"Schön das Ray, Richard und Rosie wieder lachen können." sagte Sahra zu ihrem Papa, der sah sie fragend an. "Richard und Rosie?" "Ja, Oma hat ihnen die Namen gegeben. Sie hatten nämlich keine." Lächelnd zog er seine Tochter an sich und freute sich über die lachenden Kinder.
"Tony!" Jemand rief laut nach dem Braunhaarigen dieser antwortete: "Hier, am Sandkasten!" Vor ihm tauchten Jethro und Tobias Auf. Beide wirkten angespannt und beunruhigt. "Komm mal mit." forderte sein Mann ihn auf und führte sie an andere Ende des Gartens. "Was ist denn los, Jeth? Du bist so komisch." Der Silberhaarige seufzte und zückte ein Handy, das Tony als das von McGee erkannte.
Auf dem Display war ein älterer Mann abgebildet, der sympathisch in die Kamera lächelte. Tony schluckte schwer. "Kennst du den Mann?" fragte Tobias. Tony nickte nur. "Und woher?" fragte er weiter. "Er ist mein Vater." lies Tony die Bombe platzen. Er konnte sich denken, warum sie ihn das fragten. Wahrscheinlich hatte er etwas mit den Kindesentführungen zu tun.
"Die Kinder, die wir an Land aus den Säcken befreien konnten, sagten, dass dieser Mann sie alle vergewaltigt hätte. Kannst du dir vorstellen, dass dein Vater so etwas machen könnte?" fragte Jethro ihn sanft. Tony rieb sich mit den Händen durchs Gesicht.
"Das ist ein Teil meiner Vergangenheit, die ich gerne hinter mir gelassen hätte. Ich wollte es dir sagen Jeth, aber ich hatte Angst. Angst vor deiner Reaktion. Ja, mein Vater ist Pädophil, ja, er hat sich schon früher an Kindern vergriffen. Wenn er meine Mutter ins Krankenhaus geprügelt hatte, hat er mich als Ersatz genommen. Auch um seine Lust zu befriedigen. Ich glaube, beim ersten Mal muss ich ungefähr 5 gewesen sein. Mum hat danach tagelang geweint. Und nachdem er Mum umgebracht hat, war ich ihm ausgeliefert, bis ich mit 16 abgehauen bin. Ich bin geflohen Jeth, geflohen vor meinem eigenen Vater. Es tut mir leid." erzählte er unter Tränen.
Jethro nickte Tobias zu und nahm seinen Mann dann sanft in die Arme. Dabei bemerkte er den Kleinen, der an seiner Brust lag und zu schlafen schien.
Leise schluchzte Tony an Jethros Schulter. Er krallte sich in Jethros Rücken fest, genoss den Halt und die Sicherheit, die sein Mann ausstrahlte. Sanft strich der Ältere seinem Mann über den Rücken. Mit dieser Entwicklung hatte er nicht gerechnet, natürlich verstand er damals schon, dass sein Tony nicht von seinem Vater sprach, doch dass das dahinter steckte, das hätte er nicht gedacht.
Er war geschockt, sein armer Mann. Jethro fasste einen Entschluss: Niemals wieder würde jemand seiner Familie schaden. Dafür würde er schon sorgen und wenn es das letzte wäre, was er täte.
Er merkte wie sich Tony langsam wieder beruhigte. "Geht’s wieder, Honey?" fragte er. Tony nickte leicht, wischte sich über die Augen und sah dann seinen Mann an. "Bist du böse auf mich?" "Warum soll ich auf dich böse sein, mein Schatz? Ich glaube, irgendwann hättest du mir davon erzählt. Und ich hoffe, das du es irgendwann tust. Honey, was dein Vater getan hat, war nicht deine Schuld, sondern seine und dafür wird er jetzt bezahlen. Tobias hat ihn zur Fahndung ausgeschrieben."
Der Braunhaarige nickte, meinte dann aber aufgeregt: "Wenn ihr ihn zur Fahndung ausgeschrieben habt, dann müsst ihr auch noch jemanden ausschreiben. Sein Name ist Amaro Castellano. Er ist Vaters bester Freund und ein Mafiosi der übelsten Sorte." Jethro dachte kurz nach: "Der Name sagt mir was. Ich ruf Tobias an, er soll das machen." Sanft küsste er ihn zum Abschied und ging zurück zur Truppe, Tony kehrte zu den Kindern zurück.
Die Kinder spielten quietschend und lachend im Sand, Sahra war mittendrin und passte auf, das sich keiner weh tat. Sahra fragte ihn besorgt: "Ist alles in Ordnung, Papa?" "Ja, alles OK., mein Schatz." Damit setzte er sich wieder zu den Kindern in den Sand. Es verging etwa eine Stunde, inzwischen schickte Tony die Hubschrauber noch 7-mal los. Abby war ganz aufgeregt mit ihrer Eskorte zurückgekehrt und hatte das bearbeitete Bild Gibbs übergeben.
Tony saß noch bei den Kindern und sah ihnen beim Spielen zu, es tat gut, zu sehen, dass sie noch lachen konnten. Er spürte, dass sich etwas zusammen braute. Über den Funkverkehr hörte er beunruhigendes. Anscheinend war Abbys Bildbearbeitung erfolgreich gewesen und nun suchten sie im ganzen Land nach dem Typen. Dass sich der Typ ganz in der Nähe aufhielt, daran dachte er nicht.
Er spürte nur, das Jethro sehr unruhig war, das würde er niemals laut sagen, aber Tony konnte die Gefühlsregungen seines Mannes spüren. Selbst wenn dieser nicht bei ihm war, das lag wohl daran, dass er den Silberhaarigen so sehr liebte.
Genauso spürte er wenn es seinen Kindern nicht gut ging, auch wenn er, seit Sarah wieder zurück war, das ungute Gefühl hatte, das etwas nicht stimmte. Schließlich war er bei der Schwangerschaft mit ihr erheblich dicker gewesen, als dieses Mal. Tony wollte sich gar nicht vorstellen, was wäre, wenn …
Seine Gedankengänge wurden durch einen panischen Ruf über Funk unterbrochen. Jethro rief ihn: "Tony, Tony, bring die Kinder rein! Schließ die Türen ab! Thomas ist hier! Er flieht vor uns Richtung unser Haus!" Tony bestätigte den Ruf, wies seine Tochter an sich ein Kind zu schnappen und ins Haus zu gehen. Er selber nahm die anderen und folgte ihr.
"Papa?" fragte Sarah ängstlich. "Alles wird gut, Kleines, alles wird gut. Du bleibst hier mit den Kindern. Mach keinem die Tür auf, seit ganz ruhig. Euch passiert nichts." Er zog sich seine Jacke aus, nahm seinen Sohn aus dem Tragegurt und legte ihn in seine Wiege.
Dann zog er den Tragegurt aus. Michael schien das nicht zu gefallen, er fing an zu wimmern und dann an zu brüllen. Der Braunhaarige wusste nur eine Lösung. Er zog sich Shirt und Hemd aus, zog das Hemd über ein Kissen und lies den kleinen Jungen daran kuscheln. Schon war er ruhig. Auf Sarahs fragenden Blick hin erklärte er: "Mir geht es genauso, wenn dein Dad nicht da ist. Dann zieh ich mir auch eines seiner Hemden über ein Kissen."
Daraufhin nickte das Mädchen, die letzten Wochen hatten ihr gezeigt, wie sehr ihr Papa an ihrem Dad hing. Es war, als würde er ihn brauchen wie die Luft zum Atmen. Umgekehrt war es genauso, es gab keinen Morgen, an dem nicht ihr Dad ihren Papa durch knuddelte und festhielt, wenn dieser am Frühstück machen war.
Die ersten Tage war sie Eifersüchtig gewesen, doch dann hatte sie gemerkt, dass sie und ihr Bruder noch mehr geherzt wurden als ihr Papa morgens. Ihre Eltern waren zwar streng, aber sie hatte auch sehr viele Freiheiten und was die Verbote anging, die hatten sie ihr gründlich erklärt. Das verstand und respektierte sie auch.
Sarah beobachtete ihren Papa gründlich, in den drei Wochen, in denen sie nun hier war, hatte sie ihn nie mit nacktem Oberkörper gesehen. Als sie seinen Rücken sah, erschrak sie. Er war mit Narben und Striemen übersät. "Paps?" fragte sie leise. "Ja, Kleines?" "Was ist mit deinem Rücken passiert?" "Das erzähl ich dir später, Sarah."
"Nein, jetzt." sie bestand darauf es jetzt zu erfahren, also gab Tony nach. "Die Kurzversion ist, wo ich alles dafür getan hätte dich damals zu behalten und auch jetzt versuche alles für euch beide zu tun, wäre mich mein Vater am liebsten auf die eine mehr oder weniger qualvolle Art und Weise losgeworden. Daher die Narben. Ich muss deinem Dad das auch bald alles erzählen. Aber das kommt später." Sarah nickte nur, damit hätte sie nicht gerechnet.
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Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion
FanficEine Explosion verändet das Leben zweier Menschen. Ein Kampf um Erinnerung und die ganz große Liebe entbrennt. Wird sie siegen oder wird Trauer und Einsamkeit sein Leben bestimmen? Wir werden sehen, denn Wunder gibt es immer wieder!!!