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Mein Blick starr ans Meer gerichtet, denke ich über die Zeit vor unserem Flugzeugabsturz nach. Es gleicht einem Wunder, dass wir noch am Leben sind. Dennoch bestürzt es mich zu tiefstem, dass niemand davon weiß.
Der Gedanke, dass meine Eltern oder Geschwister wahrscheinlich niemals davon erfahren, dass ich am Leben bin, ist noch schlimmer, als die Tatsache das wir abgestützt sind.
Dennoch bin ich glücklich. Glücklich neue Menschen kennengelernt zu haben, die mir die letzten Monate oder vielleicht auch erst Wochen, ans Herz gewachsen sind. Durch den Absturz habe ich völliges Zeitgefühl verloren.
Das ich jemals aber, mich hier verlieben würde hätte ich nicht gedacht. Aber wie sagt man so schön? Es trifft einen immer genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet.
Und das ist definitiv nicht das was ich erwartet habe.
Mein Kopf schellt zur Seite, als ich Kate lachen höre.
Zusammen mit Sawyer laufen die beide, über den heißen Sand dicht am Wasser entlang. Sawyer scheint ihr etwas zu erzählen, seine Augenbrauen haben sich nämlich angespannt zusammen gezogen, was sie immer tuen, wenn er über Vergangenes erzählt.
Und Kate lacht. Was auch sonst?
Die Frau könnte ihr Bein verlieren und wäre dabei positiv gestimmt.
Als Kate anscheinend meinen Blick auf die beiden bemerkt, hebt sie ihren Kopf hoch und winkt leicht als, sie mich entdeckt.
Ich hingegen zwinge mich nur zu einem Lächeln um danach wieder schnell auf das Wasser vor mir zu schauen.
Sawyer weiß nicht, dass er mir unbewusst meinen Kopf verdreht hat.
Er hat es wahrscheinlich auch gar nicht drauf angelegt, Sawyer ist nun mal Sawyer. Wahrscheinlich hat es noch nie lange bei ihm gedauert und die Frauen standen Schlange bei ihm.
Das Kate dennoch, obwohl sie von meinen Gefühlen für Sawyer gegenüber Bescheid weiß, hier rum lacht und auf heile Welt tut, bringt mich beinahe zum Kotzen.
Manchmal wünsche ich mir, Kate zu sein. So locker und Positiv. Ihr fiel es anscheinend nie schwer Kontakte zu knüpfen.
Hätte ich mehr Mut, wüsste Sawyer vielleicht was seine kleinen Komplimente in mir anrichten. Wie sehr sie mir gefallen und mein Herz zum explodieren bringen.
-
Am Abend sitzt die Gruppe um das Lagerfeuer, welches Jack gemacht hat. Neben mir sitzt Sayid, der seine sorgen bezüglich der Insel preisgibt. Anscheinend hört er komische Geräusche nachts.
Das die Insel wirklich mysteriös ist, ist mir auch aufgefallen. Dennoch ist das für uns alle Neuland.
„Passiert nicht alle Tage, dass ein Flugzeug abstürzt und man am Ende wie bei Cast Away auf einer einsamen Insel strandet." lache ich leise.
Sayid neben mir kann sich selber kein schmunzeln verkneifen. „Was auch immer es ist, wir werden uns wohl oder übel dran gewöhnen müssen." nachdenklich streicht er sich über seinen Bart, bevor er sein Kopf wieder mir zuwendet.
„Ich wollte morgen versuchen Fische zu fangen, kommst du mit mir?" „Klar." sage ich sofort, da ich mir in letzter Zeit sowieso vorgenommen habe, den Männern ein wenig Unterstützung zu leisten.
„Nur wir beide?" frage ich vorsichtshalber nach, da ich Sawyer erstmals aus den Weg gehen möchte.
Sayids lächeln wird breiter, bei meiner Frage. Seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel. „Wie du dich am wohlsten damit fühlst."
Ich kichere leise. Spüre dabei einen Blick auf mir brennen, weshalb ich zur Seite schaue und in die Augen von Sawyer Blicke.
Sein Kiefer mahlt leicht und seine Augenbrauen sind wie so oft zusammengezogen. Kurz denke ich, unsere Blicke treffen sich nur zufällig.
Als sein Blick meinen aber stand hält, werde ich rot ind schaue verlegen zum Feuer vor mir.
Die anderen unterhalten sich weiterhin und immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich zu dem blonden Mann schaue. Dieser selbst nach Minuten immer noch zu mir guckt.
Allmählich bekomme ich schwitziger Hände und das starren von Sawyer macht mich so nervös, dass ich mich kurzerhand entschuldige und aufstehe.
Meine Beine tragen mich wie von alleine zu meinem Lieblingsort.
Vor dem Wasser bleibe ich stehen und atme tief durch.
Dieser Mann macht mich fertig.
Erschrocken, als eine Hand sich auf meine Schulter legt drehe ich mich um.
Und schaue in die Augen von Sawyer, dessen Gesicht vom Mond erhellt wird.
„Geht es dir gut?" fragt er monoton. Schüchtern nicke ich, seine Nähe lässt mich Sterne sehen.
„Du und Sayid, seid ihr" kratzt er sich verlegen am Kopf. „Ein paar?"
„Wie bitte?" frage ich lachend. „Wie kommst du denn darauf?" „Ich weiß nicht." schaut er in die Ferne.
„Kann ja sein."
Ich schüttle immer noch lachend meinen Kopf. „Nein. Nein sind wir nicht."
Sawyer nickt, bevor seine Hand sanft nach meiner greift. „Ich mache jetzt etwas." spricht er rau.
„Und ich hoffe es wird dir gefallen."
Perplex stehe ich vor ihm. Verstehe die Welt nicht mehr.
Als dann seine Lippen sich auch noch auf meine drücken, steht alles um uns herum still.
Nur das leise schmatzende Geräusch unserer Münder ist zu hören. Und vielleicht mein Herz, welches mir beinahe aus der Brust springt.
So schnell dieser Moment auch gekommen ist, so schnell ist er auch wieder vorbei. Außer Atmen entfernt Sawyer sich von mir. Seine Hände halten trotzdem noch meine.
„Ich hätte es nicht gedacht, aber ich glaube manchmal sprechen Blicke mehr als tausend Wörter es jemals tun könnten."
Am liebsten hätte ich vor Freude geschrien, anscheinend ging es nicht nur mir so. Es jetzt aber nochmal persönlich von ihm zu hören, macht mich unendlich glücklich.