Kapitel 56

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Vito

«Sie ist nicht krank... Sie ist schwanger.»

Ich konnte es kaum fassen, als Cat diese drei Worte zu uns sagte.

Mein Herz begann wie wild zu pochen und eine Mischung aus Nervosität und Aufregung durchzog mich.

Die Welt schien um mich herum zu verschwimmen... Ein Strudel aus Emotionen überflutete mich. Überraschung, Angst, Stolz aber auch... Freude. 

Ich spürte wie ein breites Lächeln mein Gesicht eroberte. Mein Blick haftete auf der Tür des Raumes, in dem unsere Kleine lag... schwanger... von uns! 

Naja... eigentlich nur von Einem, von uns. Aber wir machten das gemeinsam. Wir machten Alles gemeinsam!

Cat's nervöses Lächeln verrutschte, als wir keine Reaktion zeigten: «Scheiße! Ich hätte es euch nicht sagen sollen. Ihr... ihr freut euch nicht...»

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, als ich endlich die richtigen Worte fand: «Das ist unglaublich.» Sprach ich mit einem Hauch von Ehrfurcht in meiner Stimme. «Sie ist schwanger... Sie bekommt unser Baby.»

Meine Brüder waren noch genauso überrascht von den Neuigkeiten, wie ich. Aber ich spürte schon jetzt, dass es kein Problem sein würde... Wie sollte es auch? Das war das Beste was uns passieren könnte!

Wir gründeten eine Familie, mit der Frau die wir liebten.

Selbst Giulio, der im Vergleich zu uns, noch viel jünger war, schien sich endlos zu freuen. Camillo und Tizo sowieso. Sie hätten Antonja wahrscheinlich schon nach dem ersten Aufeinandertreffen sofort geschwängert, wenn sie es ihnen erlaubt hätte. 

Doch tatsächlich war ich von meiner eigenen Reaktion am meisten überrascht. Ich dachte die Angst würde überwiegen... Ich dachte, ich würde in Panik geraten, wie das letzte Mal, als wir nur dachten, dass Antonja schwanger sei...

Doch jetzt war es anders. Damals lebte mein Vater noch und ich bekam Angst, dass sich das Schicksal von Ella und meinem ungeborenen Kind, mit Antonja wiederholen könnte. 

Dass mein Vater versuchen würde, auch sie deswegen zu töten... 

Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal die Chance dazu bekäme... Daddy zu werden.

Es hörte sich so gut an, dass ich tief durchatmen musste, um nicht sofort zu Antonja zu stürmen und sie mit meiner Liebe zu erdrücken. 

Generell musste ich mich stark zurückhalten, nicht sofort zu ihr zu laufen, ihr erst dafür den Hintern zu versohlen, weil sie es uns nicht erzählt hatte, um sie anschließend bis zum Ende der Schwangerschaft in Luftpolsterfolie einzuwickeln. 

Stattdessen dachte ich an all das, was uns bevorstand. Ein Schauer der Vorfreude lief mir über den Rücken, als ich mir vorstellte, wie wir unser Kind zum ersten Mal in den Armen halten würden. 

All die kleinen Momente, die uns bevorstanden... die Ultraschallbilder, die ersten Tritte, die Vorbereitungen für das Kinderzimmer  ...sie alle fügten sich zu einem Puzzle aus gemeinsamen Erfahrungen zusammen. 

Erfahrungen, auf die ich mich freute... Denen ich entgegenfieberte. 

Natürlich hatte ich trotzdem Angst... Die Verantwortung, ein neues Leben aufzuziehen, war enorm. Würden wir gute Eltern sein? Würden wir die richtigen Entscheidungen treffen? Würde es sich komisch anfühlen, wenn ich wüsste, dass das Baby nicht von mir, sondern von Einem meiner Brüder war?

Doch dann erinnerte ich mich daran, wie sehr wir alle Antonja liebten. Wie sehr ICH sie liebte... Selbst, wenn es nicht mein eigenes Kind sein sollte, wäre es das trotzdem. Ich würde es über alles lieben, weil ich auch seine Mutter über alles liebte. 

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