: ̗̀➛ ᴘᴛ.¹⁷

43 7 2
                                    

ᴀɴ ᴍɪɴsᴇᴏ ⋆*・゚:⋆*・゚

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

ᴀɴ ᴍɪɴsᴇᴏ ⋆*・゚:⋆*・゚

╭── ⋅ ⋅ ── ✩ ── ⋅ ⋅ ──╮

Mit scharfem Blick beobachte ich den jungen - so unerfahren wirkenden - Wärter und spiele mit der Kordel meiner Jogginghose, um halbwegs beschäftigt zu wirken. Ilseong befindet sich auf der anderen Seite des Hofes - spielt wahrscheinlich Fußball oder Basketball oder sitzt entspannt in der Sonne. Ich neige meinen Kopf leicht zur Seite und stütze ihn schwer seufzend auf meiner linken Hand ab. Es müsste leicht sein, an die Handschellen zu kommen... sie hängen so locker an seinem Gürtel, dass sie auch jeden Moment von selbst abfallen könnten. Ich will an sie rankommen - ich muss! Zumindest wenn ich wieder bei Ilseong sein will. Zwei lange Tage ignoriert er mich nun schon. Er reagiert nicht wenn ich ihn anspreche, sieht mich nicht an, wenn ich neben ihm sitze.

Ich sehe auf die große Uhr hier auf dem Hof. Die nächste volle Stunde ist gleich erreicht und damit auch das lang ersehnte Abendessen. Ich stemme mich in die Höhe, streiche meine Haare zurück und richte meinen Blick doch auf den Boden, als ich mich auf den Wärter zubewege. Es muss zufällig wirken - also summe ich leise und gebe einen erschrocken Laut von mir, als ich so unachtsam gegen ihn laufe. Ich reiße meine Augen auf, gerate ins Schwanken und strecke meine Hände nach seinem Körper aus, um nicht zu fallen. ,,Oh Gott!", schnaufe ich erschrocken.

Ich spüre das kalte Metall an meinen Händen und lasse die Handschellen möglichst lautlos in meine Jogginghosentasche gleiten.

Ich sehe den jungen Mann zum einen dankbar - immerhin hält er mich und hat damit verhindert, dass ich auf den Boden treffe - und zum anderen peinlich berührt an. ,,Tut mir leid.", murmle ich und hebe gleich abwehrend die Hände - auch in der Hoffnung, gleich etwas Abstand zu gewinnen. ,,Das wollte ich nicht.", erkläre ich dann, ,,Ich wollte bloß schnell zum Essenssaal." ,,Ist ja nichts passiert.", entgegnet er, räuspert sich und setzt einen gewollt strengen Ausdruck auf, ,,Du solltest dennoch mehr aufpassen, verstanden?!" ,,Natürlich.", nicke ich schnell, lege die Hände vor meinem Gesicht zusammen und deute eine Verbeugung an, ehe ich mich schnell wieder in Bewegung setze und tatsächlich zum Saal gehe.

Ich will schnell essen und Ilseong dicht auf den Fersen sein, wenn er in seinem Zimmer verschwindet. Er wird es verriegeln und mich damit aussperren, also muss ich bei ihm sein, bevor er die Chance dazu hat.

Ich schlinge den kleinen Salat und den Hauptgang herunter, lasse den Kuchen an Ort und Stelle stehen und stehe sogar noch vor Ilseong auf, um mein benutztes Geschirr wegzubringen. Bei meinem schnellen Schritt klimpern die Handschellen leise gegen mein Bein und lassen mich kurz ertappt aufsehen - doch es interessiert sich niemand dafür. Für mich klingt das Geräusch erschreckend laut, doch eigentlich geht es in all den anderen Geräuschen und Stimmen unter.

oath of blood ·˚ ༘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt