Kapitel 24

2.2K 104 65
                                    

Antonja

Sie sprachen über mich. 

«Was wird nun aus ihr?» Erklang deutlich die Stimme von Giulio durch die Tür. 

Okay... Sie sprachen ganz EINDEUTIG über mich. 

Während ich in meinem Schlafzimmer, in meiner eigen FUCKING Wohnung saß, weil sie mich dort hingeschickt hatten. 

Gut. Man sollte erwähnen, dass erst vier Stunden vergangen waren seitdem Vito und ich von der Gala zurückkamen. Kurz danach waren wir zu einer Apotheke gefahren und ich musste unter Vito's strenger Aufsicht die Pille-danach schlucken. 

Erst nachdem dieses kleine Ding in meinem Mund verschwunden war, beruhigte sich Vito zusehend. 

Anschließend fuhren wir nach Hause, ich duschte schnell und fiel fast stehend ins Bett. Einzig die sanfte Umarmung von Tizo beim Einschlafen spürte ich noch. 

Das Nächste was ich erst wieder mitbekam, war ein lautes Stimmengewirr aus meiner Küche. Tizo lag nicht mehr neben mir und daher nahm ich an, dass er bei seinen Brüdern war. 

Kurz hatte ich durch den Türspalt gelinst, aber wurde dann sofort wieder ins Bett geschickt, weil ich angeblich so aussah, als würde ich im Stehen einschlafen. 

Nur, dass sie mich so offensichtlich loswerden wollten, machte mich hellhörig und damit auch hellwach...

Was hatten sie zu verbergen? Und wieso sprachen sie über mich?

«Ihr Vater wird ein Problem sein...» Dieses Mal war Camillo derjenige der sprach. Die Anderen blieben still und dachten über seine Worte nach. 

Was auch immer sie bedeuten sollten...

Die einzige mögliche Erklärung die ich fand war, dass sie Bedenken bezüglich unserer "Beziehung" hatten und wie mein Vater bzw. meine Familie das aufnehmen könnte. 

Aber wäre es dann nicht viel sinnvoller, wenn sie mich in ihr Gespräch mit einbeziehen würden? So machte das Alles doch gar keinen Sinn!

Missmutig, mit verschränkten Armen und im Schneidersitz saß ich alleine auf meinem Bett. Ans Schlafen war gar nicht zu denken. Denn ich war viel zu neugierig und wie immer, wenn ich mit den Vieren zusammen war, auch genervt und sauer. 

ICH WOLLTE ENDLICH WISSEN, WORUM ES GING!

Doch ich konnte nicht mehr wirklich lauschen, weil ihre Stimmen immer leiser geworden waren und ich nun nur noch ein tiefes Murmeln hörte. 

Vielleicht... Vielleicht könnte ich unauffällig etwas herausfinden...

Ich bräuchte nur einen Vorwand. 

Schnell sprang ich von meinem Bett und schreckte dabei kurz Athena auf. Meine treue Hündin war im Gegensatz zu ihren "Brüdern" wenigstens bei mir geblieben. 

Zeus, Ares und Hades machten es sich wahrscheinlich gerade wieder bei Tizo bequem. Manchmal liebte ich ihn, aber manchmal hasste ich ihn auch dafür, dass er sich so rührend um meine Hunde kümmerte. 

Die Drei waren kleine Verräter. Aber wenigstens zollten sie mir noch ein wenig Aufmerksamkeit, als ich die Schlafzimmertür hinter mir schloss und den Männern Gesellschaft leistete. 

Eigentlich hatte ich geplant, mich anzuschleichen, damit ich so viele Wortfetzen, wie möglich aufschnappen könnte. Aber sobald meine Rüden zu mir sahen, wanderte auch Tizo's Blick zu mir und damit auch die Blicke, seiner Brüder. 

«Solltest du nicht schlafen?» Vito zog eine Augenbraue nach oben. 

«Ich konnte nicht schlafen. Ihr habt zu laut geredet.» Unauffällig näherte ich mich dem Küchentisch, auf dem ein paar undefinierbare Dokumente ausgebreitet lagen. Aber Camillo räumte sie so schnell weg, dass ich kein einziges Wort davon lesen konnte. 

Owned by them. (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt