Kapitel 35

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"You hold the matches that could lead us from this darkness."

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"Was machen wir jetzt?", fragte ich ihn, meine Stimme erklang in der dunklen Nacht.

"Ich bring' dich nach Hause.", er grinste mich sicher an, vergaß dabei aber ganz eine wichtige Sache.

"Ardian, du hast kein Auto.", meine Stimme hob ich bei den letzten Wörtern etwas.

"Fuck, Stella, du weißt überhaupt nicht wie sehr es mich anturnt, wenn du meinen ganzen Namen sagst.", kam ernst von ihm, woraufhin ich in einem schallendem Gelächter ausbrach.

"Lass uns gehen, der Aufenthalt da drinnen-", ich zeigte mit meinem Finger auf die Polizeiwache hinter uns, "-tat dir anscheinend nicht gut.", ich setzte meine Füße in Bewegung. Ardian blieb unverändert stehen.

"Warte, sagtest du gerade 'gehen'?!", rief er mir empört hinter.
"Seh' ich so aus, als würde ich jetzt noch durch Köln laufen wollen?!"

Ich drehte mich zu ihm um, lief Rückwärts weiter.
"Hast du eine Wahl?", lachte ich ihn aus. Er zog seine Augenbrauen mürrisch zusammen, eine Falte entstand zwischen ihnen.

"Nein, aber-"

"Nichts aber, komm jetzt, ich hab schon genug Ärger am Hals.", unterbrach ich ihn, schnappte mir mein Handy aus meiner Hosentasche, sah auf den Display.

20 Anrufe in Abwesenheit von meinem Vater. Die Nachrichten wollte ich garnicht erst öffnen, weshalb ich es so schnell wie ich konnte wieder in meine Tasche fallen ließ.
Ardian trottete mir widerwillig hinterher, gab sich damit gleichgültig, dass er nun um die 5-10km, meiner Schätzung nach, laufen musste.

"Was ist nur aus dir geworden. Hab ich so einen dämlichem Einfluss auf dich? Du verhältst dich schon fast genau so wie ich.", warf er ein, als wir eine Weile gingen.

"Ich gebe mich mit der falschen Person ab.", antwortete ich ihm, müde vom laufen.

"Hey!", protestierte er.

"Du weißt, dass ich recht habe.", neckte ich ihn weiter und belustigte mich an seinem entsetzten Gesicht.

"Gut, gut, Prinzessin hat ja recht."

"Siehst du!", rief ich, warf meine Hände in die Luft und ließ sie wieder schlaff an meinen Körper plumpsen.

Wir sprachen noch über alles mögliche. Über seine Vergangenheit, meine Kindheit, von der ich ihm mehr erzählte. Ich erzählte ihm von den schönen Tagen, die ich damals mit meinen Eltern in unserem Garten verbracht hatte. Von den Tagen, an denen ich sie hasste für das, was ich war. Eben, weil wir 'reich' waren, Geld besaßen und ich mir eine normale Kindheit wünschte. Er erzählte mir, dass er seine Kindheit viel wertschätzte. Dass er die Zeit mit seinem Bruder sehr genossen und geliebt hatte. Wie er den Tod seiner Mutter verarbeitet hatte.

Wir erzählten uns all diese kleinen Dinge, die eine schöne Unterhaltung ausmachten, ohne überhaupt ein schönes Thema im Gespräch zu seien. Wir ergänzten uns gegenseitig, lachten gemeinsam, und es kam mir so vor, als hätte ich den Eisklotz-Ardian auf ewig gebrochen und getaut. Er war nicht mehr länger bei mir, da er musste, aus Schuldgefühlen und Besorgnis. Er war bei mir, da er sich in das reiche Gör mit dem blonden langen Haar verliebt hatte. Das Gör, dessen Eltern ihn hassten, dessen Vater ihn hasste, es ihn aber nicht davon abhielt, sich Hals über Kopf in sie zu verlieben.

Er war eine Art räudiger Schuljunge, der gegen alle aufgestellten Regeln zu verstoßen wagte, es ihn aber nicht interessierte.

Ich wusste, er würde mich nicht mehr verlassen. Er würde es wollen, da er es für richtig hielt, doch er würde es nicht mehr tun. Nicht mehr, nachdem ich ihm vor einem erneuten Aufenthalt in einer Zelle gerettet hatte, und ihn sauber davon kommen ließ, indem ich den Polizisten eine gerade Linie vorlog.
Eine Linie, in der Ardian unschuldig wie ein Lamm war, dabei tat er genug Dinge, die ihn zu Sozialstunden oder Geldstrafen verholfen hätten.

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