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"Ok, mein Name ist Anthony DiNozzo. Nicht hauen, bitte! Ich, ich habe damals vor zwanzig Jahren unter der Treppe gesessen und hab meine Comics gelesen. Mein Geheimversteck, da konnte mich nie einer finden. Auf jeden Fall habe ich den Streit damals mitbekommen, das war das erste und letzte Mal das von einem zweiten Kind gesprochen wurde. Ich weiß nicht, ob Sie mitbekommen hatten, wie meine Mutter meinen Vater geohrfeigt hat. Jedenfalls ist sie raus gestürmt, man fand sie zwei Wochen später in ihrem Wagen sitzend im Hudson. Ihre Drohung damals nehme ich auch heute noch ernst, darum hab ich ja gesagt bitte nicht erschießen. Mein Vater hat mich mit 16 rausgeschmissen, weil ich nicht Wirtschaft studieren wollte, sondern nach der Ohio State zur Polizeischule. Vor knapp 6 Jahren habe ich Jethro kennengelernt. Da war ich Detektive in Baltimore, er hat mich mit nach DC genommen und seit 4 Jahren sind wir ein Paar, seit 2 Tagen verheiratet. Der Grund unseres, genauer meines Hierseins ist, ich bin Schwanger in der 11. Woche. Jetzt dürfen Sie mich umbringen, wenn Sie wollen." Schloss Tony seinen Vortrag.

Aus dem Flur hinter Tony und Jethro erklang ein Räuspern: "Mom, Dad, warum habt ihr mir nie davon erzählt?" Erschrocken drehten sie sich um. "Seit wann stehst du da, mein Junge?" Fragte Harold. "Von Anfang an Dad. Wieso? Und warum jetzt?" "Brian, bitte setz dich her." "Nein, ich will das jetzt wissen!" "Jethro hatte vor ein paar Tagen einen Unfall. Normalerweise wäre er Tod, aber wie durch ein Wunder hat er überlebt. Bei dem Unfall hat er sein Gedächtnis verloren und jetzt muss er etwas Abstand nehmen um es wieder zu finden. Er, er sagt, er will mich..." Tony brach in Tränen aus, Jethro zog ihn in eine feste Umarmung und erklärte weiter: "Ich will ihm nicht weh tun, deshalb werde ich gehen. Aber ich habe Angst ihn alleine zu lassen. Tony hat eine lästige Angewohnheit. Wenn er sich nicht wohl fühlt oder es stressig wird, vergisst er zu essen und zu schlafen und bringt sich unnötig in Gefahr. Das haben wir die letzten Tage wieder gesehen, nicht wahr Honey, du warst entweder im Krankenhaus oder du hast im Büro alles zusammengeschrien um diesen Bombenleger zu finden. In Portsmith wurden Sie uns empfohlen, da Sie die Beste auf diesem Gebiet seien und da Sie auch Wohnungen vermieten war mein Gedanke, das ich Tony einige Zeit ruhigen Gewissens hier lassen könnte. Aber wie mir scheint, war das Wunschdenken. Tony hatte mich schon vorgewarnt, das Sie nicht gut auf ihn zu sprechen wären. Ich danke Ihnen auf jeden Fall für Ihre Zeit, wir werden uns jetzt verabschieden. Auf Wiedersehen, Mr Garret, Mrs Garret."

Jethro verpackte einen kleinen Vorwurf in seiner Rede bevor er mit Tony aufstand und zur Tür trat. Brian sah sie geschockt an, seine Mutter weinte leise. "Wir wussten nicht, das er einen Sohn hat, Brian." Sagte sein Vater. "Ich habe einen Bruder, einen großen Bruder." Flüsterte er, dann grinste er und rannte hinter Tony und Jethro her. "He, he Tony! Warte mal." Rief Brian, die Beiden waren schon beim Auto als sie ihn hörten und sich zu ihm umdrehten. Keuchend kam er an, grinste Tony an und zog ihn aus Jethros Armen in seine eigenen. "Ich habe einen Bruder." Seufzte Brian an Tonys Schulter, dieser wusste gar nicht wie ihm geschah, erst stand er unbeweglich da. Dann als er das geseufzte 'Ich habe einen Bruder' hörte, legte er seinerseits die Arme um den Jüngeren. "Willst du mich überhaupt als Bruder?" Fragte Tony leise. Brian nickte an seiner Schulter und Tony zog ihn näher an sich. Jethro lächelte bei dem Bild, wusste er doch das er die Familie richtig eingeschätzt hatte. Tony zuckte zusammen, als eine fremde Hand durch seine Haare strich. Er öffnete seine Augen und blickte in Harold Garrets Gesicht das ihn freundlich anlächelte. Moyra hatte den armen Jethro in Beschlag genommen und redete auf ihn ein. "Ihr bleibt hier oder zumindest du, Tony. Jethro wird ja wohl nicht allzu lange wegbleiben. Und bis dahin werden wir uns um dich kümmern." Sagte Harold freundlich.

"So ihr zwei, dann kommt mal mit. Ich hol schnell die Schlüssel und dann seht ihr euch die Wohnung an. Mal sehen, wie sie euch gefällt." Damit war Moyra verschwunden, Tony löste seinen Bruder aus seinen Armen, lächelte ihn an und schnappte sich dann Jethros Hand. Moyra kam mit einem Bund Schlüssel wieder. Sie winkte die Männer zu sich und schloss die dritte Haustür von rechts auf. "Das hier ist die Größte Wohnung von allen vieren. Und die einzigste die noch leer steht. Kommt mit, hier ist das Wohnzimmer. Ziemlich groß, ich weiß. Wenn ihr wollt, könnt ihr hier noch eine Wand einziehen. Na dann weiter, hier ist die Küche, auch ziemlich groß. Dieser Raum war früher noch größer, hier haben wir bereits eine Wand eingezogen und daraus eine Waschküche gemacht. Darüber hinaus ist in der Waschküche eine Verbindungstür zur Nebenwohnung rechts, das ist die Wohnung von Brian und Steven. Die Beiden haben auch eine Verbindungstür zu unserer Wohnung.






"Das hier ist die Größte Wohnung von allen vieren. Und die einzigste die noch leer steht. Kommt mit, hier ist das Wohnzimmer. Ziemlich groß, ich weiß. Wenn ihr wollt, könnt ihr hier noch eine Wand einziehen. Na dann weiter, hier ist die Küche, auch ziemlich groß. Dieser Raum war früher noch größer, hier haben wir bereits eine Wand eingezogen und daraus eine Waschküche gemacht. Darüber hinaus ist in der Waschküche eine Verbindungstür zur Nebenwohnung rechts, das ist die Wohnung von Brian und Steven. Die Beiden haben auch eine Verbindungstür zu unserer Wohnung. Das ist, falls mal etwas passiert oder ihr mal keine Zeit habt euch etwas zu kochen bzw. es nicht schafft aufzuräumen oder Wäsche zu waschen. Das würde ich dann übernehmen. Hier in der Waschküche gibt es noch eine Tür, die führt in den Keller. Jedes Haus hat einen separaten Keller, nur so zur Info. Wenn wir jetzt die Treppen hoch gehen, kommen wir zu den Schlafzimmern. Hier neben der Treppe ist noch ein kleines Bad mit Dusche und WC."

Moyra redete und redete während sie die Männer durch das Erdgeschoss führte. Von der Haustür führte ein langer mit hellen Teppichen ausgelegter Flur zu drei Räumen. Rechts ging eine Tür zu einem hellblau gekachelten Badezimmer mit Dusche und WC. Dann kam eine breite hölzerne Treppe, die ins Obergeschoss führte und deren Stufen mit Teppichbrücken ausgelegt waren. Der zweite Raum war riesig, ein Wohnzimmer, das so groß war das ungefähr dreißig Leute bequem sitzen und nebenbei auch ungestört tanzen konnten. Moyra sagte zwar, dass man noch eine Wand einziehen könnte, aber Tony hatte schon was anderes damit vor, vor allem da neben den großen Fenstern zwei Wände mit schweren eichenen Schränken zugestellt waren. Viel Stauraum für eine Familie. Als nächstes kamen sie in die Küche, diese war genauso groß wie das Wohnzimmer, jedoch war hier bereits eine Trennwand eingezogen worden. Trotzdem war hier noch jede Menge Platz. Die Küche war weiß gestrichen, über der Einbauküche hingen Hängeschränke, alles in einem leichten Gelb Ton gehalten. Der abgetrennte Teil der Küche beinhaltete eine Waschmaschine und einen Trockner, nebenbei noch eine Tür für den Keller. Auf der anderen Seite der Küche gab es noch eine Tür, wie Moyra sagte, eine Verbindungstür zur Wohnung von Tonys Bruder. Jetzt führte sie die Männer nach oben. Die Teppiche auf den Stufen dämpfte die Schritte. Oben angekommen redete Moyra weiter wie ein Wasserfall.



"Hier oben sind drei Schlafzimmer, die könnt ihr einrichten wie ihr wollt. Ich würde ja vorschlagen, ein Kinderzimmer, ein Schlafzimmer und vielleicht ein Gästezimmer. Aber das könnt ihr ja noch entscheiden. Dann ist hier auch noch ein großes Badezimmer mit Dusche und Badewanne. Übrigens da vorne geht es hoch zum Dachboden. Falls ihr zu viele Sachen habt, könnt ihr diese da lagern. Ach bevor ich es vergesse, Heizung, Gas und Wasseruhr und der Sicherungskasten sind im Keller. Was gibt es sonst noch zu erzählen? Ah ja, die Schlafzimmer haben alle begehbare Kleiderschränke. Ich glaub, jetzt hab ich alles." Sie sah den Männern ins Gesicht und lächelte verlegen: "Tut mir leid, manchmal rede ich einfach wie ein Wasserfall. Ich glaub, das ist das einzigste was Brian von mir hat." Sie lachten, Tony und Jethro nahmen die Wohnung, sie unterschrieben den Vertrag und gingen dann Tonys Sachen holen. Zumindest das Wichtigste, alles andere würden Brian, Harold, Steven und Tony im Laufe der nächsten Tage holen.

Das Bett, das der Italiener in seiner alten Mietswohnung hatte und in Gibbs Haus auf dem Dachboden stand, passte gut in das große Schlafzimmer. Jethro packte für seine Reise nur wenig ein, er hatte sich vorgenommen alle paar Wochen nach seinem Tony zu sehen. Nach sechs Stunden hatten sie das Wichtigste in der neuen Wohnung, die Betten waren aufgestellt und frisch bezogen, die Kleiderschränke teilweise eingeräumt und Tony hatte seinen Mr Brown ausgegraben. Ein mannshoher schokobrauner Teddybär mit roter Schleife um den Hals. Diesen Teddy hatte Jethro einmal für ihn auf dem ersten Jahrmarkt geschossen auf den sie als Paar gegangen waren. Mr Brown hatte lange Zeit Kellys Zimmer bewacht, doch jetzt brauchte Tony ihn dringender. Diese Nacht verbrachte das Ehepaar Gibbs, wie sie seit ihrer Hochzeit nun offiziell hießen, in der neuen Wohnung. Tony brauchte viel Zuwendung, sie liebten sich die ganze Nacht bis sie gegen Morgen erschöpft einschliefen.

Gegen zehn Uhr standen Tony und Jethro am Flughafen. Brian stand etwas abseits um seinem Bruder eventuell eine Schulter zum Ausweinen zu bieten. Jethro hatte seinen Rucksack auf dem Rücken, seine Capie auf dem Kopf und einen schniefenden Tony im Arm. Langsam löste er sich von ihm, gab ihm einen letzten Kuss und übergab ihn in Brians schützende Arme. Dann verabschiedete er sich von beiden und ging in Richtung Flugzeug. Auf der Treppe zum Flugzeug hoch sah Jethro sich noch einmal um, er sah Tony unter Tränen winken und sich in Brians Arme warf.

Wunder gibt es immer wieder - Eine NCIS Fan Fiktion Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt