Kapitel 23

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Antonja

Als ich das Badezimmer wieder verließ, hatte ich ein Ziel vor Augen und einen Plan in der Tasche...

Vito würde mich nun mal richtig kennenlernen. Er würde sehen, wie verrückt ich wirklich sein könnte und er wird es schnell bereuen, dass er mich jemals als verrückt darstellte.

Denn niemals, ich wiederhole niemals! Sollte man eine Frau verrückt nennen! Oder ihr dieses Gefühl geben!

Mein erstes "Opfer" würde aber nicht Vito sein, sondern die Bar. Es war jetzt auch schon wieder eine Weile her, dass ich meinen einundzwanzigsten Geburtstag feierte und seitdem hatte ich, bis auf den kurzen Moment auf der Sexparty, meines Erachtens noch nicht wieder sehr über die Stränge geschlagen.

Das sollte sich jetzt auf jeden Fall ändern!

Den Barkeeper schätzte ich ungefähr auf mein Alter. Vielleicht ein, zwei Jahre älter. Er hatte braune, kurze Haare und sein Gesicht erhellte sich etwas, als er mich auf ihn zukommen sah.

«Sie, hübsche Lady, sehen aus, als bräuchten sie dringend einen Drink.»

Oh ja! Er konnte anscheinend Gedanken lesen...

«Mach mir den Stärksten, den du kannst... Bitte.» Der junge Mann gehörte eigentlich nicht zu meinem Plan, aber er sah ganz gut aus und ich hatte so ein wenig das Gefühl, dass er an mir interessiert war.

Jedenfalls checkte er mich immer wieder, ganz unverhohlen, von oben bis unten ab.

«Das Stärkste, was wir dahaben wäre wahrscheinlich purer Vodka.» Ich grinste, weil er damit meinen Geschmack ganz genau traf.

Das russische Blut in meinen Adern begann bereits aufgeregt zu kochen.

«Gib mir zwei Kurze.»

Ohne zu zögern stellte er zwei Shotgläser auf den Tresen und schenkte den klaren Alkohol ein. Sofort griff ich mir Eins der Gläser und kippte es hinter.

Das herrliche Brennen in meiner Kehle, breitete sich bis in meinen Bauch aus und wie automatisch bahnte sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht.

«Das Andere ist Deins.» Ich zeigte auf das zweite Glas.

Er sah mich unsicher an, so als ob er darüber nachdachte, ob ich ihn gerade verarschte: «Ich arbeite im Moment. Ich kann jetzt nichts trinken.»

«Trinkst du nichts, weil du nicht willst oder weil du Angst hast sonst gefeuert zu werden?» Ich saß mittlerweile etwas unsicherer auf dem hohen Barhocker. Außerdem hatte ich meine Ellenbogen auf dem Tresen abgelegt und mein Kopf stützte auf meinen Händen.

«Primär erst einmal Zweiteres. Ich bin Student und brauche diesen Job.»

Nachdenklich legte ich den Kopf etwas schief. Es mochte der Alkohol aus mir sprechen, aber irgendwie war der Typ schon ganz süß.

Nur zu seinem Pech stand ich nicht auf süß... Eher auf gefährlich, dominant und verdammt nervtötend. 

Trotzdem war er ein prima Gesprächspartner. Das merkte ich bereits nach den wenigen Worten die wir miteinander wechselten.

«Wie heißt du, Hübscher?» Als ich das sagte kam ich mir ein bisschen wie diese älteren, reichen, verwitweten Frauen vor, die sich immer an jüngere Männer ranmachten.

«Joe.»

Kurz und knackig.

«Also Joe.» Ich schob den Shot in seine Richtung. «Zufällig, und das sage ich jetzt ohne angeben zu wollen, haben meine Eltern diese Gala organisiert und richten sie auch aus. Das heißt, falls du erwischt wirst, musst du nichts befürchten.»

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