Nachdenklich blätterte ich weiter durch die Dokumente vom Gericht.
Ich ging die Aussagen durch, markierte etwas, schrieb auf. Alles, was helfen könnte. Wenn ich fündig wurde. Was nicht grad leicht war.
Es kam mir vor, als würde nichts davon Sinn ergeben.
Was mich noch wütender machte! Ich kam mit dem Mist nicht weiter! Und es war schon wieder zwei Wochen her, dass ich Bill gesehen hatte!
Klar ... ich war selbst schuld. Ich machte das lang genug. Und trotzdem hatte ich ihm versprochen, das zu richten. Obwohl ich es schon beim ersten Mal nicht geschafft hatte.
Also musste ich es auf die Reihe bekommen!
Das war ich ihm jetzt schuldig! Ich konnte nicht ...
Fest biss ich mir auf die Lippe, kniff die Augen zusammen.
Ich wusste nicht, ob ich Palmer nur ... unterschätzt hatte. Aber ... ich begriff nicht, wie sie mit dem, was sie da sagte, gewinnen konnte! Es wirkte ... als wäre sie ohne Plan da rein gegangen. Und hätte damit gewonnen ...
Und gerade das machte mich wütend!
Ich durchdachte jedes noch so kleine Detail und sie ...
Ich war so viel besser! Das war ein Fakt! Und gegen die hatte ich verloren?!
Allein die Fragen, die sie stellte! Wo hatte die ihre Zulassung her?!
Von Amazon?! Gabs' die im Sonderangebot?!
Es war auch möglich, dass ich mir das nur einreden wollte. Weil ich sonst noch durchdreht! Ich gab zu, dass das an meinem Ego nagte. Es machte mich rasend, wie das gelaufen war!
Ich verstand nicht, wie sie so gewinnen konnte! Es ergab keinen Sinn!
Ihre Strategie ... hatte sie überhaupt eine?!
Fest kniff ich die Lippe zusammen, setzte mich an meinen Tisch. Wieder zog ich die Aussage zur Hand.
Ich ging das jetzt schon zum zigsten Mal durch. Aber ich kam nicht drauf!
Diese Frau sprang von einem Thema zum nächsten! Ohne Ziel!
Sie fing an mit Enisas Verschwinden.
Okay, das machte Sinn.
Genau wie die Frage, ob Mary wusste, was mit ihrer Mom war. Hätte ich auch gefragt.
Vor allem, wenn Mary solche Aussagen brachte:
„Eine Mutter lässt ihr Kind doch nicht so allein und meldet sich nie. Sie kennt nicht mal meinen Geburtstag. Und dann sechs Jahre später taucht sie auf, als wäre nichts?"
Ich lächelte, las mir dieses Zitat nochmal durch. Das war ... so typisch Mary. Es klang so gar nicht nach Chris. Dafür aber total nach Ryan. Der hätte sowas auch gebracht. Er war auch schon immer ... etwas speziell.
Mary war in vieler Hinsicht wie Ryan.
Und Bill ähnelte Chris mehr, als seinem leiblichen Vater.
Ich musste schmunzeln, blätterte dann weiter. Leise seufzte ich auf, starrte auf das Protokoll. Hier wurde es schon absurd. Das hätte sie doch merken müssen, dass ihre Methode für die Tonne war!
Sie hatte gefragt, wie Chris seine Tochter beschreiben würde?
Wozu das?
Verstärke es einen ihrer Punkte? Nein. Half es ihr? Konnte ich mir nicht vorstellen. Das Einzige, was passierte, war, dass es Chris irritierte.

DU LIEST GERADE
Mary
De TodoFortsetzung zu: Die Idee von Glück https://www.wattpad.com/story/189409523-die-idee-von-glück Sechs Monate sind seit dem Prozess zwischen Enisa und Chris vergangen. Während Ryan, Chris und auch Bill versuchen mit Hilfe von mehrere Therapeuten, ihr L...