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OK, Will, schieß los, du klingst so glücklich." "Ich hab Ray wieder!" "…" "Mac?" "Wirklich?" "Jap, wirklich, endlich! Aber ich rufe eigentlich wegen was anderem an. Hast du Tony irgendwelche Unterlagen zu seinem Alten geschickt?" "Wow, endlich wieder da. Das ist schön. Unterlagen? Ja, hab ich. Und zwar alles was ich hatte. Er hat alles in Kopien erhalten, Kistenweise. Was ist denn passiert?" "Hier ist was passiert, wo der Alte seine Finger mit im Spiel hat. Jetzt brauch das FBI die Unterlagen um eventuell ihn hier fest zu halten, wenn er morgen früh kommt. Weißt du zufällig ob Castellano auch da ist?" "Wo DiNozzo ist, ist auch Castellano. Der eine kann ohne den anderen nicht. Dabei fällt mir ein, Rafaele DiNozzo war vor einiger Zeit bei mir und bat mich um einen Mutter- und Vaterschaftstest. Dabei kam raus, dass Alexandra die Enkelin von DiNozzo ist." "Danke dir, Mac, ich melde mich wieder."

"Wer ist Rafaele DiNozzo?" fragte Gibbs geschockt. "Tonys Großvater." sagte Rick, nicht minder geschockt. Er malte sich grade aus, was das für Tony bedeuten musste.
"Ich habe eine Zwillingsschwester?" piepste Sarah vorsichtig. "Wusste einer…." Jethro war sprachlos.

Alle, die Tony zu der damaligen Zeit kannten, schüttelten den Kopf. Alle waren geschockt, jemand hatte Tonys Kind aus dem Kreissaal entführt.
"Ich schlage vor, wir suchen diese Unterlagen. Über das Kind können wir uns später noch den Kopf zerbrechen." schlug Fornell vor. Er beschloss für sich, den oder die Schuldige zu bestrafen. Alle stimmten zu. "Ich habe außer der Kiste, die auf dem Schrank stand keine Aktenkisten für Tony hergebracht. Sie müssen also noch in eurem alten Haus sein." warf Charly ein.

Die Anwesenden stimmten dem Plan zu und eine halbe Stunde später trafen sie sich bei den Autos. Gibbs, seine Kinder und Richter Harris fuhren mit einem Wagen, Brian, Steve und Charly mit einem zweiten. Fornell und Sacks nahmen ihren Dienstwagen und Benjamin Lennox, Rex Brashear, John Atkinson und McGee nahmen den Dienstwagen des NCIS. Sie trafen kurze Zeit später vor Gibbs altem Haus an, was eher an seinem Fahrstil gelegen hatte, als an dem Verkehr. Sarah hatte ein breites Grinsen im Gesicht: "Besser als Achterbahn fahren!" Mickey schlief ruhig weiter, auch wenn sie zwischenzeitlich ziemlich an gehupt wurden und Gibbs einige riskante Fahrmanöver hingelegt hatte.
Normalerweise fuhr er ja mit den Kindern im Auto vernünftig, doch heute hatten sie keine Zeit. Sein ihm unbekanntes Kind kam in einer halben Stunde am Bahnhof an und Tobias hatte in zwei Stunden eine Pressekonferenz. Hieß also, sie mussten spätestens um 6 Uhr zurück sein. Außerdem hatte sich der Kollege aus New York nochmals gemeldet und berichtet, das die DiNozzos heute Abend noch fliegen wollten und in drei Stunden in DC landen würden. Amaro Castellano würde bei ihnen sein.


Als sie vor seinem Haus ankamen, standen dort drei Kleinbusse mit Mexikanischem Kennzeichen. Hinter ihnen kamen die anderen Wagen quietschend zum Stehen, die Insassen stiegen aus und sahen Gibbs fragend an. Dieser zuckte nur kurz mit den Achseln und ging gefolgt von seinen Freunden, Kollegen und Begleitern ins Haus.
Im Wohnzimmer lief der Fernseher, anscheinend eine Dokumentation. Die Möbel, die er und Tony fein säuberlich unter Tüchern verpackt hatten, waren entpackt und entstaubt worden, der Fußboden war gesaugt und die Schränke staubfrei. An den Wänden hingen immer noch Tonys Bilder, seine eigenen und die von Shannon und Kelly hingen in ihrer neuen Wohnung. Warum auch immer das so war. Kartons und Schachteln, die der Silberhaarige noch nie zuvor gesehen hatte, stapelten sich an einer Wand, aus der einen guckte Tonys Doktorendiplom heraus.

Plötzlich änderte sich etwas. Aus dem Fernseher ertönte mit einem Mal die Stimme seines Ehemannes. Er erzählte einen Witz und alle lachten. "Oh Mann, was waren wir jung damals. Ich wusste gar nicht, dass er das alles aufbewahrt hat." Gibbs drehte sich um. Rick, Benny, John, Rex und Sarah sahen fasziniert auf den Fernseher. "Das ist meine Mum?" fragte das Mädchen. "Ja, das ist Tony. Damals war er grade 20. Wenn man das sieht und dich ansieht, Sarah, dann sieht er genauso aus wie du." sagte Rick andächtig. "Wow." das war alles was sie sagen konnte.

"Gibbs!" rief Fornell aus der Küche. Er lies seine Tochter, mit ihrem Bruder in der Trageschale, zusammen mit den Männern alleine und ging in die Küche. Hier standen noch mehr Kisten. Viele ungeöffnete Briefe und Pakete lagen hier. Offenbar hatte die Nachbarin diese angenommen und in die Küche gestellt. Die Pakete hatten den Poststempel von New York. Der Absender war Detektive Mac Taylor. Kurzerhand zückte der ehemalige Marine sein Messer und öffnete die erste Kiste. Er hob den Deckel ab und erblickte Akten, jede Menge Akten. Wortlos reichte er einige an Fornell, Sacks und McGee. Ohne auf die anderen zu achten zog er sich einen Stuhl heran, setzte sich und las sich die Papiere durch. Er hatte die Akte von Sarah DiNozzo, Tonys Mutter, erwischt. Der erste Autopsiebericht sagte etwas von ertrunken nach Autounfall. Der zweite, der etwa zehn Jahre später angefertigt wurde, von dem Leiter des New Yorker Kriminallabor, Mac Taylor. Dieser besagte, belegt durch Fotos von der ersten und der zweiten Autopsie einen Tot durch Kopfschuss. Sogar das Projektil war aufgelistet mit Foto und den möglichen Waffen, für die diese Munition geeignet war.

Bleich legte er die Akte zur Seite und sah seine Kollegen an. "Tonys Mutter wurde ermordet. Sie war im fünften Monat schwanger." sagte er bedrückt. Tobias nickt und hielt seine Akte hoch. "Anzeigen, die später zurückgezogen wurden, gegen DiNozzo." meinte er. McGee hatte eine Akte erwischt, die die Geldtransaktionen und Telefonabrechnungen des Mannes zeigten. Taylor hatte alle Polizisten und Mitglieder der Regierung, Stadträte, Bürgermeister, Richter und Anwälte angezeichnet. Das hieß, die Papiere funkelten mehr vor Farben als vor schwarzer Farbe der üblichen Transaktionen für normale Abgaben.

Sacks hatte eine erwischt, die die Untersuchungen gegen DiNozzo zeigten. Diese waren allerdings alle von den Staatsanwälten oder Richtern immer wieder abgeblasen worden oder die Polizisten hatten sich einfach geweigert dieses zu tun. Natürlich nur nach Erhalt einer stolzen Zahlung von Schmiergeld.

Die zweite Kiste wurde geöffnet, darin waren die Krankenakten von Tony und seiner Mutter enthalten. Gibbs wurde beim umblättern der ersten Seite schlecht. Sein Tony war nicht nur geschlagen, sondern regelrecht gefoltert und sogar vergewaltigt worden. Jetzt verstand er ihn erst, warum er in manchen Situationen komisch reagierte und warum er in den ersten beiden Jahren ihrer Beziehung so viel Angst vor seinen harten Blicken und dem Tonfall gehabt hatte, wenn sie zu Hause waren.

Jetzt verstand er auch, warum Tony nach einem Streit, den er angezettelt hatte, geflohen war. Wütend kniff er die Augen zusammen. Er war Sauer, sauer auf den Mann, der seinen Tony so behandelt hatte. Ruckartig stand er auf, er bemerkte nicht, das sein Stuhl krachen umgefallen war und schritt wütend schnaufend ins Wohnzimmer. "Wusstet ihr davon?" grollend wedelte er mit der Akte herum.

Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt