Mein Kopf dröhnte. Und das schon seit Tagen. Um genau zu sein, seit der letzten Verhandlung.
Das alles zerrte dermaßen an meinen Nerven!
Ich hob den Blick, als die Tür aufging und Dr. Richards hereinkam.
Er lächelte leicht, setzte sich mir gegenüber.
„Okay." Er lehnte sich zurück. „Wo wollen wir anfangen?"
Ich hob den Blick, fuhr mir kurz mit der Hand durch die Haare.
„Ich ... keine Ahnung.", gestand ich dann.
„In Ordnung." Er nickte langsam. „Warum sind Sie denn heute hier?"
„Darf ich überhaupt noch herkommen?"
Er hob die Brauen.
„Deshalb sind Sie hier?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Das kam mir nur gerade so." Ich sah ihn an. „Sie stehen doch auf der Zeugenliste."
„Ja, das stimmt.", sagte er. „Aber das geht in Ordnung. Für solche Fälle gibt es Sonderregelungen. Und die hab ich."
Ich nickte.
„Verstehe."
„Gut. Dann verraten Sie mir doch, wieso Sie heute hier sind, Chris."
„Na ja ... das wissen Sie doch. Ich muss ja herkommen."
„Laut der Anordnung sollen Sie einmal die Woche hier sein.", sagte er ruhig. „Sie waren schon vor zwei Tagen hier. Also sind Sie heute wohl hier, weil Sie es wollen. Wenn Sie mich also so fragen ... nein, ich weiß es wirklich nicht, wieso Sie heute hier sind."
Ich schwieg, starrte eine Weile auf meine Finger.
„Ich muss sagen es überrascht mich, dass Sie freiwillig hier sind.", fuhr er fort. „Das heißt, verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist ein Fortschritt. So weit waren wir noch nie. Aber ... ich wüsste doch gerne, was Sie dazu gebracht hat."
Ich seufzte auf, hob den Blick.
„Wollen Sie mich jetzt so lange vollreden, bis ich rede?"
„Hilft es denn?"
Ich gab ein blasses Lächeln von mir.
„Wenn Sie mich doch so gut kennen, können Sie es sich ja denken, warum ich hier bin."
„Auch wenn ich eine Sonderregelung habe, weiß ich bis jetzt nicht, was in dem Prozess besprochen wird.", sagte er. „Hier bin ich auf Sie angewiesen. Und selbst wenn ... würde ich es lieber von Ihnen hören. Es geht hier ja auch um Sie."
Jetzt ging das wieder los ...
„Also. Sagen Sie mir doch zuerst, warum Sie heute hier sind."
Ich seufzte auf, sah ihn eine Weile an. Langsam ließ ich mich in den Sessel zurücksinken, atmete durch. Wenn ich ehrlich war ... ließ sich das nicht so leicht in Worte fassen.
Richards erwiderte nichts. Er sah mich nur an, wartete.
„Wirklich?", fragte ich nach mehren Minuten der Stille. „Das wollen Sie von mir hören?"
„Ganz richtig."
Wieder fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Das war doch, zum wahnsinnig werden. Warum hatte ich geglaubt, das hier wäre eine gute Idee?
Leicht strich ich mir über das Gesicht, schüttelte den Kopf.
„Was soll ich Ihnen denn sagen? Dass ich hier bin, weil ... keine Ahnung habe, wo ich sonst damit hin soll? Ist es das, was Sie hören wollen?"

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Mary
RandomFortsetzung zu: Die Idee von Glück https://www.wattpad.com/story/189409523-die-idee-von-glück Sechs Monate sind seit dem Prozess zwischen Enisa und Chris vergangen. Während Ryan, Chris und auch Bill versuchen mit Hilfe von mehrere Therapeuten, ihr L...