Kapitel 8 - Spotlight

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( Schreibt jetzt in die Kommentare, wer wohl der bessere Tänzer von den Beiden sein wird! :) )



Kapitel 8



Gemeinsam betraten wir das helle Studio, während Danielle die Musikanlange ansteuerte. „Okay, wärmen wir uns erstmal auf.“, meinte sie und betätigte einen kleinen Kopf und schon ertönte laute Musik aus den Lautsprechern, die verteilt in den Ecken hingen. Louis lächelte mir kurz zu, ehe er sich hinter Danielle positionierte und gespannt auf sie sah. Diese wiederrum stellte sich mit dem Oberkörper in Richtung eines Spiegels und begann mit leichten Lockerungsübungen. Im Takt der Musik dehnten wir uns, strecken uns, hüpften und wärmten uns auf. Die anfängliche Schüchternheit war schnell verflogen und wurde durch Spaß und Lachen ersetzt. Louis stellte sich genauso dumm an wie ich, was Danielle zum Lachen brachte und ich wurde den Gedanken nicht los, dass sie extra schwere Übungen ausgewählt hatte, nur um uns die Sache etwas schwerer zu gestalten.

Nach einer guten halben Stunde Dehnübungen und Lockerungsversuchen, die teilweise kläglich scheiterten, stellte Danielle die Musik ab und blickte in unsere Richtung. Ihre Haare wippten beim Sprechen, während sie ganz locker erklärte, was wir jetzt machen würden. „Also ich werde mit euch eine einfache Choreo einstudieren, die ihr mir dann am Ende der Stunde präsentiert. Ich entscheide dann, wer von euch beiden der wahre Meister des Tanzens ist.“, lachte sie und betätigte erneut den Knopf, nachdem Louis und ich verständnisvoll genickt hatten.

Sein Kopf schoss zu mir, er verzog seine Augen zu kleinen Schlitzen und ballte seine Hände zu Fäusten. Kichernd schüttelte ich meinen Kopf und spitze meine Lippen. Ich lief auf ihn zu, reckte ihm meine Hand entgegen, die er in seine nahm. „Möge der bessere gewinnen.“, sagte ich mit angehobener Nase. „Möge die Macht mit mir sein.“, antwortete er und verschränkte spielerisch seine Arme, woraufhin ich lachend gegen seine Schulter boxte.

Danielle begann sich im Takt der Musik zu bewegen, was wir ihr nachmachten. Die Schritte sahen bei ihr so einfach und präzise aus, doch bei mir sahen sie eher wie misslungene Tanzschritte bei einem Elch aus.

Nach weiteren 2 Stunden war die Sonne am Himmel verschwunden und Mond und Sterne hatten ihren Platz eingenommen. Durch das Dachfenster schien das helle Licht des anderen Planeten ins Studio. Louis und ich hatten die Tanzstunde mit einem Unentschieden beendet und waren nun, nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten, mit Danielle im Studio geblieben. In einer halben Stunde würde der Kurs der Erwachsenen anfangen und bis dahin müssten wir gegangen sein, da Louis unter keinen Umständen heute noch erkannt werden wollte.

„Dankeschön nochmal.“, sagte ich zu Danielle und nun war ich diejenige, die sie in eine Umarmung zog. Ihre aufgeschlossene Art und das wahnsinnig nette Lächeln machten sie zu einer so symphytischen Person, dass ich wusste, wir wurden uns wiedersehen müssen. „Es war schön, dich kennenzulernen, Eleanor!“, meinte sie daraufhin und zückte ihr Handy. Sie bat mich, meine Nummer einzuspeichern, was ich ohne zu zögern machte.

Louis stand mit den Händen in den Hosentaschen daneben und beobachtete unseren Abschied, der dafür, dass wir uns erst wenige Stunden kannten, ziemlich herzlich ausfiel.

Nachdem sich auch er von Danielle verabschiedet hatte, verließen wir das Gebäude und traten hinaus in die kühle Abendluft Londons. Wind peitschte in mein Gesicht, als ich die Tür öffnete und rasch zum Auto lief. Louis folgte mir still, öffnete den Wagen und setzte sich zeitgleich zu mir in das warme Auto.

Louis machte augenblicklich die Heizung an und kurze Zeit später hörte man ihr leises Rauschen. Ich rieb meine Hände aneinander in der Hoffnung sie etwas wärmen zu können. „Ich würde sagen, wir beide sind die Meister im Tanzen.“, seufzte Louis und drehte seinen Oberkörper zu mir. „Ich bin deiner Meinung, King Louis.“, lachte ich und beobachtete seine männlichen Gesichtszüge.

Auch auf seinem Gesicht erschien ein Grinsen, das seine Augen erreichte und sie zu niedlichen Schlitzen verzog. Er wandte seinen Blick auf den Boden und ließ die Schultern hängen. „Weißt du wie lange ich mit mir gekämpft habe, bis ich mich dazu überreden konnte, das zu sagen?“, lachte er.

Louis war von Grund auf eine selbstbewusste Person, die sich selbst teilweise besser als andere einschätzte. Normalerweise fand ich eine solche Eigenschaft bei anderen nervig oder unsympathisch, doch bei Louis war das etwas anderes. Es passte zu ihm und machte ihn aus einem unerklärlichen Grund liebenswert. Außerdem lag zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz eine deutliche Grenze, die er sicherlich noch nicht überschritten hatte. Er konnte über sich lachen, scherze machen und das genauso, wie er auch gerne über andere Menschen lachte.

Die schwachen Lichter der Straßenlaternen waren das einzige Licht, das uns wenn auch eine gedimmte Sicht gab. Langsam wurde es im Auto wärmer, was vielleicht auch an der Stimmung lag, die zwischen uns beiden immer lockerer wurde. Vor einigen Tagen noch konnten wir keine 10 Minuten alleine gelassen werden und jetzt saßen wir lachend in seinem Auto.
„Der Tag war wirklich schön.“, begann ich und lächelte ihn warmherzig an. Seine Augen trafen meine und ich mein Atem stockte. Im dem schwachen Licht, das auf ihn fiel, funkelten sie noch heller, als ich es jemals gesehen hatte. „Fand ich auch.“, flüsterte er leiser.
Die rechte Hälfte seines Gesichts war schwach beleuchtet, während ich die linke Seite nicht erkennen konnte. Die Dunkelheit machte es gemütlicher und ich würde schon fast sagen, machte den Moment besser. Denn in diesem Moment begruben wir das Kriegsbeil und wurden zu Freunden, die für einander einstanden.

Das atemberaubende Gefühl von Euphorie durchströmte meinen Körper, jede einzelne Ader und Vene unter Strom versetzt von einzigarten Gefühl der Geborgenheit. In diesem Moment begann die Freundschaft zwischen uns, die stärker, als alles andere sein würde und die alle Kriege und Schlachten, die wir bestreiten mussten, durchstehen würde.
 
Der wunderschöne Augenblick, in dem ich Louis‘ Schönheit erkannte, fand durch das Blitzlichtgewitter, das vor dem Auto herrschte, ein jähes Ende. Der helle Schein eines Fotoapparates blendete plötzlich meine Augen und Louis zischte auf. „Mist.“, meinte er und schreckte herum.

Vor dem Auto hatten sich einige Fotografen platziert, die jetzt um das perfekte Bild kämpften und in die Knie gingen um gute Sicht in den Wagen zu erlangen. Ich hielt mir reflexartig meine flache Hand vor meine Augen um sie vor dem grellen Licht zu schützen. Louis fuhr den Wagen aus der Parklücke und versuchte so vorsichtig wie möglich an den Paparazzis vorbei zu gelangen, was sich als ziemlich schwer erwies, da sie sich immer wieder vor das Auto stellten und uns ablichteten. Völlig geschockt pumpte mein Herz schwer und doch schnell gegen meine Brust und meine Hände hatten vor Schock angefangen zu zittern. Schweratmend versuchte ich mich wieder zu beruhigen, was jedoch nicht funktionierte.

Louis fuhr aus dem Gelände der Tanzschule und bog auf die Hauptstraße ein, auf der noch mehr Menschen warteten. Kreischende Mädchen hielten ihre Hände nach oben und schrien sich die Seele aus dem Leib, um nur einen Blick und ein Lächeln von Louis zu erhalten. Dieser starrte angestrengt auf die Straße und versuchte krampfhaft sich nicht von ihnen ablenken zu lassen. Die vielen Fans winkten mit ihren Plakaten, während einige weinten, andere hüpften und allgemein einfach alle ausflippten. Mit offenem Mund starrte ich sie an und versuchte mich daran zu erinnern, dass sie nur Fans waren und sie auf mich keine einschüchternde Wirkung haben sollten. Natürlich wusste ich, dass solche Aktionen auch aus dem Ruder laufen konnten, doch dass es bei dabei so laut und wild zugehen würde, hätte ich nicht mal in meinen kühnsten Träumen erwartet. Louis bog auf die Straße ein, nickte den Mädchen einmal kurz zu, woraufhin das Geschrei noch lauter wurde und fuhr dann schleunigst in eine unbefahrene Straße.
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Keiner von uns wagte es die Stille zu durchbrechen. Ich schluckte schwer und starrte dann auf meine Hände. Es war erstaunlich wie sehr die Fans ihre Jungs unterstützten und verehrten und ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich mir wünschte, sie wären nicht da gewesen.
Der Moment zwischen Louis und mir war gerade zu etwas so besonderem gewachsen, das ich mein Leben lang nicht vergessen würde und genau in diesem Moment begannen die Fotografen im Sekundentakt Fotos von ihm zu schießen.

Es waren auf einmal so viele Leute vor der Tanzschule gestanden und ich hatte niemals damit gerechnet, dass es bei solchen zufälligen Treffen so zuging. Louis Finger umschlossen das Lenkrad und er achtete ganz genau auf die Straße, ohne einen Blick zu mir zu werfen. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte. Dass sie friedlich vor dem Auto stehen und ein nettes Gespräch führen wollten? Oder dass sie total verständnisvoll Platz machen würden, wenn man sie darum bat? Nein, ich wusste wie es war eine Band zu verehren.
Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass so schnell so viele von ihnen da sein würden. Der Wagen bog in meine Straße ein, fuhr vor mein Haus und Louis stellte den Motor ab. Stille umgab uns, das einzige Geräusch das zu hören war, war das Bellen eines Hundes in der Nachbarschaft. Ich wusste nicht, wie ich mich jetzt von ihm verabschieden sollte, doch irgendwer musste damit anfangen, also räusperte ich mich und fasste einen klaren Gedanken.

„Danke für die schöne Zeit.“, meinte ich und presste meine Lippen aufeinander. Louis Kopf hob sich und schaute mich direkt an, ehe auf seinen Lippen ein kleines Lächeln erschien. „Keine Ursache.“
Auch ich verzog meine Lippen zu einem flachen Grinsen. „Schlaf gut, Louis. Gute Nacht.“, meinte ich, hob meine Tasche an und legte meine Hand an den Türhenkel. Ich stoß die schwere Autotür auf und trat nach außen. „Eleanor?“, fragte er und beugte sich auf meine Seite. Ich drehte mich noch einmal um und schaute ihn abwartend an. „Auch wenn wir jäh unterbrochen wurden, ich habe den Tag auch genossen.“
Lächelnd nickte ich und flüsterte leise ‚Ich auch‘, woraufhin ich die Tür schloss. Louis fuhr aus der Parklücke, ich winkte ihm zum Abschied zu und machte mich dann auf den Weg ins Haus.


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( Dankeschön für über 1000 Reads! Ich freue mich so sehr über jeden Leser, jedes Vote und jeden Kommentar! ♥ Ihr haut mich jedes Mal mit euren netten Worten um und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ihr mich damit macht!
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Wenn ja, dann lasst mir doch ein Vote oder sogar ein Kommentar da! )

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