24. Kapitel: Bill Martinez

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- eine Woche später-

Wer dachte, dass es nach dem ersten Prozess schnell ging ... der hatte keine Ahnung. Das letzte Mal war schon wieder viel zu lange her.

Nicht, dass ich ein großer Fan davon war, wenn mich alle anstarrten. Nur ... wüsste ich dann, dass es voranging. Jetzt ... hatte ich rein gar nichts, auf das ich mich verlassen konnte.

Ich hatte wirklich gedacht, dass wir jeden Tag vor Gericht wären. So lange bis es ein Urteil gab. Ja ... falsch gedacht.

Ich guckte in letzter Zeit wohl zu viele Anwaltsserien.

Leise seufzte ich auf, starrte die Gleichungen auf dem Blatt vor mir an. Kurz warf ich einen Blick auf die Uhr.

Trotzdem hatte sich in diesen paar Wochen ... so viel getan. Allein, dass ich nur noch heute in der Schule war. Also ... vor Ort.

Denn ... mit einer Sache hatte ich Recht. Es war nicht die beste Idee, wenn ich während dem Prozess zur Schule ging. Das sahen meine Eltern so ... und die Schulleitung.

Das hieß, ich hatte ab morgen Homeschooling.

Auch wenn das nur für die war, die Praktikum hatten. Wo ich nicht dazu zählte. Ich wusste nicht mal, wo ich das machen wollte.

Leicht fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Ich hatte noch nicht mal eine Bewerbung geschrieben. Aber ... ich war auch grad nicht in der Lage da was zu schreiben, was Sinn ergab.

Ich dachte nur an den Prozess. Wie könnte ich auch anders?

Nur war das ein echtes Problem, wenn ich keins bekam! Die Praktika waren ein wichtiger Teil von meinem Abschluss. Der nicht mehr so lang hin war! Zwar könnte ich es nächstes Jahr noch machen, nur war das dann noch mehr Stress!

Wieder sah ich auf die Uhr, starrte dann auf die Aufgaben vor mir. Das hieß ... ich sah auf das Papier, verstand aber gar nichts.

Ich war heute absolut nicht dazu in Verfassung.

Auch wenn es bloß noch dieser eine Tag war! Nur stresste mich das alles! Es war mir einfach zu viel! Seit dem ersten Tag vor Gericht kam es mir vor, als würde mir der Kopf platzen!

Am Liebsten würde ich den ganzen Tag nur noch in meinem Bett liegen. So lang, bis der Prozess vorbei war.

So lang bis Mary wieder bei uns war ...

Ich kam mir schon so aufgekratzt vor, wie Pops. Und der war ein wandelndes Stressbündel. Was ich ehrlich gesagt verstand. Mich stresste diese Sache auch. Und das mehr, als ich zugab. Allein, weil es so lange dauerte.

Und das alles machte so gar keinen Sinn. Der ganze letzte Tag vor Gericht ... machte null Sinn. Nicht, dass ich so viel Ahnung von Jura hatte. Nur ... widersprach es allem, was Jamie uns gesagt hatte. Und der Jury ...

Er hatte behauptet es ging um Mary. Und trotzdem hatte er kaum Fragen zu ihr gestellt. Es ging wieder nur um Pops. Genau das, was er nicht wollte!

Und Mary stand nicht mal auf der Zeugenliste ...

Und niemand sagte uns wieso! Es ergab keinen Sinn! Es ging um sie, warum durfte sie dann nichts sagen?!

Das wäre doch die beste Zeugin, die es gab!

Woher sollte man sonst wissen, was für sie das Beste war!? Das machte mich so sauer.

Fest ballte ich die Hand zusammen. In letzter Zeit war ich nur noch wütend. Ich konnte nicht mal sagen wieso genau. Alles nervte mich. Und ich konnte nichts dagegen tun. Ich stand total unter Strom.

Und mir war klar, dass ich aktuell nicht grad die beste Gesellschaft war.

Ich war so verdammt reizbar. Und meine Freunde konnten rein gar nichts dafür!

MaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt