⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ
╭── ⋅ ⋅ ── ✩ ── ⋅ ⋅ ──╮
Ich betrachte ihn einfach nur.
Ich sehe ihm lediglich dabei zu, wie er mit Kopfhörern in den Ohren da liegt und seine Augen geschlossen hat. Hin und wieder schaut er nach mir, doch ich kann seinen Blick nicht identifizieren. Es dauert einen Moment, bis ich mich von ihm abwenden kann. Ich sehe mir sein Skizzenbuch an, schlage unbekümmert eine Seite auf und greife nach seinen Stiften. Ich kann ja immerhin kaum etwas anderes machen, beginne wahllos ein paar Blumen vor mich hin zu zeichnen und sehe zwischendurch Minseos Zimmer etwas genauer an. Viel dekoriert hat er nicht und besonders persönliche Gegenstände findet man hier auch nicht. Nicht mal Fotos von seiner Familie – wobei ich nicht weiß, ob mich das wundern sollte. Die Medien haben öfter darauf hingewiesen, dass es in seiner Familie kriselt, als das es zwischen ihnen gut läuft – und auch dieses Wissen stört mich eigentlich. Ich habe immerzu nur mit einem Ohr zugehört und weiß trotzdem so viel über diesen Jungen.,,Was machst du da?“, säuselt der Dunkelhaarige müde, während er etwas unbeholfen zu mir herüber stolpert und sich seine Kopfhörer aus den Ohren zieht. ,,Nichts.“, zucke ich mit den Schultern und lege dennoch den Stift aus der Hand, damit er kurz schauen kann. Er schiebt seinen Körper an meinen vorbei und hebt sich auf den Schreibtisch und zieht das Buch etwas zu sich herüber. ,,Die sind wirklich süß.“, haucht er nachdem er die kleinen, individuellen Zeichnungen kurz betrachtet und sieht dann zu mir herüber, während er sich nach hinten lehnt. ,,Was hast du?“, will ich wissen und nicke ihm zu, als er seine Beine bereits an sich heran zieht und seinen Kopf erneut auf seinen Knien ablegt. ,,Ich weiß nicht.“, haucht er, aber jeder Blinde hätte erkannt, dass er mich anlügt. Ich seufze laut und schlage leicht gegen sein Bein. ,,Rede!“, zische ich leise, doch das erste was ich damit erreiche ist dass seine Augen wässrig werden. Er schluckt schwer und beißt sich kurz auf die Unterlippe, während er einen zittrigen, tiefen Atemzug durch die Nase nimmt. ,,Können wir–“ ,,Nein.“ Er will kuscheln. Er will das ich ihn halte und an mich drücke. Er will Sicherheit spüren – und das kann ich verstehen – aber so kann ich sie ihm nicht geben. Ich sollte es nicht… Und doch kann ich nur mit ansehen, wie eine kleine Träne aus seinem Augen kullert. Ich muss ein genervtes Seufzen unterdrücken – ich bin genervt von mir selbst. Ich greife nach seinem Arm, ziehe ihn vielleicht etwas zu grob zurück aufs Bett und lege mich nahe an ihn heran. ,,Fünf Minuten.“, murmle ich. ,,Danke.“, entgegnet er wispernd und drückt seinen Kopf an meine Brust, ehe seine Arme ihren Weg um meinen Torso finden. Auch ich lege einen Arm um ihn, während ich den anderen nutze, um meinen Kopf abstützen zu können. So klein gemacht und schutzbedürftig wirkt er noch schmaler und kindlicher, als manchmal sowieso schon. ,,Fünf Minuten.“, widerhole ich seufzend und diesmal nickt er ganz deutlich. Erneut drückt er sich an mich, nimmt einen tiefen Atemzug, während er doch tatsächlich eines seiner Beine zwischen meine schiebt, und dann spürbar schwer schluckt. ,,Ich könnte dich umbringen.“, knurre ich leise und wage es doch nicht, ihn von mir zu stoßen. Er ist gerade so zerbrechlich, dass ich das nicht tun kann – nicht mal jetzt, wo er halb in mich hinein kriecht. Ich richte meinen Blick auf die Schatten, die an den Wänden tanzen und versuche die beinahe erdrückende Wärme seines Körpers zu ignorieren.
DU LIEST GERADE
oath of blood ·˚ ༘
Teen Fiction"...𝒔𝒐𝒎𝒆 𝒎𝒊𝒔𝒕𝒂𝒌𝒆𝒔 𝐭𝐚𝐤𝐞 𝐮𝐬 𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐫𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐩𝐥𝐚𝐜𝐞" ⋆*・゚:⋆*・゚ ╭── ⋅ ⋅ ── ᴇxᴛʀᴀᴄᴛ ᴄʜᴀᴘᴛᴇʀ ¹⁴ ,,Ilseong!", ruft er beinahe verzweifelt. Seine Stimme scheint zu schwanken - zu brechen und ihm im Stich zu lassen. Er rennt ein...