ᴀɴ ᴍɪɴsᴇᴏ ⋆*・゚:⋆*・゚
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Das ungewöhnlich laute und schrille Klingeln des Handys scheint die Stille zu verschneiden und lässt mich gleich zusammenzucken. Meine Augen huschen zu Ilseong, seine zu mir – und wir beide schlucken schwer. Dann aber greift er schnell nach dem grauen Gegenstand und hält es sich nach einem Druck auf die Tasten ans Ohr. Ein leises Brummen, dann kurze Stille seinerseits. Ich beiße mir auf die Unterlippe, knete gleichzeitig nervös meine Hände in meinem Schoß. Auf der einen Seite kann ich es kaum erwarten, hier weg und weiter zu kommen und doch habe ich schreckliche Angst, vor dem was vor uns liegt. ,,Ist gut.", murmelt Ilseong, während sich Schweiß auf meiner Stirn ausbreitet. Die dunklen Augen meines Partners – als diesen möchte ich ihn zumindest beschreiben – huschen zu mir, während er ein weiteres Brummen von sich gibt und kurz darauf das Handy von seiner Hand auf das Polster sinken lässt. ,,Und?", hauche ich, strenge mich an, dass überhaupt ein Laut über meine Lippen weicht und räuspere mich unsicher. ,,Zieh dir Schuhe an.", wispert er leise, ,,Ich gehe als erster raus, verstanden? – Und wenn ich sage, dass du rennen sollst, rennst du–" ,,Ich kann dich doch nicht–" ,,Minseo!", zischt er laut, senkt seine Stimme aber gleich wieder, als er sich erhebt, ,,Du rennst." Ich nicke leicht. ,,Gib mir einen Kuss!", fordere ich dann mit einem noch leicht bittendem Unterton und zwinge mich ebenso dazu, aufzustehen – nur um gleich in seine Arme gerissen zu werden. Ilseong drückt mich fest an sich, küsst mein Ohr und meine Schläfe. Erst danach drückt er meinen Kopf etwas hoch. ,,Hast du Angst?", wispert er mir dünn entgegen und stupst mit seiner Nase für nur einen Moment gegen die meine. ,,Ich wäre verrückt, wenn ich keine hätte.", lasse ich ihn wissen. ,,Ich auch... Wenn das erstmal in den Nachricht–" ,,Mach mich nicht nervös!", bitte ich laut jammernd und raufe mir die halbwegs frisch gekämmten Haare.
Ich habe das Gefühl, dass mein lauter, hektischer Atem durch den dunklen Kellerflur hallt, während Ilseong meine schweißnasse Hand umklammert und mich etwas zu schnell die Treppe hochzieht. Staubkörner und kleinste Partikel schweben durch die Luft, als wir in dem so grau erscheinenden Restaurant ankommen und geduckt an der Bar vorbeilaufen. ,,Warte einen Moment hier.", haucht der Größere mir zu, drückt mich auf die Knie und dreht sich mit angespannten Gesichtszügen zu mir um. Mir ist warm und doch eiskalt. Ich klammere mich gleich an seine Unterarme, als Ilseong mein Gesicht umrahmt. Seine Zunge fährt hektisch über seine Unterlippe, ehe er kurz die Augen schließt und einen tiefen Atemzug nimmt. ,,Komm erst, wenn ich dir ein Zeichen gebe.", bittet er leise und lehnt sich zu mir vor, um seine Lippen sanft auf meine Stirn zu legen. Ich selbst muss schwer schluckend die Augen schließen und nicke dennoch selbst schnell. Ich genieße die kurze Zärtlichkeit, ehe ich von einem kalten Schauer heimgesucht werde, als Ilseong mich mitsamt Rucksack gegen die geflieste Vertäfelung der Bar drückt und selbst weiter Richtung Tür schleicht, die wir gestern aufgebrochen und notdürftig wieder verschlossen haben. Ohne besonders laute Geräusche von sich zu geben, öffnet er die Tür einen Spalt und scheint einen Blick nach draußen zu wagen. Sein Verhalten jagt mir einen Schock ein! Er wirkt so unvorsichtig und schlampig – und doch fällt ihm deutlich jegliche Spannung von den Schultern. Sie waren straff und angespannt, sind jetzt wieder etwas weicher und schnell wirft er mir einen Blick über diese zu. Er nickt mir zu, hebt seine Hand und deutet mir trotzdem an, geduckt zu bleiben. Kaum in seiner Nähe erkenne ich eine schwarze Limousine nicht allzu weit von uns entfernt und schlucke schwer. ,,Ich gehe vor, damit sie uns erkennen und erst dann kommst du. Ich will, dass wir in ein paar Sekunden da rüber rennen und in dem Wagen verschwinden.", erklärt er leise.
– Und genau das tun wir einen Augenblick später. Ich fühle mich wie ein Verrückter, als ich so schnell es geht Ilseong hinterher renne und in den großen Innenraum der Limousine springe, während sich die beiden in Anzug gekleideten Männer, die gerade dabei sind einen Reifen zu überprüfen, nicht einmal nach uns umsehen. Sie haben Ilseong gerade mal zugenickt, bevor wir zu ihnen herüber gesprintet sind – doch selbst diese Geste sah so aus, als hätte der Mann, der diesr ausgetragen hat, nur auf die Worte des anderen reagiert. Es ist ein wenig dunkel und doch recht warm in dem Fahrzeug und ich weiß nicht recht, ob ich mich hier auch nur im Ansatz sicher fühle. Ich bin hin und her gerissen, weiß nicht, ob das hier ein guter Schritt nach vorne ist oder wir uns nur erneut in schreckliche Gefahr begeben. ,,Wie lange werden wir unterwegs sein?", will ich wissen, während ich meine Handflächen aneinander drücke und zwischen meine Beine klemme. Ilseong leckt sich nervös über die Lippen, versucht einen Blick aus die getönten Fensterscheiben zu werfen und bleibt einen Moment ganz still. Dann aber zieht er die Schulter hoch, zieht sie etwas zusammen und meidet einen Moment lang den Blick zu mir. ,,Ich weiß ni–" ,,Du weißt es nicht?", zische ich leise und hoffe, dass sich der kurze Schreck in keine Panik umwandelt. Wenn er nicht weiß, wie lange wir unterwegs sind, haben wir keinen Überblick und keine Macht über die Siuation. Wir können nicht einschätzen, wie es läuft, ob es gut oder schlecht ist – ob es überhaupt in Ordnung ist. ,,Es dauert auf direktem Wege vielleicht eine halbe Stunde, bis wir die Lagerhalle erreichen, in der mein Bruder seine ganzen Fahrzeuge hinbringt – aber ich weiß nicht, ob er denkt, es ist zu auffällig, gleich dort hin zu fahren...." Er seufzt schwer und schiebt seinen Körper etwas näher an meinen, um seine Hand an meinen Oberschenkel zu schmiegen. Fest knetet er diesen – es schmerzt beinahe ein wenig, doch es lenkt mich ab, bis die beiden Männer zurück in den Wagen steigen und wir uns in Bewegung setzen.
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oath of blood ·˚ ༘
Teen Fiction"...𝒔𝒐𝒎𝒆 𝒎𝒊𝒔𝒕𝒂𝒌𝒆𝒔 𝐭𝐚𝐤𝐞 𝐮𝐬 𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐫𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐩𝐥𝐚𝐜𝐞" ⋆*・゚:⋆*・゚ ╭── ⋅ ⋅ ── ᴇxᴛʀᴀᴄᴛ ᴄʜᴀᴘᴛᴇʀ ¹⁴ ,,Ilseong!", ruft er beinahe verzweifelt. Seine Stimme scheint zu schwanken - zu brechen und ihm im Stich zu lassen. Er rennt ein...