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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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Das sanfte Klopfen an meiner Tür lässt mich aufhorchen. Den einen verbliebenen Kopfhörer ziehe ich aus meiner linken Ohrmuschel und stemme mich in die Höhe. Es muss Minseo sein, denn sonst taucht nie jemand in meiner Zelle auf. Die Wärter klopfen kräftiger oder versuchen gleich die Tür aufzureißen. Ich löse den Knoten, lasse den kleingewachsenen Jungen herein und beäuge ihn kurz. Er hält ein Bild in den Händen und legt es kommentarlos auf meinen Schreibtisch, ehe er sich auf mein Bett setzt und die Beine baumeln lässt. ,,Was soll das–“ ,,Was hast du den Nachmittag über gemacht?“, fragt er lächelnd und schiebt die Hände langsam unter seine Oberschenkel und stahlt mir gleich entgegen. Ich lege meinen Kopf leicht schief, stelle mich vor ihn und verschränke die Arme. Er scheint etwas gedankenverloren und versucht sich trotzdem auf mich zu fokussieren. ,,Nicht viel.“, ist alles was ich auf seine Frage hin sage und mich dann neben ihn setze. ,,Was machst du hier? Wir hätten uns in einer Stunde sowieso getroffen.“, murmle ich, während er sich schon wieder nach hinten lehnt und seinen Kopf langsam auf meine Kissen bettet. ,,Ich wollte nicht alleine sein.“, zuckt er mit den Schultern, grinst erneut und streckt seine Hand in meine Richtung aus, als würde er wollen, das ich mich neben ihn lege. Ich nicke leicht, reagiere nicht auf seine Geste und lasse meinen Blick stattdessen einen Moment lang auf seinem Gesicht verweilen. Nach seiner unsittlichen Berührung von heute morgen wollte ich ihn meiden, doch dass das nicht geht, war mir schon von Anfang an klar. Warum sollte ich ihm also jetzt noch weiter aus dem Weg gehen? Weiter betrachten tue ich ihn dann aber doch nicht. Ich wende mich ab, wechsle wieder auf den Schreibtischstuhl und stecke mir einen Kopfhörer ins Ohr, während er es sich den Geräuschen nach zu urteilen richtig gemütlich macht. Eigentlich stört es mich noch immer ein wenig, dass er gestern einfach so in meine Zelle gekommen ist und doch habe ich mich schnell damit abgefunden. Es war klar, dass das irgendwann passiert, aber es wäre mir recht gewesen, hätte es sich noch etwas herausgezögert – denn jetzt hängt er nicht nur tagsüber sondern auch nachts an mir.

Die Zeit bis zum Abendessen verbringe ich mit lesen – dann laufen wir zusammen runter zum Essenssaal. Wieder mal hakt Minseo zwei Finger in den Bund meiner Jogginghose ein, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ich mag es nicht, wie er so an mir hängt – aber lieber soll er das machen, als nochmal seine Hand an meinen Oberschenkel zu legen.
– Ich lasse meine Augen über die Essensausgabe gleiten und weiß genau, warum Minseo mit einem mal gleich die scharf die Luft einzieht und gegen mich stolpert. ,,Ilseong! Reiskuchen!“, haucht er, stellt sich sogar auf die Zehenspitzen, um mir direkt ins Ohr zu sprechen. ,,Mhh…“, mache ich, lege meinen Kopf von diesem ungewohnten Gefühl in den Nacken und ziehe meine Schultern hoch. ,,Hol dir halt welchen.“, entgegne ich dann. ,,Willst du auch welchen? – Gott sehen die gut aus.“ Ohne das ich antworten kann, will oder muss packt sich Minseo einen ganzen Teller mit den kleinen Küchlein voll und grinst sie die ganze Zeit über an, in der er sie noch nicht verspeist. Als er dann aber doch endlich die Schüssel und den anderen Teller gelehrt hat, rückt er etwas näher zu mir herüber und schiebt das Dessert zwischen uns. ,,Sicher, dass du nicht willst?“ – ,,Ich hätte mir schon selbst welchen genommen.“, verneine ich indirekt und sehe leicht schluckend dabei zu, wie er mit unzufriedenem Ausdruck auf die süße Speise herabschaut. ,,Wartest du denn, bis ich fertig bin?“, will er dann wissen, zieht den Teller zurück und seufzt leise, ehe er erneut zu essen beginnt. ,,Du weißt doch, wo meine Zelle ist.“, zucke ich gleichgültig mit den Schultern und rücke das Geschirr auf dem Tablett zurecht – nur um dann doch nicht aufzustehen.

oath of blood ·˚ ༘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt