54. Kapitel: Elli Campbell

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Grübelnd saß ich vor meinem Laptop und ging die nächste Seite durch. Es gab immer noch nicht wirklich etwas, dass ich fand.

So langsam kam es mir vor, als sei es sinnlos, dass ich so viel Arbeit hier reinsteckte. Ich fand ja doch nichts.

Nur sagte ich das nicht laut. Sonst hieß es wieder, dass da ein Team von Anwälten dran war und die wussten, was sie taten.

Was mir auch klar war!

Trotzdem ließ es mich nicht los!

Ich verfolgte den Fall schon, seitdem ich davon erfahren hatte. Und nichts an der Sache machte Sinn!

„Elli?"

Audrey kam aus dem Bad, setzte sich dann neben mich auf das Bett. Ich hob den Blick von meinem Laptop.

„Hast du was gesagt?"

Sie band sich die nassen Haare zusammen, winkte ab.

„Ach ... nicht so wichtig."

Leicht kniff sie die Lippen aufeinander, atmete auf.

„Heute lief einfach nicht so."

Sie seufzte auf, drückte ihren Kopf gegen meine Schulter. Ich merkte, wie sie Luft holte, aber nichts sagte.

„Du kannst vor mir über das Eislaufen reden, okay?", murmelte ich leise. „Nur weil ich nicht mehr laufe und weil ich ... auch nie mehr werde, heißt das nicht, dass ich es nicht hören kann, wenn du davon redest."

Ihr Kiefer spannte sich etwas an. Sie lehnte sich zurück, sah auf ihre Hände. Wieder holte sie Luft.

„Sicher?"

„Ganz sicher." Ich lächelte, klappte meinen Laptop zu. „Also, was war los?"

Ihre Haltung entspannte sich ein wenig.

„Na ja ...." Sie lehnte den Kopf zurück, legte ihre Hand auf das Knie. „Ich war heute einfach total mies. Das ... war schon alles."

Sie massierte sich die Schläfe, schloss die Augen.

„Sicher, dass du hier nicht wieder etwas zu hart mit dir bist?"

Sie schnaubte auf.

„Wenn ich nicht einen Sprung stehe, bin ich nicht zu hart mit mir.", brummte sie. „Letzte Woche lief es noch. Und ..."

Wieder seufzte sie auf, schloss die Augen.

„Ich war nicht bei der Sache. Konnte mich gar nicht konzentrieren."

Sie senkte den Blick, spielte mit ihren Fingern.

„Bonnie?", fragte ich, woraufhin sie ein Brummen von sich gab.

„Ach die kann mich mal."

Klang nicht so. Aber es war ein Schritt, wenn sie das sagte. Sonst waren es immer nur Ricky und ich.

Vor ein paar Monaten hatte sie Bonnie getroffen – ein Mädchen aus dem Eisklub. Und das lief eine ganze Weile recht gut.

Bis die sagte, dass es besser war, wenn Audrey zu keinen Wettkämpfen ging. Weil sie „nie als Frau gesehen wird".

Hatte die noch alle oder war sie auf den Kopf gefallen!?

Ich hatte sie nur zweimal getroffen und auf mich hatte sie ganz nett gewirkt. Dass sie dann mit sowas um die Ecke kam ...

Wie konnte sie sowas sagen? Ihr musste doch klar sein, wie sehr Audrey damit kämpfte!

Nicht nur, dass sie von klein auf Eiskunstlaufen wollte!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 17 ⏰

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