Antonja
Dass ich fassungslos war, schien mir noch zu milde ausgedrückt. Ich war regelrecht geschockt.
«Ihr kennt euch?» Hauchte ich entsetzt und sah die vier Männer nacheinander an. Vito behielt immer noch seine eiserne Miene bei. Aber Giulio, Camillo und Tizo schienen eher belustigt zu sein.
«Das ist das Schlimmste, worüber sie sich gerade aufregt... Dass wir uns kennen.» Murmelte Camillo amüsiert.
Und ja... Vielleicht hatte er Recht. Vielleicht sollte ich mir lieber über andere Dinge einen Kopf machen, anstatt über ihre Verbindung zueinander. Aber mein Gehirn blendete das offensichtlichste Problem aus und konzentrierte sich lieber auf die kleinlichen Dinge.
«Du hast uns gesehen...» Von den Vieren schien mir Vito derjenige zu sein, der das Sagen hatte. Jedenfalls sah er am Ernstesten aus und stand auch ein wenig weiter vorne, als die Anderen.
«Natürlich! Ihr hattet ja nichts Besseres zu tun, als fast alle am selben Tag in mein Leben zu treten und Chaos zu stiften.»
Die Männer tauschten geheimnisvolle Blicke untereinander aus. Bis Tizo derjenige war, der weiterredete: «Das war nicht gemeint... Sondern der Moment vorhin... in der Gasse.»
Es dämmerte mir...
Und mein Körper geriet in Schockstarre.
Ich hatte drei Männer gesehen, welche mit dem Rücken zu mir standen und zu ihren Füßen ein toter Mann. Da die Vier mich betäubt und mitgenommen hatten, war es eigentlich zu 99,9% sicher, dass sie die Mörder dieses Mannes waren.
Aber dieser eine 0,1% machte mich noch unsicher. Weswegen ich es, mit ihren eigenen Worten, von ihnen hören musste: «Dieser Mann... Habt ihr... Habt ihr ihn getötet?»
Genau im selben Augenblick fingen alle Vier an zu grinsen und damit hatte ich meine Antwort. Aber Tizo war trotzdem derjenige, der mich nicht mehr zweifeln ließ: «Selbstverständlich haben wir ihn umgebracht!»
Selbstverständlich...
SELBSTVERSTÄNDLICH!? War das wirklich so selbstverständlich?
Aber ich sah ein, dass mein Kopf nicht mehr richtig denken konnte. Ich meine... Aus diesem Grund war ich Vito auch in diese Gasse gefolgt.
Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass ich ihn bei einer Kissenschlacht oder Ähnliches antreffen würde. Ich hatte die Kriminalität in seinem Umfeld bereits gespürt.
Deswegen schockte es mich nun doch weniger, als ich dachte, dass die Vier so offensichtlich zugaben, dass sie jemanden umgebracht hatten.
«Okay...» Murmelte ich und zuckte mit den Schultern.
Ungläubig hob Camillo eine Augenbraue: «Okay?» Dann wandte er sich an die Anderen. «Mir gefällt die Kleine! Sie hat Mumm.»
«Wenn du mich noch einmal "Kleine" nennst, schneide ich dir etwas sehr Wertvolles ab!» Drohte ich Camillo und sprang von der kleinen Ladefläche des Transporters herunter. Mit erhobener Hand ging ich auf ihn zu, aber Vito stellte sich mir vorher in den Weg.
«Du steckst so schon in großen Schwierigkeiten. Also rate ich dir, nicht noch Einen meiner Brüder anzugreifen.»
BRÜDER???
Hatte er gerade wirklich BRÜDER gesagte?
Wie beschissen konnte dieser Tag eigentlich noch werden?
Wieder musterte ich sie, Einen nach dem Anderen. Und gut... Giulio, Vito und Camillo sahen sich wirklich sehr ähnlich. Aber Tizo schien gar nicht da reinzupassen.
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Owned by them. (Mafia)
RomanceDarkromance/// Mafiaromance/// Abgeschlossen Ein Spinoff zu der Buchreihe "The other woman" & "Always Her". Die nächste Generation... Durch meine Adern fließt russisches und italienisches Blut. Ich bin die Tochter einer der mächtigsten Männer seine...