Kapitel 30

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»Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.«

"Ich hab' Angst, Ardy.", sprach ich zu ihm, nachdem wir das Geld von der Bank gehoben und zum Quatier gefahren waren. Wir standen vor der Haustür und warteten darauf, dass jemand uns öffnete, was auf einige Sekunden später, nachdem wir klingelten, geschah.
Ardian sauste an mir vorbei in's Haus, grüßte Tommy, der uns öffnete, nicht einmal. Er verschwand direkt die Treppen hinauf in das einzige Zimmer, was sich oben befand, und ließ mich unten zurück mit einem verwirrten Tom.

"Was'n mit dem los?", fragte mich dieser darauf und machte große Augen, sah zur Treppe, und wieder zu mir.

Ich schüttelte bloß nichtsahnend den Kopf und folgte ihm in den Trainingsraum, wo sich auch Bao, Felix sogleich auch Ju befanden.
Bao stellte sich mir zu aller erst einmal vor, als er mich sah, und lächelte verschmitzt. Er war mir sympathisch, sehr sogar.

"Nicht in Lübeck?", fragte ich Felix und zog meine Augenbrauen passend in die Höhe. Er lachte darauf bloß und schüttelte seinen Kopf.

"Nein, nein, ich muss den guten Ardy ja besänftigen und seinen Beziehungsexperten spielen!", den Rest betonte er extra laut, damit Ardian es oben auch hörte.

Ein undeutliches "Halt die Fresse"-Gemurmel erklang von oben und ließ die Jungs in schallendes Gelächter ausbrechen.
Ich fragte mich immernoch, was so plötzlich mit ihm los war. Dass er reichlich Stimmungsschwankungen besaß, wurde mir ja schon bewusst, als ich mehr Kontakt mit ihm hatte, als mir anfangs geheuer war.

"Diese Wanzen haben wir übrigens gefunden und entfernt. Tjarks soll ja nicht weiter spannen können.", informierte mich Ju noch, kurz bevor ich aufstand um nach Ardian zu sehen.

Ich schlich den weißen Flur entlang zur Treppe, hielt mich am Geländer während ich sie hinauf ging. Die Tür zum Zimmer stand offen, man konnte Ardian auf der Couch liegen und Löcher in die Decke starren sehen.
Ich setzte mich vorsichtig neben seinen liegenden Körper und sah in sein Gesicht.
Mit geöffneten Augen sah er hinauf.

Er starrte wortwörtlich Löcher in die Decke, glaubt's mir.

Langsam ergriff ich seine Hand und verschränkte meine Finger mit seinen.
"Was ist los mit dir?", fragte ich ihn leise und achtete genauestens auf seine Mimik, die er nicht verzog, sondern ohne mit der Wimper zu zucken antwortete.

"Ich denke nach.", sprach er kurz und knapp.

"Worüber?"

"Deine Neugier ist fürchterlich.", er musste leicht Lächeln, nachdem er dies aussprach, was mich ebenfalls Lächeln ließ.

"Sag es mir.", forderte ich ihn auf. Ich wollte es wissen. Ich wollte unbedingt wissen, was in seinem Kopf vorging und worüber er nachdachte.

"Was bekomme ich dafür?!", seine Augen lagen nun auf mir, wie auch schon ständig bei der vorherigen Autofahrt. Amüsiert sah er mich an.

"Nichts, sag es mir einfach.", mein Lächeln entwich mir von Wort zu Wort. Ich wusste genau worauf er hinaus wollte. Er wollte eine Sklaventat von mir und sah mich weiterhin an, sagte aber nichts mehr. Er ließ mich zappeln.
"Ardy, sag es mir.", versuchte ich es erneut, doch wieder ließ sich nichts machen.
"Gut, was willst du haben?", gab ich letztendlich auf.

"Du musst für mich kochen, in Unterwäsche.", lachte er darauf.

Bitte was sollte ich machen?

"Das ist jetzt nicht dein Ernst..."

"Seh' ich aus als würde ich spaßen?", lachte er weiter.

In der tat sah er momentan so aus.

"Gerade schon.", sprach ich meine Gedanken aus. Ihm verging plötzlich sein Lachen und er blickte mich wieder ernst an.

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