Kapitel 33

1.9K 94 83
                                    

Antonja

Auch, wenn ich persönlich mit Vito darüber und was mit seiner Exfreundin passierte, sprechen wollte, hielt ich mich zurück. 

Camillo und Tizo rieten mir, dass ich ihn selbst damit anfangen lassen sollte. Denn was dieses Thema anging, sei er immer noch äußerst verschlossen... 

Also hielt ich mich daran.

Aber einen Tag nach meiner Krankenhausentlassung und Vito's Zusammenbruch, behandelte er uns und die gesamte Situation, als wäre alles normal. 

Kein Wort verlor er darüber.

Nicht am ersten Tag, nicht am zweiten Tag und auch nicht am dritten Tag.

Und recht schnell spürte ich, dass er es totschweigen wollte.

Er verhielt sich normal. Oder jedenfalls für seiner Verhältnisse normal. Wie seine Brüder war er äußerst besorgt um meine Gesundheit und brachte mir Alles, was ich mir wünschte. 

Doch mir fiel etwas auf... Wann immer die "Gefahr" bestand, dass er mit mir alleine sein könnte, ging er. 

Dann hatte er auf einmal hundert Dinge gleichzeitig zu erledigen. Hauptsache er musste nicht mit mir allein sein... Hauptsache er konnte mir aus dem Weg gehen. 

Denn das war es, was er tat. Er ging mir aus dem Weg! 

Als hätte er Angst, dass ich Ella ansprechen könnte. Oder sein Kind, dass niemals geboren wurde. Dabei hatte ich mir selbst hoch und heilig versprochen, sensibel mit dem Thema umzugehen und ihn zu nichts zu nötigen. 

Es war heikel und ich wollte Vito auf keinen Fall durch irgendetwas triggern. Also beließ ich es dabei... vorerst. 

Stattdessen stellte ich mich einer anderen Herkulesaufgabe...

Das Treffen mit meiner Schwester. 

Es war mittlerweile fast eine Woche vergangen, seitdem sie mich im Krankenhaus besuchte. Und vom Arzt bekam ich auch das Go, dass ich mich ganz normal bewegen dürfte, solange ich mich wohl fühlte. 

Sehr zum Ärger der Jungs. Da sie mich am liebsten in Watte verpacken wollten, um mich den ganzen Tag zu Hause, zu umsorgen. 

Gleichzeitig unterstützten sie aber auch mein Vorhaben, meine Schwester zu treffen und mich mit ihr auszusprechen. Allerdings unterstützten sie nicht das Vorhaben, dass ich sie in einem Restaurant in der Stadt treffen wollte. 

«Warum kommt sie nicht hierher?»

Ich zockte gerade mit Giulio auf seiner Playstation irgendein verrücktes Zombie-töten-Spiel, aber als er diesen absurden Vorschlag machte sah ich zu ihm auf. Auch, wenn meine Figur dadurch, im Spiel, getötet wurde...

«Ist das eine ernstgemeinte Frage?»

«Warum denn nicht?»

«Und, was denkst du? Als was soll ich euch dann vorstellen?»

«Wir wäre es, als deine Liebhaber?»

Ich machte ein verächtliches Geräusch: «Ja, klar!»

Giulio grinste breit: «Wieso nicht? Schließlich sind wir doch genau das.» Seine rauen Hände streichelten zugleich über meine nackten Oberschenkel, die über seinem Schoß drapiert lagen. 

Ich biss mir auf die Zunge, um mir ein Stöhnen zu verkneifen, als er seine Hände immer weiter nach oben wandern ließ.

«Naja... Im Moment... im Moment, haben wir viel zu wenig... wenig Sex, als dass ich euch als meine Liebhaber bezeichnen könnte. Im Moment seid ihr eher, wie Freunde für mich.»

Owned by them. (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt