Kapitel 53

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Antonja

«Gib mir die Flasche!» Forderte ich Daniella auf, während ich mit einer Hand den riesigen Becher mit Eiscreme auf meiner Brust balancierte. 

Schnell stellte sie den Rum außerhalb meiner Reichweite: «Oh Nein! Auf keinen Fall! Du bist schwanger. Du wirst jetzt keinen Alkohol mehr trinken.»

Genervt verdrehte ich die Augen: «Ich habe ES doch schon die letzten Wochen genug mit Alkohol vergiftet. Ein paar Schlucke mehr oder weniger werden da auch keinen Unterschied machen.»

Daniella seufzte schwer: «Ja, gerade aus dem Grund, solltest du mal ein bisschen langsamer machen. Vorher hast du es nicht gewusst, aber jetzt weißt du es und jetzt ist es an der Zeit Verantwortung zu übernehmen.» Dann sah sie mich etwas wohlgesonnener an. «Und nenn es nicht ständig "ES". Das ist dein Baby und nicht irgendein fieser Horrorclown, der kleine Kinder frisst.»

«Die ganze Sache war lustiger, als wir noch dachten das DU schwanger seist...» Murmelte ich und schob mir einen Löffel mit einer riesigen Portion Schokoladeneis in den Mund. 

«Für mich eher weniger... Aber ist es denn so schlimm für dich? Ich meine, du hast immerhin vier potentielle Väter, die alles für dich tun würden.»

Auf einmal packte mich eine unvorstellbare Wut und ich feuerte den Löffel gegen die nächste Wand: «HÖRST DU DIR EIGENTLICH SELBST ZU??? VIER. POTENTIELLE. VÄTER! VIERRRR!» 

Daniella entriss mir den Becher, bevor ich ihn auch noch durch die Gegend schleudern konnte: «Was ist so schlimm daran? Sie lieben dich schließlich ungeheuerlich!»

«Ach tun sie das?» Knurrte ich den Tränen nah. 

Jetzt rollte sie mit den Augen: «Ich werde diese Diskussion nicht mehr mit dir führen! Sie lieben dich und du liebst sie. Basta! Ende der Diskussion! Nun bist du auch noch von Einem von ihnen schwanger. Klingt doch gar nicht so übel oder?»

Ja... Abgesehen von der Tatsache, dass ich nicht wusste, wer der Vater meines Babys war. Und so etwas kam in der Gesellschaft nun mal nicht so gut an. Erst recht nicht die Tatsache, dass ich eine Beziehung mit vier Männern auf einmal führte. 

Noch dazu, weil sie Brüder waren... Zwar "nur" Stiefbrüder, aber andere Menschen würden es trotzdem irgendwie als Inzest darstellen. 

Darauf hatte ich keine Lust! Und noch dazu wollte ich das keinem Kind antun...

«Vielleicht bin ich ja gar nicht schwanger...» Sinnierte ich hoffnungsvoll vor mir her.

Daniella sah in Richtung des Badezimmers, in dessen Waschbecken immer noch der eindeutige Gegenbeweis dafür lag: «Du hast vierzehn Tests gemacht... Ich denke, das Ergebnis ist eindeutig.»

Wo eben noch Wut in meinem Körper war, machte es jetzt erneut wieder Platz für Verzweiflung und Trauer: «Ich kann das nicht!»

«Doch du kannst!» Daniella rutschte näher zu mir und nahm meine Hände in Ihre. «Du bist stark. Du schaffst das! Außerdem ist ein Kind kein Weltuntergang.»

Ich knirschte mit den Zähnen: «Ja... außer man ist noch nicht bereit dafür.»

Sie musterte mich einige Sekunden lang. Dann schnappte sie sich ihr Telefon und tippte ein wenig darauf herum. Währenddessen starrte ich einfach nur an die gegenüberliegende Wand. Wo eben noch alles weiß war, zierte es jetzt einen braunen Schokoladenfleck von meiner Löffelattacke. 

Der Fleck sah irgendwie aus, wie ein Baby... Wollte mich jetzt wirklich jeder verspotten??

«Also... ich habe mal nachgerechnet. Wir sind seit sechs Wochen hier plus ein/ zwei Tage. Ich weiß nicht, wann du zuletzt mit Einem von ihnen Sex hattest, aber angenommen es war kurz vor deiner Entführung, dann dürftest du jetzt nicht weiter als im zweiten Monat sein.»

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