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Am nächsten Morgen holte Jenny ihn ab. Tony hatte Rotgeweinte Augen und tiefschwarze Augenringe. Seine Sachen waren zerknittert und er trug seine Krawatte offen. Jenny sah ihn besorgt an, zwar konnte sie die Nacht über kaum schlafen, doch hatte sie ihren Schlafmangel überschminkt und frische Sachen angezogen.

"Morgen." Nuschelte Tony. "Guten Morgen, hast du heute Nacht überhaupt ein Auge zu gemacht?" fragte Jenny besorgt. Tony schüttelte traurig den Kopf und murmelte: "Keine zwei Stunden, bin immer wieder wach geworden und hab geheult und mir Sorgen gemacht." Jenny nahm den jungen Mann tröstend in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Komm, lass uns fahren." Langsam führte sie ihn zum Wagen und lies ihn einsteigen. Nachdem sie ebenfalls eingestiegen war, fuhr sie los.

Unterwegs hielt sie noch beim Bäcker um Tony ein Frühstück zu holen, denn so wie der Braunhaarige aussah hatte er nicht gefrühstückt oder ähnliches.
Kurz vor acht kamen sie im Hauptquartier an. Der Parkwächter staunte nicht schlecht, dass die Direktorin einen normalen Agenten im Auto hatte, doch darüber hatte er sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Er passte weiter auf.

Der Fahrstuhl öffnete sich mit dem vertrauten Pling und entließ Tony DiNozzo im dritten Stock des NCIS Hauptquartiers in Washington DC. Seine Laune hatte sich nach dem Eintreffen ins Hauptquartier wie auf Knopfdruck geändert. Von verzweifelter Trauer in rasende Wut, vernichtenden Zorn und den unbändigen Wunsch den Mann zu töten, der seinen Liebsten ins Krankenhaus und an die Schwelle des Todes gebracht hatte. Mit grimmiger Miene und Kaffee zum Wachwerden in der Hand trat er aus dem Fahrstuhl.

"Ich hab gewonnen, McGee. Er macht einen auf Gibbs." sagte Ziva fröhlich als die Fahrstuhltüren sich öffneten. McGee grummelte und schob ihr einen Schein rüber. Wütend riss Tony Ziva den Schein aus der Hand und gab beiden eine saftige Kopfnuss. "Aua!"

"Was soll das?" fragten beide. "Anstatt hier zu spielen, solltet ihr mal nach PinPin Pula suchen. MACHT HINNE!" schrie er die Beiden an. Überrascht sahen sie ihn an. "Hast du schlecht geschlafen?" fragte Tim McGee seinen Kollegen. Der fauchte nur: "Gar Nicht!" "Na dann brauchst du uns ja nicht so anzufauchen." meinte Ziva darauf. Tony sah sie mit einem Todesblick an, der Gibbs konkurenz machen konnte. Ziva schluckte und zog den Kopf ein. Dieser Blick war ihr unheimlich. "Ich habe die Nacht nicht geschlafen, Officer David. Nur weil du dir keine Sorgen um Gibbs machst, muss es anderen nicht genauso gehen." zischte er Ziva an. Dann drehte er sich um und verschwand.
"Was war das denn?" fragten sich die Beiden. Dann gingen sie zu Abby.

Tony stürmte in die Pathologie. "Was hast du für mich Ducky?" Der Pathologe fuhr erstaunt herum und sah den jungen Ermittler leicht enttäuscht an. "Hallo Anthony, ich dachte gerade das Jethro hier wäre." "Ich wünschte auch das er hier wäre." sagte Tony bedrückt. Ducky sah ihn genau an. "Hast du heute Nacht überhaupt geschlafen, mein Junge?" Besorgt musterte Ducky den jungen Italiener.

Dieser lies seine Maske fallen und zeigte seinem älteren Freund seine Gefühle. "Ich war bis Mitternacht in Portsmith bei Gibbs. Ach Ducky, ich mach mir solche Sorgen um ihn." schniefte Tony, "weißt du, wir hätten schon lange alle einweihen sollen. Nächste Woche wollten wir im Kreise unserer Freunde heiraten. Ich liebe ihn doch so." Ducky hatte seinen Kittel abgelegt und Tony in die Arme geschlossen.

"Tut mir leid Ducky, ich, ich muss noch was sagen. Ich bin Schwanger, zehnte Woche. Gestern Abend habe ich Jenny auch schon vollgeheult." "Anthony, ganz ruhig. Alles wird gut, Jethro kommt gesund wieder, du wirst sehen. Aber du solltest heute nicht mehr zu ihm fahren, schlaf lieber etwas. Du machst dich so kaputt." Echte Sorge sprach aus Duckys Rede. "Ich kann nicht, Ducky. Wenn ich versuche zu schlafen, bekomme ich wahnsinnige Alpträume. Außerdem muss ich Pula finden. Also, was hast du?" klagte Tony.

Ducky nickte nur und sagte: "Der Tote ist tatsächlich Agent Galip. Und so wie es aussieht hat er auf der Bombe gesessen. Hilft dir das, mein Junge?" Tony nickte nur, wischte sich über die Augen, klopfte Ducky auf die Schulter und ging mit schweren Schritten hinaus. Beim Fahrstuhl prallte er auf Tim McGee, der ihm die Nase blutig rannte. Wütend schnappte er sich die Krawatte seines Kollegen und drückte sie sich auf die Nase. Tim wurde es ganz anders, er berichtete ihm aber ganz Tapfer von Abbys Erkenntnissen und der Ohrfeige, die sie Ziva verpasst hatte. Gemeinsam fuhren sie in den dritten Stock wo sie auf Ziva und Abby trafen.

Die Goth sprang dem Italiener in die Arme und krallte sich an ihm fest. "Oh Tony, wie geht’s dir?" "Mir geht’s gut, meine kleine Fledermaus." Abby war die Einzigste, die von ihm und Jethro wusste. Sie hatte die Beiden einmal erwischt, als sie ihren Silberfuchs besuchen wollte und die Beiden auf der Werkbank im Keller sehr beschäftigt vorfand.

Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt