Nachdem wir einige Momente mit Harry und Lottie geplaudert hatten, die sich beide vor dem Konzert noch etwas Ruhe vor der großen Halle gewährten, führte uns Paul durch den Hintereingang in ein Netz aus in einander verzweigten Gängen, die scheinbar unendlich lang waren. Sobald man um eine Ecke gebogen war, wurde man sofort von einem anderen Gang verschlungen. Ich wusste, dass ich den Weg aus der Halle heraus niemals allein finden würde, obwohl ich mir immer wieder versuchte, besondere Merkmale der verschiedenen Flure zu merken. Einer von ihnen hatte eine ganze Reihe an Bildern von Künstlern, die bereits in dieser Halle Konzerte gegeben hatten. Ich entdeckte Ed Sheeran, Rihanna, Ariana Grande, Justin Bieber und sogar die Beatles, die vor einigen Jahren hier in der Gegend ein Konzert gegeben haben. Es machte mich unglaublich stolz, dass Louis mit seiner Band derartige Erfolge feiern durfte. Wenn One Direction mit neben den Beatles stand, dann sollte das wohl etwas bedeuten.
„Auch wenn Louis manchmal echt ein Kindskopf ist", Paul hielt inne, „eigentlich eher meistens, hat er schon ganz schön etwas erreicht."
Kichernd blickte ich zu Paul, der mit anerkennendem Gesichtsausdruck zu mir blickte.
„Wie du ihn aushälst, ist mir ja immer noch ein Rätel", fuhr er fort.
„Man gewöhnt sich daran", erklärte ich ihm nüchtern, doch Sophia fügte hinzu: „Wenn man aus demselben Holz geschnitzt ist, dann ist das mit dem Aushalten keine Frage mehr."
Neckisch streckte sie mir ihre Zunge heraus, was ich mit einem Kniff in die Schulter beantwortete. Meine Theorie über Sophia hatte sich bestätigt: Je länger man ihr einfach nur Zeit und Aufmerksamkeit gab, desto mehr blühte sie auf und kam aus sich heraus.
Die Wandfarbe des nächsten Ganges konnte ich nicht erkennen, denn sie war unter unzähligen Graffitis verborgen, deren Anfang und Ende man nicht mehr unterscheiden konnte, weil sie so sehr ineinander verschlungen waren. Without Music Life would be useless las ich einen Satz in der Mitte, der das Zentrum bildete.
Herausstechende Neonfarben verzierten die Schrift und ließen die Buchstaben mit ihren massiven Rändern mächtiger wirken. Ich schmunzelte. Das konnte man wohl so sagen.
Paul stoppte schließlich vor einer Tür und klopfte an. Kurze Zeit später hörte man ein Rumpeln und darauffolgend ein lautes Lachen, ehe die Tür ruckartig geöffnet wurde. „Ja?", konnte ich Liam hören, der Paul entgeistert ansah. Sophia neben mir schmunzelte, als sie Liam's verwirrten Blick sah, der immer noch darauf wartete, dass Paul etwas sagen würde, weil er uns noch nicht entdeckt hatte. Sophia zögerte nicht lange und stellte sich neben Paul, der einen Schritt zur Seite ging und somit die Sicht auf sie freigab. „Du bist gekommen und siehst fantastisch aus", stammelte Liam etwas schüchtern und kratzte sich am Hinterkopf. Seine Aussage war wohl eher laut gedacht gewesen, denn als er das von seinen Lippen gab, musterte er Sophia von Kopf bis Fuß. Dass Liam vernünftig und manchmal etwas ruhig war, wusste ich ja, doch ich hatte ihn wirklich noch nie so schüchtern und aufgeregt erlebt. Er sah Sophia einige Momente an, ehe sie mit ihrem Kopf nach drinnen nickte und Liam plötzlich aus seiner Starre herausschreckte und verlegen aus der Tür heraus trat, sodass Sophia und ich den Raum betreten konnten.
Es war kein großer Raum, den ich betrat. Er war eher überschaubar. Darin befand sich eine Couch, Getränke, Spiegel, die mit Lichterketten umrahmt waren und ein Fernseher, an den eine Playstation angeschlossen war. Louis lag mit von sich gestreckten Beinen auf dem Sofa und blickte gelangweilt in den Fernseher, als ich hereintrat. Es lief irgendeine Realityshow, weshalb ich meinen Blick gleich wieder auf Louis richtete.
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Eleanors Shoes
FanfictionWas ist Liebe? Es ist das stärkste Gefühl, das Menschen einander entgegenbringen können, verbunden mit Gefühlen wie Hass, Trauer und Schmerz, doch ebenso mit Vertrauen, Zufriedenheit und Geborgenheit. Es ist das starke Gefühl der Verbundenheit zu ei...