Kapitel 31 - Merry Christmas and Happy Birthday

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E L E A N O R

„Pass auf!", rief Louis und hastete an mir vorbei, während er angestrengt versuchte, das Gleichgewicht zu halten und den Weihnachtsbaum, den er auf seinen Schultern platziert hatte, nicht herunterzuwerfen. Es sah wirklich zum todlachen aus, weil der Baum der Länge nach aufgestellt wahrscheinlich auch noch größer als er sein würde.
Ich ging in Deckung und beobachtete ihn von einem sicheren Platz im Wohnzimmer hinter der Couch. Er stellte die Tanne neben meiner Kommode ab, wo ich bereits den Fuß und ein Deckchen, damit der Boden später nicht zu sehr mit Tannennadeln übersäht war, ausgebreitet hatte. Auf dem Sofa lagen stapelweise Christbaumkugeln und diverser anderer Schmuck, den Louis und ich heute Abend noch an den Baum hängen wollten. Wir waren zwar spät dran, aber da ich wirklich gern den Baum mit ihm dekorieren wollte, habe ich so lange gewartet, bis wir beide einen freien Termin gefunden hatten.

Nachdem ich die Teekanne in der Küche pfeifen gehört hatte, beeilte ich mich, den Weihnachtstee in zwei Tassen zu füllen, auf denen Weihnachtsmänner und Rentiere abgebildet waren. Ich wusste, dass ich zu viel Dekoration zuhause hatte, die ich an Weihnachten sehnsüchtig und aufgeregt wieder herauskramte, doch, wenn ich in der Weihnachtszeit abends Lichterketten leuchten sah, ging mein Herz auf. Je mehr Kitsch, desto besser.

„Und er steht!", hörte ich Louis vor Freude rufen und begann zu kichern.
Mit den beiden Tassen und selbstgemachten Plätzchen lief ich zurück ins Wohnzimmer und stellte das Tablett vorsichtig auf den Wohnzimmertisch, sodass dem Proviant für die nächsten Stunden nichts passierte.

„Habe ich dir schon einmal gesagt, dass du ein Engel bist?", fragte Louis mich, als seine Augen auf die Leckereien fielen. „Ich weiß", seufzte ich und machte die ersten Schächtelchen voll Christbaumkugeln auf. Leuchtende Kugeln in allen möglichen Farben strahlten mir entgegen und ließen mein Herz höher schlagen. Nicht nur, weil Weihnachten nahe war, sondern auch, weil ich es genoss, mit den Leuten, die mir etwas bedeuteten, zusammen zu sein.

„Na dann, los", sagte ich viel mehr zu mir selbst, da Louis gerade dabei war, die Plätzchen aufzufuttern, woraufhin ich eben allein anfing und ihn allein fett werden ließ.

Ich hing die erste Kugel an den Baum, dann die zweite und irgendwann begann auch Louis, die strahlenden Kugeln aufzuhängen. Gemeinsam platzierten wir die Lichterkette an den Nadeln, streuten Lametta über den Baum ( das übrigens auch in Louis Haaren sehr schön aussah ) und tranken Tee, während aus der Stereoanlage, die über meinem Bücherregal stand, Weihnachtslieder leise erklangen.
Während Louis immer noch Engelchen spielte und das Lametta über sich, den Baum und schließlich auch über mich rieseln ließ, war ich fleißig und holte noch mehr Plätzchen, da er sich gleichzeitig auch den Bauch mit ihnen vollgeschlagen hatte. Ich hatte sie extra heute morgen nach einem Rezept meiner Großmutter gebacken, weil ich wusste, dass ich ihn mit Leckereien rumkriegen würde. Außerdem, wie sagte man doch so schön? Liebe ging durch den Magen.

Lächelnd bemerkte ich seine Arme, die er langsam um meinen Bauch schlang und seinen Kopf auf meine Schulter ablegte. Zwischen uns war alles noch ziemlich frisch, weshalb ich noch etwas schüchtern war und meine Wangen glühten. Er plazierte einen sanften Kuss auf meiner Wange, was ich schmunzelnd erwiderte und löste sich dann von mir, um sich Nachschub an Plätzchen in den Mund zu stecken.

„Fertig!", strahlte Louis und stellte sich mit eingestützten Händen vor den Baum, als der seine Augen rauf und runter fahren ließ.
„Weißt du eigentlich, wie lächerlich du gerade aussiehst?", fragte ich ihn lachend. Silberne und Goldene Fäden hingen immer noch in seinen Haaren und fielen auf seine Schultern, sodass er aussah, als wäre ihm beim Frisör ein Unfall passiert und er sei in den Farbtopf gefallen.

Als Antwort streckte er mir frech die Zunge heraus. „Außerdem sind wir noch nicht fertig."
Vorsichtig nahm ich die Christbaumspitze aus ihrer Verpackung.
Ich lief in die Küche, um einen Stuhl zu holen, mit dem ich den Stern auf die Spitze setzten konnte, doch Louis unterbrach mich. „Setz dich auf meine Schultern", schlug er vor und ging bereits in die Knie. Unsicher, ob er mich tragen könnte, wägte ich ab, wie groß die Chancen waren, dass wir am Ende beide auf dem Boden liegen würden. Bei unserem Glück war die Wahrscheinlichkeit größer, dass etwas passieren konnte, als dass wir es tatsächlich unversehrt schaffen würden.
Aber andererseits war die Vorstellung einfach zu lustig, weshalb ich die Vernunft abstellte.

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