Kapitel 54 - No Good in Goodbye

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Kapitel 54 - Where's the good in goodbye?



Sonnenstrahlen weckten mich, weil sie meine Nase kitzelten und Licht in den Raum warfen. Ich öffnete vorsichtig ein Auge und schloss es gleich wieder. Auch ohne auf einen Kalender zu sehen wusste ich, welcher Tag heute war. Es war mein erster Gedanke beim Aufwachen gewesen und mein Letzter vor dem Schlafen gehen. Ich presste meine Augen fester aufeinander, wohl wissend, dass ich den heutigen Tag dadurch auch nicht von mir schieben konnte. Schon vor einer Woche wusste ich, dass dieser heutige Tag kommen würde.


Ich schüttelte meinen Kopf und öffnete schließlich doch meine Augen. Louis lag friedlich schlafend unter der Bettdecke neben mir und schnarchte leise vor sich hin. Seine Haare hingen ihm in sein Gesicht und er hatte seinen Arm über meinen Hals geworfen. In stetigem Takt hob und senkte sich seine Brust wieder, während sein Mund offen stand. Ich drehte mich um und legte meine Fingerspitzen auf seine weiche Haut. Ich fuhr über seine Brust und kuschelte mich in seine Halsbeuge. Ich rutschte aus meiner Bettdecke und schmiegte mich in seine, sodass ich seine Wärme spüren konnte.


Allein bei dem Gedanken daran, dass ich das ab morgen nicht mehr jeden Tag erleben durfte, wurde mir schlecht.


Ich atmete tief seinen Duft ein und schloss meine Augen ein weiteres Mal. Ich wusste, dass ich noch genügend Zeit hatte, obwohl das nicht genug war.


Ich erinnerte mich an mein kleines Häuschen, das verlassen im regnerischen London auf mich wartete und an das kalte Wetter dort. Sofort schob ich den Gedanken von mir und versuchte, nicht daran zu denken, dass ich schon heute wieder zurückfliegen musste. Ich wollte nicht und würde mich am liebsten Louis' Tour anschließen und mit der Band die Welt erkunden, doch es warteten Pflichten auf mich in London, die ich nicht noch länger vor mir herschieben konnte. Eigentlich war es mir ganz egal, wo ich mit Louis war.


Bei dem Gedanken daran, dass ich morgen bereits allein in meinem kalten Bett aufwachen würde, das viel zu groß für mich alleine ohne Louis war, oder bei dem Gedanken daran, dass ich morgen nicht neben ihm einschlafen würde, kullerte mir eine Träne aus den Augen und tropfte auf Louis Arm.


„Nicht weinen, El", grummelte er verschlafen und strich mir behutsam mit seinen Händen über den Rücken. Er drückte mich etwas mehr an sich und öffnete endlich seine Augen. Er legte seinen Blick auf mich und platzierte einen Kuss an meiner Stirn. „Was hälst du davon, wenn ich dich einfach hier behalte und dich nicht gehen lasse?", schlug er vor und schmunzelte aufgrund seines eigenen Vorschlages. Er schlang seine Arme fest um meinen Oberkörper.„Ich bin dafür", schloss ich mich ihm an und kicherte etwas schwach und trübselig.


Stille erfüllte den Raum.


„Das können wir leider nicht machen. Du musst zurück, auch wenn ich es nur ungern zugebe", seufzte er nach ein paar Sekunden. Ich fand es ziemlich bemerkenswert, dass sogar der verspielte und immer zu sarkastische Louis etwas ernstes und Vernunft an sich hatte. Normalerweise machte es ihm viel mehr Spaß, die Vernunft hinten anzustellen und eher das zu tun, was er wollte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Louis mit Absicht die Regeln brach, auch wenn er sie selbst nicht einmal wirklich brechen wollte – einfach, um die genervten Gesichter der Menschen zu sehen und sich daran zu erfreuen, dass ihm das nichts ausmachte.

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