Kapitel 36

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Antonja

«Ihr könnt mir eure Aufsätze auch schon eher abgeben. Falls ihr wollt, dass ich vorher schon einmal drüberlese.»

Er war wirklich sexy, wenn er den Professor raushängen ließ. Dann noch diese Nerdbrille und es machte alles perfekt.

Wenn die Männer nicht endlich wieder angefangen hätten, mit mir zu schlafen, wäre ich sicherlich schon längst die Stufen des Hörsaals hinabgestiegen und hätte Camillo vor allen Anwesenden bestiegen.

Ich war schon damals in der High School diejenige, die die ganzen männlichen Lehrer und Referendare anschmachtete. Vielleicht fand ich die Vorstellung schon damals einfach zu verlockend, dass sie so viel Macht hatten.

Und Macht war definitiv sexy!

Dass ich jetzt regelmäßig mit meinem Professor schlief und ich dadurch meine Fantasie auslebte, war noch so viel besser, als ich es mir immer vorstellte...

«Du sabberst gleich.» Merkte Giulio an, der natürlich auf dem Platz neben mir saß.

Ich rollte mit den Augen... Schließlich hatte ich auch jeden Grund dazu zu sabbern. Camillo trug heute nicht nur eine Brille, sondern auch ein helles Hemd, dessen Ärmel er aber bis zu den Ellenbogen nach oben krempelte. Jedes Mal, wenn er beim Reden mit den Händen gestikulierte oder etwas an die Tafel schrieb, bewegten sich seine Muskeln und die Venen an seinen Unterarmen kamen besonders gut zum Vorschein.

Außerdem trug er auch eine Krawatte. Und ich wusste nicht ganz was es war, aber irgendwie machten mich Männer mit Krawatten scharf... Wobei mich eigentlich fast alles anmachte, was mit meinen vier Männern zu tun hatte.

Aber diese Krawatte... Mann oh Mann! Obwohl es heute ausnahmsweise mal nicht super heiß draußen war, spürte ich trotzdem wie mir immer wärmer wurde.

Und dabei hatte der Kurs erst vor zehn Minuten angefangen!

«Camillo?» Eine blonde Frau, die ich vorher noch nie in diesem Kurs gesehen hatte, streckte ihre perfekt manikürte Hand in die Luft. «Kann ich dich um etwas bitten?»

Sie saß schräg vor mir, hatte ein so weitausgeschnittenes Top an, dass ich sogar aus meiner Position, fast bis zu ihrem Bauchnabel sehen konnte. Zudem verhielt sie sich und sprach so, als würde sie Camillo um eine sexuelle Gefälligkeit bitten...

Ich konnte sie jetzt schon nicht leiden. Noch dazu, weil sie eine der Tussen war, die diesen Kurs erst besuchten, seitdem Camillo ihn leitete.

Er wusste das auch, weil wir uns bereits an einem Abend schon darüber unterhalten hatten. Trotzdem musste er den hilfsbereiten und freundlichen Professor spielen: «Womit kann ich dir helfen?»

Abwartend ging Camillo um das Pult und lehnte sich dagegen. Seine Arme leicht nach hinten abgestützt und sein Hemd war zum zerreißen gespannt.

«Ich weiß nicht, ob ich das mit meinem Aufsatz hinbekomme... Ich meine alleine.» Dabei biss sich die Blonde verschämt auf die Unterlippe und spielte das unschuldige Schulmädchen.

Den Stift, den ich in der Hand hielt, drohte zu zerbrechen, als ich ihn in meiner Faust zusammendrückte. Giulio bemerkte das und legte lächelnd eine Hand auf meinen Oberschenkel.

Doch ausnahmsweise beruhigten mich seine Berührungen kein Bisschen... Noch dazu, weil diese Frau einfach nicht aufhören konnte, Camillo so offensichtlich anzuschmachten.

Wenigstens blieb er professionell: «Brauchst du Hilfe?»

«Ja... Ich brauche RIESIGE Hilfe.» Wie sie ihre Lippen spitzte, war das eindeutig eine Anspielung auf Camillos Penis.

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