lange anfühlten und doch viel zu schnell vorrübergingen, sodass mir nur noch wenig Zeit blieb, um mich zu entscheiden.
„Es geht nicht nur um das Kleid, es geht um viel mehr, Chloe!", tadelte ich sie, da sie ihren Schmollmund aufgesetzt hatte und sie einfach nicht verstand, wieso ich gegen das rote Kleid war, das ausgebreitet auf meinem Bett lag.

Da es ein Konzert war, auf das ich heuten gehen würde, wollte ich nicht zu overdressed sein und ich war mir ziemlich sicher, dass ein Kleid dafür eindeutig nicht passen würde und in die Kategorie overdressed fällt.

„Dann zieh eben die Jeans und die Lederjacke an, aber merk dir eins: Falls Louis schicker aussieht als du, dann hoffe ich, du hörst meine Worte in deinen Gedanken!"

Ihre Augenbrauen hatte sie gefährlich angehoben und ihre Arme verschränkt vor ihre Brust gelegt. Auch wenn Chloe stets der Meinung war, man konnte nie overdressed sein, da die anderen underdressed waren, konnte sie mich jetzt nicht überzeugen. Letztendlich musste ich mich heute Abend wohl fühlen und da ich bezweifelte, dass Louis im Smoking kommen würde, packte ich das Kleid und hängte es kurzfristig einfach zurück in meinen Kleiderschrank.

Mein Blick landete noch einmal auf der Jeans, dem grauen T-Shirt und der Lederjacke. Für mich war das genau das, was ich auf einem Konzert an haben wollte. Es passte und war praktisch, da ich, sobald mir warm werden würde, die Jacke ausziehen konnte und ein luftiges T-Shirt an hatte. Außerdem musste ich mir damit keine Gedanken machen, ob alles am rechten Fleck saß oder ob man Einblicke an Stellen hatte, die ich eigentlich nicht zeigen wollte.

„Na gut, fein. Wenn du es so willst", meckerte Chloe und verließ weitermurmelnd mein Schlafzimmer. Seufzend löste ich mich aus dem Handtuch und schlüpfte in die frischen Klamotten, die ich mir herausgesucht hatte, ehe ich zu meiner Freundin ins Bad lief, die dort schon auf mich wartete.

Nachdem ich sie heute Nachmittag nach ihrer Hilfe gebeten hatte, um mich für das Date heute Abend mit Louis fertig zu machen, war sie keine Stunde später mit einem Make-Up Koffer, Haarschmuck und - im Falle eines Notfalls - sogar mit einem fertig zusammengestelltem Outfit bewaffnet vor meiner Tür gestanden.

Wenn es um Fragen nach Schminke, Klamotten und Aussehen ging, war sie immer meine erste Wahl, denn sie hatte in solchen Sachen zwischen meinen Freundinnen schon immer die Nase vorn.

„Hast du dir überlegt, wie du deine Haare willst?", fragte sie mich, während ich mich vor den Spiegel stellte und meine Locken betrachtete, die noch feucht von der Dusche, wirr auf meine Schultern fielen.
„Vielleicht ein Fischgrätenzopf?"

Ich rümpfte meine Nase als Antwort auf ihren Vorschlag und schüttelte leicht meinen Kopf.
„Glätten?", versuchte sie es wieder. Nach kurzem Überlegen stimmte ich ihrer Idee zu und nickte.

Chloe steckte den Föhn in die Steckdose und begann meine Haare von oben nach unten zu föhnen, genauso, wie sie es gelernt hatte. Sie war zwar keine Frisörin, doch Lauren, eine gute Freundin von ihr arbeitete bei Bleach, dem Frisör in London, auf den auch Gemma immer schwörte. Als wir vor einigen Tagen telefoniert hatten, hat sie mir schon von ihrem Plan erzählt, sie die Haare blau färben zu lassen und auch, dass ich sie bei diesem Schritt begleiten sollte, woraufhin ich nur lachen konnte. Die Vorstellung von mir mit violettfarbenen Haaren fand ich nicht nur urkomisch, sondern auch völlig lustig. Ich hatte, nachdem sie mir von ihrem Vorhaben erzählt hatte, stundenlang immer wieder schmunzelnd an das Bild von mir mit lilafarbenen Haaren gedacht. Doch, als ich im Badezimmer saß und mich genauer im Spiegel betrachtete, fand ich diese Vorstellung nicht mehr so schrecklich.
Vielleicht würde ich nicht sofort lila auswählen, aber mir fiel auf, dass ich meine Haare schon viel zu lange im selben Schnitt trug und es Zeit für eine Veränderung war.

Ich verwarf den Gedanken und konzentrierte mich wieder auf das, was bevor stand.

Chloe nahm den Föhn aus der Steckdose und tauschte ihn gegen das Glätteeisen, das sie vorsichtig über meine Haare zog, die augenblicklich als glatte Strähne auf meine Schultern fielen. Gespannt blickte ich auf die einzelnen Strähnen, die nachdem sie durch das Glätteeisen gezogen wurden, langsam eine Frisur ergaben und gebändigt als eins galten.

Kritisch ließ Chloe ihr geschultes Auge über meine Haare fahren, als sie die letzte Strähne fallen ließ. „Passt perfekt", lächelte sie schließlich und öffnete ihren Make-Up Koffer.

Meine Augen wurden weit, als ich die vielen Produkte sah, die sich darin stapelten und scheinbar nur darauf warteten, den Weg in mein Gesicht zu finden.

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