Ich parkte das Auto in der Auffahrt, sah zu dem Haus. Das Licht brannte, das erkannte ich von hier aus.
Allein deswegen fiel mir ein Stein vom Herzen.
Sofort schüttelte ich den Kopf über meinen eigenen Gedanken.
Dieser ganze Prozess stresste mich schlicht mehr, als ich zugab. Und dann kam ich auf solche Ideen, dass etwas nicht stimmen konnte!
Auch wenn es ihm gar nicht ähnlich sah, dass er nicht zu erreichen war. Das war ein Fakt.
Ich stoppte den Motor und stieg aus.
Langsam ging ich zur Tür und klingelte. Eine ganze Weile passierte rein gar nichts. Ich versuchte es noch zwei oder dreimal.
Leicht tippte ich mit den Fingern gegen den Türrahmen.
„Chris?", rief ich ein paar Mal.
Was absolut sinnfrei war. Wenn er die Klingel nicht hörte, dann auch nicht meine Rufe.
Er war bestimmt nur beschäftigt ...
Das war mit Sicherheit alles! Er hatte schlicht die Zeit vergessen! Mehr war das nicht! Kein Grund, total verrückt zu werden!
Trotzdem ... ließ es mich nicht los. Mir war nicht wohl bei der Sache.
Ich ließ ihn ungern allein, wenn er seit heute wusste, dass seine Ex wirklich krank war.
Seitdem diese Diagnose fiel ... war er so abwesend.
Auch ich hatte an dese Treffen mit ihr gedacht. Und wo es Anzeichen gab, dass da etwas falsch lief. Wie musste das nur für ihn sein?
Leicht biss ich mir auf der Unterlippe und rief ihn an.
Wieder einmal ohne Erfolg. Das passte nicht zu ihm.
Ich merkte, wie ich noch nervöser wurde. Und jeder hätte mich für verrückt erklärt, der mich so sah.
Weil es absolut normal war!
Nur eben nicht für ihn! Und dass er so aus seiner Norm fiel, wenn er seit ein paar Stunden wusste, dass seine Ex ... psychisch krank war ... machte das nicht besser.
Ich griff in meine Jacke, holte meine Schlüssel hervor. Leise stöhnte ich auf.
Wie konnte ich Vollidiot daran nicht denken!
Ich hatte seinen Schlüssel nicht mehr!
Als wir uns getrennt hatten, hatte ich ihm den wieder gegeben. Und es gab keinen Grund mehr, wieso ich ihn haben sollte. Er war kaum noch hier.
Er sagte schon eine Weile, dass er daran überlegte, es zu verkaufen. Wenn das hier alles rum war. Deshalb war er ja jede Woche einmal hier.
Laut seufzte ich auf, warf einen Blick auf die Uhr. Ich hatte mit Bill total die Zeit vergessen. Wir waren fast vier Stunden da gesessen.
Und Chris hatte ... schon vor einer ganzen Weile zu Hause sein wollen.
Tief atmete ich auf, ging dann von der Tür zurück.
Kurz blieb ich so stehen, sah mich um. Er war eindeutig zu Hause. Chris war auch niemand, der das Haus verließ, ohne dreimal zu checken, ob überall das Licht und der Herd aus war.
Und das wusste ich so genau, weil ich das Gegenteil war.
Mein Kopf war so voll mit allem Möglichen, dass ich so was total vergaß. Und da war ich jedes Mal froh, wenn er das übernahm.
Sonst hätte ich das Haus schon längst abgefackelt.
Ich trat noch einen Schritt zurück. Für einen Moment dachte ich darüber nach, ob ich wieder fahren sollte. In der gleichen Sekunde verwarf ich das. Ich konnte nicht fahren. Nicht, wenn ich keine Ahnung hatte, wo er war.
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Mary
RandomFortsetzung zu: Die Idee von Glück https://www.wattpad.com/story/189409523-die-idee-von-glück Sechs Monate sind seit dem Prozess zwischen Enisa und Chris vergangen. Während Ryan, Chris und auch Bill versuchen mit Hilfe von mehrere Therapeuten, ihr L...