Tipp vorweg: Musik ist im Anhang.<3
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» In three words I can sum up everything I've learned about life: it goes on.«
P.o.v. Ardy
Verdammt.
Das war das Wort, was alles zu beschreiben schien.
Es musste alles so verdammt schwer sein.
Schwer Stella ihr Leben leben zu lassen.
Schwer sie so weinend stehen zu lassen.
Es brach mir das Herz sie so zu sehen, und ich war der Grund für ihre Tränen. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als zu gehen.
Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als mir Alkohol zu kaufen und mich an den Rhein zu setzen. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer ich lief bis zum nächsten Kiosk, doch die frische Luft und den Abstand brauchte ich um zu denken. Um richtig zu denken und richtig handeln zu können, auch wenn meine Entscheidung, mir Alkohol, und dann auch noch Wodka, zu kaufen nicht richtig war. Ich brauchte es in diesem Moment.
Ich brauchte diese Ablenkung, hatte keine Ahnung wie ich betrunken nach Hause kommen sollte, doch es kümmerte mich nicht weiter.Ich gestand mir schon vor einigen Tagen ein, dass ich mehr für Stella fühlte, als ich wahr haben wollte. Ich gestand mir, dass ich mich nach ihr sehnte, wenn sie nicht bei mir war.
Ich hatte diese Gefühle für sie, die ich noch für kein Mädchen hatten. Ich fragte mich, wie das alles überhaupt geschehen konnte. Wie dieser Hass sich in...sowas...umwandeln konnte. Wieso das alles passierte und was ich überhaupt tat. Ich betrank mich wieder! Ich betrank mich um der Realität entweichen zu können. Ich war ein Arsch, absolut.
Ich ließ meine Stella, ja meine, zurück, weinend, verzweifelt, da ich mir nicht anders zu helfen wusste.Ich ließ einen frustrierten Schrei in die Nacht los. Ich saß einsam am Wasser und lauschte dem Rauschen der Strömung.
Meine Gedanken an Tjarks und Stella wurde ich trotzdem nicht los.
Ich hatte so viel verloren. So viel, zur Hölle.
Meine Mutter, meine Zeit an der Tanzschule, mein damaliges Geld, die gute Beziehung zu meinem Vater, welcher sich wahrscheinlich nichtmal fragte wo ich war. Er ließ seinen Sohn gehen, er klammerte nicht an mir. Dafür aber an meinen Bruder. Schon immer besaß er eine bessere Beziehung zu ihm.Ich trank einen weiteren Schluck aus der durchsichtigen Glasflasche.
Ich grübelte, wie sollte es bloß weitergehen?
Ich wollte Stella nicht in Köln lassen, doch ich wollte sie auch nicht mitnehmen. Ich blieb bei meinem Entschluss fort zu gehen. Ich musste endlich abschließen. Ich wollte schon lange das Rauchen aufhören. Aufhören das Grabmahl meiner Mutter zu besuchen und ihr Blumen dorthin zu legen, die ich bei den Reichen im Vorgarten gepflückt hatte.Ich musste grinsen, ein Mal tat ich es sogar bei Stella's Familie.
Ein weiterer Schluck folgte.
Ich stützte schwach meinen Kopf auf meinen Knien. Meine Beine hatte ich angewinkelt, an meinen Körper gezogen.Ich musste aufhören zu Trinken, aufhören meine Tanzpokale im Trainingsraum anzustarren, wenn keiner hinsah. Ich musste aufhören immer an all meine kriminellen Taten zu denken, die ich in dieser Stadt begangen hatte. Ich beklaute die Leute am Dom, ich knackte Autos, ich tat so viele Dinge auf die ich nicht stolz war.
Was würde Mum von mir denken?
Ein weiterer Schluck Wodka.Ich blickte auf die ganzen Lichter in den Häusern, die sich auf der anderen Rheinseite befanden. Dann zu den vielen Schlössern der Hohenzollernbrücke, welche von der Dunkelheit beinahe ganz verschluckt wurden. So viele Liebende Paare. So unendlich viele.
Meine Gedanken wanderten wieder zu Stella. Ich hoffte, dass Ju, Tommy oder Felix sie gerade trösteten. Ich dachte daran, wie ihr Gesicht beschmiert mit Wimperntusche aussah, von den ganzen vergossenen Tränen.Ein weiterer Schluck.
Ich hatte sie zur Hälfte geleert, die Glasflasche mit dem bitteren Inhalt, der in meinem Rachen unendlich brannte.Ich konnte das Leben nicht aufhalten. Es ging weiter, ob ich es anhalten wollte oder nicht, es stoppte nicht einfach. Ich wollte fort um all meine Fehler zu vergessen, auch wenn ich wusste, dass ich dies wahrscheinlich nie konnte. Ich wollte fort, um Stella ein schönes Leben leben lassen zu können. Sie besaß eine unendlich schöne Stimme, aus ihr würde etwas großes werden, da war ich mir ziemlich sicher. Die Art wie sie lachte, wenn sie lachte, erwärmte mein gesamtes Ich. Wie sie ihre Augen zusammenkniff, wenn sie es tat. Wie sie nervös wurde oder rot anlief, wenn ich sie bewusst berührte. Es war unbeschreiblich, welch eine Wirkung ich auf sie, und sie auf mich hatte.
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Erkenne dein wahres Ich
FanfictionWas passiert, wenn zwei völlig verschiedene Welten, arm und reich, aufeinander treffen? Der Besuch bei einer Musikschule sollte dazu führen, dass Stella auf Ardian trifft. Ardian, ein begnadeter Tänzer, nebenbei in der Autowerkstatt seines Vaters tä...