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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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⋆*・゚:⋆*・゚ɢᴡᴀɴ ɪʟsᴇᴏɴɢ

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Fast schon wie ein trotziges Kind schmeißt er sich auf den Stuhl und sieht dann wie niedergeschlagen auf die helle Tischplatte.
–Ich würde niemals hier stehen und ihn beobachten, wäre er mir nicht so wütend voraus gelaufen. Ich habe schon realisiert, dass unsere Zellen nicht allzu weit voneinander entfernt sind, doch jetzt kenne ich auch den genauen Ort von seiner. Eigentlich gut, um ihn zu meiden, doch irgendwas lässt mich diesen Gedanken abschütteln, als ich ihn erneut fokussiere. Er hat die Tür so stark zu geschlagen, dass sie wieder aufgesprungen ist und der kleine Spalt gibt mir die perfekt Sicht auf ihn.

,,Unfassbar nervig.“, wispert er kaum hörbar. Seine leise Stimme wird zusätzlich von seinen vorgehaltenen Händen gedämpft. ,,Tzhh…“, ich schüttle den Kopf. Hat er etwas anderes erwartet? Wie soll ich ihn sonst beschreiben? Eine angenehme Gesellschaft ist er sicher nicht – nicht für mich! ,,Nervig.“, haucht er nun noch leiser – gebrechlich.

Ich stocke in meiner Bewegung, höre für einen Augenblick sogar auf zu atmen. Nimmt es ihn mit? Ein paar daher gesagte Worte? Hätte er nicht damit rechnen müssen? Ich habe ihm klar gemacht, dass ich nicht sein Beschützer sein will! Mehrmals und er klammert sich trotzdem an mich!

Er springt auf. Der Stuhl schabt über den Boden, das quietschen ist unangenehm und hallt in den Flur hinaus. Sein Brust hebt und senkt sich mit einem mal ganz schwer und seine Augen scheinen gerötet. Den nassen Fleck auf der Tischplatte sehe ich erst, als er das Licht reflektiert, welches den Raum erhellt. Doch das überrascht mich nicht so sehr, sie das was dieser Junge im nächsten Moment tut.

Er holt aus.

Seine flache, angespannte Hand schnellt auf seine eigene Wange zu und sorgt dafür, dass sein Kopf zur Seite fliegt. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, ziehe lediglich meine Augenbrauen zusammen und dränge mich noch etwas enger an die Tür. Er ballt seine Hände zu Fäusten, scheint sich zu fokussieren und spannt nun auch seinen Kiefer sichtlich an, doch ein weiterer Schlag folgt auf die bereits rot verfärbte Wange. ,,Ich bin nicht nervig.“, murmelt er leise, ,,Man macht sich nicht über mich lustig.“

Das reicht mir.

Ich drücke mich an der Wand ab und will weiter in meine Zelle, doch einen Augenblick lang kann ich meine Augen kaum von der fast geschlossenen Tür trennen. Er ist mir suspekt. Sein Verhalten ist mir suspekt.

Als vorgestern durchgesickert ist, dass er zu uns kommt schien die Aufregung groß. Man kennt ihn, wenn man sich nur im geringsten mit der Außenwelt auskennt. Man dachte, er sei leichte Beute.
–So sieht er auch aus. Ich glaube allerdings, dass er das extra macht. Er will, dass die Leute ihn unterschätzen. Will, dass sie denken er wäre schwach, nur um doppelt so stark zurückzuschlagen. Und genau das mag ich nicht. So kann man sich vielleicht in der Geschäftswelt gut rumschlagen, doch hier ist direkte Konfrontation das einzig richtige. Sonst endet man so, wie er vorhin. Man macht sich Feinde und das ist nun wirklich alles andere als gut. Er wird es gewiss nicht leicht haben – nein, er wird es auf jeden Fall sehr schwierig haben. Er ist hübsch, das kann nicht mal ich von mir weisen, und alleine das reicht aus, um ihn beliebt zu machen. Dass er zudem noch so jung ist, macht es ihm noch schwerer.

oath of blood ·˚ ༘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt