Kapitel 23

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Neues und eher kleines Kapitel, hab nicht noch mal drüber gelesen, wünsche euch trotzdem viel Spaß <3
Meinungen les' ich immer wieder gerne.
Love ya ❤️
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Ein weiterer Schluchzer entwich meinen Lippen. Ich saß ernsthaft vor Ardian und weinte, währenddessen er mir meine Tränen nur immer wieder mit seinen Fingern weg wischte. Ich weinte da ich Angst hatte. Ich hatte Angst vor einfach allem was geschehen würde und verzweifelte beinahe.

"Ungewissheit ist schlimm, nicht? Du weißt nicht was passieren wird, du kennst den Plan, doch du weißt nicht wie es so wirklich ablaufen wird. Du kannst nicht in die Zukunft sehen, ebenso wenig wie ich oder die anderen Jungs. Du hast Angst, da deine Ungewissheit danach schreit, dass du's nicht machen sollst. Sie schreit danach, einfach ein normales Leben weiter zu führen und mich und meine Angelegenheiten für sich sprechen zu lassen, nicht? Doch du weißt, dass das alles nicht mehr möglich ist, da du viel zu weit mit drin' steckst und Tjarks weiß wer du bist und welche Knöpfe er drücken muss, um das zu bekommen, was er will. Es ist alles fürchterlich, ich weiß das, doch es geht vorbei. Es wird alles vorbei gehen, Stella. Es wird alles gut werden, egal wie viel Mist uns am Halse hängt, mir am Halse hängt. Es wird ein Happy-End für dich geben, vielleicht nicht für mich, aber es wird eines für dich geben. Dafür sorge ich. Ich sorge dafür, dass Chris dich nie wieder anfasst. Dafür, dass diese elendigen Familienprobleme aus den Weg geräumt werden. Ich will, dass du ein schönes Leben leben kannst. Und das wirst du tun, ganz gleich was ich dafür machen muss und wie weit ich gehen muss."

"Hörst du dir überhaupt zu, wenn du sprichst? Du versprichst Dinge, von denen du nicht wissen kannst, wie sie überhaupt zustande kommen müssen um zu geschehen. Ich finde es wirklich nett von dir, dass es dich so kümmert, aber Ardian, du hast ein Leben und ich hab eines. Das was uns jetzt verbindet ist der Schlamassel in dem wir zwei stecken. Wer sagt mir, dass alles wirklich gut wird? Wer kann das voraus sehen. Nur die Hoffnung kann mich aufmuntern. Ich hab Angst, ja, vor Tjarks dem Mörder, vor seinen Komplizen und ich hab Angst davor, was mit dir passiert, nachdem alles gelaufen ist. Was ist mit deinem Vater? Mit meinem Vater? Ich weiß einfach nicht mehr-, ich weiß nicht wohin mit meinen ganzen Fragen und mit der Ungewissheit gegenüber einfach allem."

"Du bist verzweifelt, ich weiß, ich kann's verstehen, doch bitte, lass deine Hoffnung nicht erlöschen bloß weil du mal nicht weiter weißt. Lachen in dieser grauen und scheußlichen Welt ist schöner als weinen. Weinen steht dir nicht, weißt du? Die Nässe in deinem Gesicht macht sich nicht gut. 'Lachen steht dir', erinnerst du dich daran? 'Solltest du öfter tun', weißt du noch?", ein Lächeln bildete sich auf seinen rosa Lippen.

Es steckte an, ich könnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich lachte unter Tränen, doch es tat gut.
Es tat gut meiner Verzweiflung mit Lachen zu entgegnen und sie zu entwaffnen. Es war befreiend und schön. Es war schön wieder mit Ardian gemeinsam zu lachen. Es war schön zu sehen wie ich ihn auftaute, wie der Eisblock um seiner Hülle immer mehr schmolz und zu Wasser wurde.

Nun war ich mir sicher, das was Felix sagte, das stimmte.
Ich tat ihm gut.

Und er tat mir gut.
Er veränderte meine nahezu perfekte Welt, dafür war ich ihm unglaublich dankbar.
Auch wenn die Art, wie er sie änderte, nicht die schönste und atemberaubendste war, ich war mir sicher, dass genau dieser Leichtsinn und dieses Abenteuer was mir geboten wurde, der Auslöser für meine umgekrempelte Denkweise war.

"Danke", brachte ich über meine Lippen und lächelte. Ich lächelte ehrlich. Ich lächelte über meine Gedanken und darüber, dass ich mit Ardian auf einer Couch saß und wir redeten, wobei schon gegen Nacht der Plan ablaufen sollte.

"Wofür?", entgegnete er, lachte ebenfalls weiter. Der rauchige Geruch, den er an sich hatte, stieg mir erneut in meine Nase. Ich gewöhnte mich an ihn, an den Geruch, und bemerkte ihn kaum noch, doch er war permanent da, wenn Ardian da war.
Vielleicht lernte ich ihn sogar etwas lieben, diesen Geruch. Er war so eigen.

"Für alles, was seit unserer ersten Begegnung passiert ist, und mit dem du zutun hattest. Felix meinte ich würde dir gut tun, weißt du?"

Er lachte erneut auf.

"Ich hab gehört was er gesagt hat, ich hab es die ganze Zeit gehört."

Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, öffnete sie jedoch wieder, als ich fühlte wie etwas warmes gegen mein Gesicht prallte. Er war mir nahe. Ziemlich nahe. Sein Atem war die Wärme.

"Und ich glaube, dass er recht hat.", flüsterte er kaum hörbar. Zeigte seine Zähne bei seinem typischen lachen. Sie waren nicht besonders gerade, doch sie passten perfekt zu ihm. Es passte einfach zu seiner Erscheinung, welche für mich immer anziehender wurde, je mehr er weicher wurde.

Verrückte Sache, ich weiß, doch es war so.

"Ich glaube das beruht auf Gegenseitigkeit. Du tust mir ebenfalls gut.", gestand ich ihm und sah in seine Augen. Sie funkelten. Ob es nun vom Rauchen kam oder durch meine Worte ausgelöst wurde war mir egal. Sie funkelten schön, ich mochte es. Wir waren uns immernoch so nahe. Ich mochte diese Nähe ebenfalls.

"Als hätte ich das nicht schon längst bemerkt. Ich merk' doch was für einen Effekt ich auf dich hab. So wie jetzt, du spannst dich durch meine Nähe an...", das tat ich. Da lag er richtig.
"Du wirkst nervös, da du bestimmt denkst, dass ich dich gleich küssen werde, nicht...?"

Ich war nervös, und wie das war.
Doch nicht weil ich dachte, dass er vor hatte mich zu küssen.
Ich war nervös, da diese Nähe so ungewohnt war, sich doch irgendwie gut anfühlte, und ich seine Taten nicht voraussehen und einschätzen konnte.

"Ich hatte, zugegeben, auch vor gehabt dich zu küssen, doch wir haben ein paar Zuschauer, denen ich diesen Ausblick nicht gewähren möchte.", verwirrt blickte ich zur Tür auf die er mit seinen Augen gedeutet hatte.

Tatsache, man konnte die Shillouetten von Felix, Ju und Tommy erkennen. Wie sie mit ihren Köpfen über die letzten Treppenstufen hinweg lugten um uns zu beobachten.

Spanner.

"Ihr Idioten, hier gibt's nichts zu sehen!", rief Ardian zu ihnen, schnappte sich ein Kissen von denen, die hinter ihm lagen, und warf es nach den drei anderen Kindsköpfen.

"Das war besser als Kino, Bro!", rief uns nun Ju entgegen und lachte laut, wonach die drei einen Abgang machten und in noch lauterem und schallendem Gelächter ausbrachen.

"Hätte nie gedacht, dass in dir so ein Philosoph steckt.", neckte ich Ardian, als ich wieder seine Aufmerksamkeit hatte.

"Was meinst du?"

"Na wie du vorhin geredet hast. Es klang so anders und...gebildeter..."

Er zog seine Augenbrauen in die Höhe.

"Willst du damit sagen ich seie sonst ungebildet?"

"Nein, ich wollte bloß ausdrücken wie schön es klang dich so reden zu hören.", verteidigte ich meinen Stützpunkt.

Es folgte Gelächter von uns beiden.

Aber Moment mal, er hatte mich ernsthaft küssen wollen?!

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