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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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Ich drehe mich von rechts nach links und atme schwer aus. Mir ist kalt – dabei ist es beinahe schrecklich warm in dem kleinen Raum. Aber mir ist nicht wirklich kalt. Es fühlt sich nur so an, weil Minseo nicht bei mir ist. Es fühl sich so an, weil er aus meinen Armen und aus meinem Leben gerissen wurde. Es hört sich dramatisch an, aber genauso fühlt es sich an. Ich weiß, dass es gut für ihn ist – denn ich bin hier, also muss er an einem anderen Ort in Sicherheit sein. Wenn die Polizei meinen Bruder durchleuchtet, ihn und jeden seiner Schritte beobachtet kann er nur eingeschränkt handeln und obwohl ich es nie ausgesprochen habe, wusste er, dass Minseo derjenige ist, der priorisiert werden sollte. Während er sicher von dem Grundstück geschafft wurde, wurde ich lediglich wenig später von einer Frau aus dem Gebäude gebracht, die mir gesagt hat, ich solle mich verstecken. Ein paar Stunden später hat sie mich aufgelesen und hier her gebracht. Ein paar Stunden, die mich beinahe verrückt haben werden lassen.

Und jetzt habe ich das Gefühl es wirklich zu sein.

Der so graue Raum schränkt mich ein, scheint mich beinahe zu erdrücken. Das gelbe Licht der Sonnenstrahlen dringt durch die dicken, festen Jalousien an den schmalen Fenstern kaum in den Raum hinein. Ich fühle mich hier viel mehr wie ein Gefangener, als im Gefängnis… Traurig nicht wahr? Ich fühle mich alleine und gelähmt.

Mein Aufenthaltsort ist durch eine doppelte, versteckte Tür von dem abgetrennt, was dort vorne vor sich geht. Es ist ein kleiner, kaum besuchter Supermarkt – von dem ich nichts sehen, durch die alten Lüftungsanlagen aber alles hören kann.

– ,,Lio!“ Ich schrecke auf. ,,Was machst du hier?“ ,,Zwei Tage waren abgemacht! Der Junge wird mir noch verrückt!“ Mittlerweile weiß ich, dass Lio Minseo hier weggebracht hat. ,,Es geht aber noch nicht! Du hast selbst den Polizeifunk abgehört.“, seufzt Mina leise, beinahe gedämpft, ,,Sie haben den Flughafen unter Beobachtung und wir wären verrückt, ihn von einem öffentlichen aus reisen zu lassen.“ – ,,Sie sollten wenigstens miteinander reden!“, murrt der Mann, ,,Es ist schon eine Woche.“ ,,Die paar Tage werden sie noch aushalten.“, entgegnet Mina, wenn auch nicht besonders überzeugt klingend. Einer von ihnen öffnet eine laut zischende Dose. ,,Hoffen wir es.“, schnaubt Lio.

Ich drehe mich zurück auf die rechte Seite und schließe die Augen. Es fühlt sich so an, als hätte ich die dünne Matratze auf den klapprigen Bettgestell bereits durchgelegen und trotzdem verschwende ich keinen Gedanken daran, aufzustehen. Stattdessen greife ich nach dem grauen Pullover – das einzige was ich gerade von Minseo bei mir habe. Ich kann und will mir gar nicht vorstellen, wie sich der Kleinere fühlen muss, wenn schon ich so ein Häufchen Elend bin. Das hier ist nicht das, was ich gewollt habe. Es ist nicht das, was ich mir für uns gewünscht habe. Ich weiß, dass es vernünftig war, ihn hier weg zu schaffen und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass man uns nicht hätte voneinander trennen sollen. Wir gehören zusammen. Wenn ich ihn erstmal wieder in meinen Armen halte, will ich ihn nie wieder loslassen. Nicht einen weiteren Tag, will ich von ihm getrennt sein! Zumindest nicht auf diese Art und Weise. Ich weiß nicht, wie es ihm geht. Ich kann nur davon ausgehen, dass er sich in den Schlaf weint, sich selbst wehtut und wahrscheinlich etwas verzweifelt nach Ablenkung sucht. Und ich? Ich habe nach dem zweiten Tag aufgehört mit Mina zu reden, wenn sie mir morgens das Essen für den ganzen Tag bringt, habe mich weder getraut einen Blick aus den Fenstern noch in den Spiegel zu werfen. Ich fühle mich leer und obwohl keine einzige Träne aus meinen Augen gerollt ist, fühle ich mich so, als hätte ich all die Tage durchgeweint. Mein Herz schmerzt, dabei fühlt sich meine Brust so ungewöhnlich leer an. Ich widerhole bloß ständig wie ein Mantra in meinem Kopf, dass ich ihn liebe. Ich liebe dich, Minseo. Ich liebe dich so sehr. Die Tage sind bis jetzt schrecklich langsam vergangen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich schwören, dass ich schon einen Monat alleine hier festsitze. Die Nächte sind am schlimmsten. In der Dunkelheit habe ich das Gefühl, den Verstand zu verlieren.

oath of blood ·˚ ༘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt