Antonja
Sechs Wochen später...
Als ich sagte ich bräuchte eine Auszeit, hatte ich mir etwas anderes darunter vorgestellt... Ich dachte, ich würde jeden Abend traurig und verzweifelt in unserer Unterkunft sitzen und darüber nachdenken, wie die Zukunft sein würde.
Doch Daniella dachte nicht im Traum daran, dass sie mich so in meinem Selbstmitleid baden ließe.
Denn seit wir vor sechs Wochen ankamen, ließ sie mir keine einzige freie Minute mehr. Was schön war, denn tatsächlich bekam ich ansonsten immer mehr das Gefühl, dass dieser Trip keine gute Idee sei.
Die ersten Tage erwischte sie mich immer wieder heimlich dabei, wie ich unsere Sachen packte und auf meinem Handy bereits nach Rückflügen suchte.
Es war eine automatische Reaktion meines Körpers. Schließlich war ich noch nie so weit weg von zu Hause gewesen. Und eigentlich war ich auch noch nie vor meinen Problemen davongelaufen...
Doch es brauchte nur eine Woche in Buenos Aires und der ganze Druck... die ganzen Zweifel auch an mir selbst, fielen von mir ab.
Fast jeden Tag machten wir in einem der zahlreichen Clubs oder Bars der Stadt, die Nacht zum Tag. Und auch, wenn ich währenddessen Spaß hatte, waren meine Gedanken immer wieder in Chicago.
Seit ich verschwunden war, telefonierte oder schrieb ich fast täglich mit meinen Eltern und dem Rest meiner Familie. Aber Giulio, Tizo, Camillo und Vito hatte ich seit sechs Wochen weder gesprochen, noch gehört oder gesehen.
Meine Tante erzählte mir, dass sie versuchten mich zu finden und jeden Tag vorbeikamen, um sie bezüglich meines Aufenthaltsortes auszuquetschen, aber meine Familie hielt dicht.
Noch dazu, wussten selbst sie nicht, wo genau ich mich im Moment aufhielt...
Denn in Buenos Aires war ich schon lange nicht mehr.
Genaugenommen seit ungefähr einer Woche. Seit dem einen Abend, als wir wie üblich abends feiern gingen. An dem Abend fühlte ich mich plötzlich verfolgt.
Ich sah niemand oder erkannte auch niemanden wieder, aber dennoch hatte ich die ganze Zeit ein unheimliches Gefühl. Als würde mich jemand ganz genau beobachten...
Erst glaubte ich, dass es die Jungs sein könnten. Aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder, weil sie wahrscheinlich keine Sekunde zögern würden, sobald sie mich fänden.
Jedenfalls hoffte ich das irgendwie...
So schräg es auch klang... und vielleicht auch etwas eingebildet. Aber ich hoffte irgendwie auch, dass sie mich suchen kämen. Vielleicht würde mir das die Entscheidung abnehmen, wann ich endlich wieder nach Hause zurückkäme.
Sechs Wochen fühlten sich genug an. Aber gleichzeitig auch nicht. Die Erkenntnis, die ich erhoffte zu finden, blieb bis jetzt aus.
Eigentlich war ich immer noch genauso ratlos, wie am Anfang unserer Reise...
«Du grübelst schon wieder.»
Wir saßen auf unseren Surfboards. Etwa 300 Meter entfernt vom Strand. Das Wasser war still und wellenlos.
Aber Daniella und mir war das egal. Viel mehr kamen wir für den Sonnenuntergang hierher. Der Sonnenuntergang von Pinamar war schon etwas Besonderes.
Vielleicht war jeder Sonnenuntergang in seiner Art besonders. Aber die spektakulären gold-orangenen Farben mitten auf dem Wasser beim Untergehen zu beobachten, war außergewöhnlich.
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Owned by them. (Mafia)
Roman d'amourDarkromance/// Mafiaromance/// Abgeschlossen Ein Spinoff zu der Buchreihe "The other woman" & "Always Her". Die nächste Generation... Durch meine Adern fließt russisches und italienisches Blut. Ich bin die Tochter einer der mächtigsten Männer seine...