»"I've come to realize that sometimes, what you love most is what you have to fight the hardest to keep."«
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Die Unschuldigen nahmen sie mit. Die Polizei nahm uns einfach mit, ließ und nichts erklären. Sie dachten, wir wären genauso schuldig wie Tjarks und seine Freunde. Sie dachten, wir wären Kriminelle, dabei war es bloß Ardian, welcher von uns fünfen am meisten im Mist steckte. Ich wusste schon, dass das Thema mit der Polizei nicht direkt gegessen seien würde, als sie uns entdeckten und in Handschellen legten.
Handschellen, zum ersten Mal in meinem Leben trug ich gottverdammte Handschellen. Das kalte Metall quetschte unangenehm gegen die dünne Haut meiner Handgelenke.
Die Beamten ließen uns nichts erklären, klebten uns den Mund mit den Worten "wir klären das auf dem Revier" zu.Das, was ich noch genau weiß, ist wie Tjarks und seine Freunde aussahen, als sie abgeführt wurden. Es schien mir, als würde alles in Zeitlupe passieren, als wir zu den Polizeiwägen geschubst wurden. Ardian's Blicke suchten nur meine Augen, die aber zu Thaddeus gewandt waren, welcher zum scheitern verurteilt aussah. Er begriff erst noch nicht, was ihn erwarten würde. Gefängnis, das stand fest.
"Aussteigen.", kommandierte mich einer der Beamten aus das Auto. Er schob mich voran zum inneren der großen Polizeistation, entfernte die Schellen aber erst, als er mich in einen Raum setzte, und die Tür hinter sich abschloss. Es war eine Art Verhör, er setzte sich mir gegenüber und fragte mich aus, erzählte mir, dass Thaddeus Tjarks ihnen kein unbeschriebenes Blatt war, fragte, was ich mit ihm zutun hätte, woraufhin ich ihm Sache mit dem Geld erzählte, aber nicht mehr und nicht weniger. Er verschwand darauf für eine gute Dreiviertelstunde, ließ mich allein im Raum sitzen, der nur ein einziges kleines Fenster besaß.
Die Tür öffnete sich wieder, fiel grob in's Schloss, der selbe Mann nahm erneut vor mir Platz um mir Dinge zu erklären. Ich erinnere mich noch genau an seine Worte:
"Wir haben Ardian Bora verhört, er schweigt über sich selber wie ein Grab, hat uns aber alles über Thaddeus Tjarks erzählt, welcher in das Gefängnis gehen wird. Seine Freunde bekommen eine Geldstrafe, die sind zwar nicht ganz rein, aber das sollte genügen. Sie können nun gehen, Miss, aber Ardian muss so lange bleiben, wie er schweigt. Ich weiß nicht, ob Sie ihn zu etwas bewegen können, aber falls doch, dann kann ich Sie zu ihm bringen und Sie haben fünf Minuten Zeit um mit ihm zu sprechen. Der Junge ist wie Beton, gegen den man redet.", der Polizist klang ziemlich verzweifelt. Mir war klar, dass ich Ardian helfen würde. Ich würde ihm immer helfen, überall wo ich konnte, auch, wenn er es nicht wollte.
Ich nickte dem Polizisten aufmerksam zu, er führte mich aus dem Raum in einen hellen Flur der Wache. Ardian sah ich auf einem der Stühle im Flur sitzen. Er trug keine Handschellen mehr, doch rote Striemen zeichneten sich an seinen Gelenken ab. Anscheinend hatte er ordentlich gegen diese Eisenketten angekämpft.
Tjarks sah ich den restlichen Abend, die restliche Nacht, nicht mehr, ebenfalls wie seine davonkommenden Komplizen und Julien, Tom und Felix.
Ich setzte mich, auf einen weiteren Stuhl, neben Ardian, nachdem ich mich von dem Polizisten verabschiedet hatte. Er sah verstummt auf seine Finger, die er ineinander verschränkt hatte, und die auf seinem Schoß ruhten. Seine Beine hatte er etwas gespreizt, seine Knie schauten durch die Löcher in seinen Hosenbeinen. Tiefe Augenringe machten sich in seinem Gesicht deutlich, es war ebenfalls blass. Seine Haare schienen jeglichen Glanz verloren zu haben und seine Augen strahlten nicht mehr. Er sah aus, als wäre er in eine Art Trance versunken, aus die er nicht erwachen könne.
"Hey...", murmelte ich und versuchte ihn zurück ins Leben zu holen. Meine Hand vergrub ich in seinen zerzausten braunen Haaren, wuschelte sie durch, zog meine Hand dann wieder zu meinem Körper zurück.
Seine Starre löste sich nicht, sie bestand weiterhin. Er machte keinen Mucks.
"Ardy, du musst dich Ihnen-", ich deutete auf den Raum, der sich gegenüber von uns, hinter einer weißen Tür, befand, und in dem wahrscheinlich Polizisten saßen, "-öffnen, ganz egal wie die Sache ausgeht. Sie werden dich nicht gehen lassen, bevor du genau dies nicht gemacht hast, oder ich es nicht, anstatt dir, getan habe."
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Erkenne dein wahres Ich
FanfictionWas passiert, wenn zwei völlig verschiedene Welten, arm und reich, aufeinander treffen? Der Besuch bei einer Musikschule sollte dazu führen, dass Stella auf Ardian trifft. Ardian, ein begnadeter Tänzer, nebenbei in der Autowerkstatt seines Vaters tä...