ᴀɴ ᴍɪɴsᴇᴏ ⋆*・゚:⋆*・゚
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Wimmernd presse ich die Lippen aufeinander und drehe der Tür den Rücken zu, um nicht auch noch mit ansehen zu müssen, wie Lio mich verlässt. Mein Herz krampft – nicht, weil mir etwas an diesem Mann liegt sondern weil ich vermute, die Nacht alleine kaum überstehen zu können. Es sind ein paar Stunden vergangen, in denen er mir die wichtigsten Dinge rund um das Haus und die Insel erklärt hat, doch nun meint er es ist an der Zeit, zu gehen. Trotz meiner Bemühungen überkommt ein klägliches Schluchzen meine Lippen und wird kaum von den Knallen der Tür übertönt. Ich habe das Bedürfnis mich gleich auf die Knie fallen lassen zu müssen, um meinem inneren Gefühl gerecht zu werden.
– ,,Eine Nacht bleibe ich hier.“
Ich zucke schrecklich zusammen und sehe sogleich schluchzend mit weit aufgerissenen Augen über meine Schulter. Lio schaut mir mit unverzogener Miene entgegen, verschränkt die Arme und lässt sich sogleich auf das Sofa fallen, welche neben mir steht. ,,Aber ich gehe, wenn noch eine Träne aus deinen Augen läuft!“ ,,Aber jetzt bin ich doch schon am weinen– nein, warte, das ist unfair!“ Sofort werfe ich meinen Kopf in den Nacken und sehe starr an die Decke, während ich mir schwerfällig Luft zufächere. ,,Gib dir eben Mühe.“, murmelt er genervt, seufzt dann aber und lässt seinen Blick etwas sanfter werden, ,,Du solltest gleich duschen und die paar Sachen auspacken, die du hast. Guck dir den Garten oder so an. Ich koche in der Zwischenzeit ein bisschen was.“ Ich nicke kaum merklich und komme seinen Worten doch nicht nach. Nein, stattdessen setze ich mich neben ihn und gebe mir Mühe, trotz meiner verschwommenen Sicht den Augenkontakt zu halten. ,,Sei‘ bitte ehrlich…“, hauche ich leise und schlucke schwer. ,,Du weißt doch selbst, dass dir meine Antwort nicht gefallen wird.“, schnalzt er mit der Zunge und beugt sich leicht zu mir, um eine Hand in meinen Haaren verschwinden zu lassen. Es ist eine Geste, die ich sonst nicht unbedingt zulassen würde und doch habe ich gerade das Gefühl, sie zu brauchen. Gott, dieser Mann vor mir ist herzlos und doch gerade der einzige, der sich um mich zu kümmern wagt. ,,Mach es dir selbst nicht noch schwerer.“, murmelt er, als doch wieder eine Träne aus meinem Auge rollt, ehe ich sie mit meinem Handrücken aufwischen kann. ,,Bitte.“, widerhole ich, während ich meine Augen schließe und mich seiner Hand etwas entgegen lehne. Er kommt mir nicht näher, bietet mir keine Umarmung an und bewegt seine Hand erst wieder, als er sie von meinem Kopf entfernt. Mein Kopf fällt gegen die Polster des beige, grauen Sofas und schon kurz darauf wird eine dünne Decke über meinen Körper ausgebreitet. ,,Was willst du von mir hören, mh?“, seufzt er schwer, ,,Dass ich nicht weiß, wo dein Freund steckt? Dass ich nicht weiß, ob es ihm gut geht? Dass es eine Lüge war, dass ihr euch morgen wieder sehen werdet?“ Ich schlucke schwer. Meine zitternden Lippen pressen sich gegeneinander, während ich schwerfällig meine Augen wieder öffne und auf das Sofa starre. ,,Nein.“, hauche ich kratzig, ,,Das will ich alles nicht hören.“ Und doch ist es die bittere Realität. ,,Siehst du.“ Er selbst rutscht etwas herunter und drückt die Beine auseinander. ,,Ich kann dir sagen, dass du nerviges, kleines Wesen das schon durchstehen wirst.“, zuckt er dann leicht mit den Schultern. Nervig. Ich nicke leicht. Bleibt mir etwas anderes übrig? ,,Du bist stark, mh?“ Aber das will ich nicht. Ich will nicht stark sein müssen. Ich will bei Ilseong sein. Bei ihm muss ich nicht stark sein! ,,Und dein Freund ist es auch. Ich kann es nicht garantieren, aber er ist sicher nicht der Typ, der so einfach geschnappt wird.“ Ich sacke etwas in mich zusammen, nur um gleich die Decke von meinem Körper zu schieben. ,,Ich sollte wohl doch die Sachen auspacken.“, murmle ich eher mir selbst monoton zu, als ihn zu adressieren und schleiche auf nackten Füßen den kurzen Flur entlang.
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oath of blood ·˚ ༘
Teen Fiction"...𝒔𝒐𝒎𝒆 𝒎𝒊𝒔𝒕𝒂𝒌𝒆𝒔 𝐭𝐚𝐤𝐞 𝐮𝐬 𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐫𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐩𝐥𝐚𝐜𝐞" ⋆*・゚:⋆*・゚ ╭── ⋅ ⋅ ── ᴇxᴛʀᴀᴄᴛ ᴄʜᴀᴘᴛᴇʀ ¹⁴ ,,Ilseong!", ruft er beinahe verzweifelt. Seine Stimme scheint zu schwanken - zu brechen und ihm im Stich zu lassen. Er rennt ein...